Daniela Wegener

Daniela Wegener
Qsicon Fokus2.svg Dieser Artikel wurde auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Der Artikel enthält Belege aus unseriösen, anonymen Webseiten. Diese sollten (aus seriösen Quellen!) nachgetragen werden, oder die entsprechenden Abschnitte gelöscht. --Bimaterist 16:23, 30. Okt. 2011 (CET)


Daniela Wegener (* 16. Mai 1974 in Neuwied) ist eine führende Vertreterin der neonazistischenFreien Kameradschaften“ in Deutschland, die mehrfach als Rednerin bei extrem rechten Aufmärschen und Kundgebungen auftrat. Sie war Vorsitzende der „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige“ (HNG).

Inhaltsverzeichnis

Führende Aktivistin der „Freien Kameradschaften“

Daniela Wegener, geborene Weber, wurde erstmals im Jahr 1997 im Umfeld der neonazistischen „Sauerländer Aktionsfront“ (SAF) aktiv. Auch ihr damaliger Ehemann Markus Wegener, mit dem sie seit 1997 im hochsauerländischen Olsberg wohnte, agierte im extrem rechten Spektrum um die SAF. Nach dem Unfalltod der bisherigen Anführer Andree Zimmermann und Thomas Kubiak stieg sie zu diesem Zeitpunkt als „Kameradschaftsführerin“ in der Region auf. Die Neonazis rund um Wegener treten unter wechselnden Namen auf, darunter als „Nationaler Widerstand Hochsauerland“, „Nationale Opposition aus dem Hochsauerland“, „Freie Nationalisten Sauerland/Siegerland“, „Nationale Opposition aus dem Hochsauerland/Siegerland“ und „Freie Kameradschaft Hochsauerlandkreis“.

Als eine der wenigen Frauen in leitender Position innerhalb der Neonazi-Szene hält sie engen Kontakt zu den führenden Neonazis insbesondere in Nordrhein-Westfalen wie Siegfried Borchardt oder Christian Malcoci. Sie organisiert Treffen und Schulungsabende sowie Gedenkveranstaltungen an die beiden Gründer der SAF und andere (neo)-nazistische Anführer wie beispielsweise im Sommer 2000 eine Demonstration zu Ehren des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß in Meschede oder Kranzniederlegungen auf den regionalen Soldatenfriedhöfen. Sie setzt sich aktiv für inhaftierte Gesinnungsgenossen ein und startete eine Reihe von „nationalen Initiativen“ für die Freilassung von unter anderem unter Mordverdacht in Untersuchungshaft sitzenden Neonazis.

Bis zur Geburt ihrer Tochter arbeitete sie als Zugbegleiterin bei der Deutschen Bahn, aufgrund ihrer Neonazi-Aktivitäten wurde sie im Oktober 2002 aus der Eisenbahnergewerkschaft TRANSNET ausgeschlossen.

Seit etwa 2004 wohnt sie zusammen mit ihrem neuen Lebensgefährten Claus Cremer, dem Landesvorsitzenden der NPD, in Bochum-Wattenscheid. Zur Landtagswahl 2005 in Nordrhein-Westfalen traten Cremer auf Platz 3 der Landesliste der NPD und als Direktkandidat in Bochum und Daniela Wegener auf Platz 10 der Landesliste an. Ein Verfahren wegen Wählertäuschung gegen Wegener, Cremer und Marion Figge (NPD-Kreisvorsitzende aus Hessen) vor dem Amtsgericht Medebach, bei dem ihnen vorgeworfen wurde, auf einem Infostand in Brilon die notwendigen Unterstützungsunterschriften zur Teilnahme an der Landtagswahl im Hochsauerlandkreis durch Täuschung erworben zu haben, wurde im Februar 2006 eingestellt.

In mehreren Bundesländern sind am 9. Oktober 2008 einem Pressebericht zufolge Objekte (u.a. die Bochumer Wohnung von Daniela Wegener und Claus Cremer) der rechtsextremen Jugendorganisation Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ) wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Vereinsgesetz durchsucht worden. [1]

Im Juli 2011 wurde sie Vorsitzende[2] der „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige“ (HNG), welche als mitgliederstärkste Organisation des bundesdeutschen Neonazismus gilt. Am 21. September 2011 wurde die Organisation durch einen Erlass des zuständigen Bundesministers des Innern Hans-Peter Friedrich verboten. [3]

Rednerin auf Kundgebungen

Daniela Wegener tritt bundesweit bei Kundgebungen und Demonstrationen als Rednerin auf, so z. B. beim Rudolf-Heß-Gedenkmarsch am 16. August 2003 im nordbayerischen Wunsiedel. Überwiegend ist sie in Nordrhein-Westfalen als Anmelderin oder Rednerin aktiv, so z. B. erstmals bei einer Demonstration der Bürgerbewegung pro Köln gegen den Verfassungsschutz am 9. März 2002 in Köln, einem antiamerikanischen Aufmarsch am 20. März 2003 in Essen, am 5. Juli in Hagen oder einem Kundgebung gegen die Wehrmachtsausstellung am 20. September 2003 in Dortmund. Dabei betrieb sie öffentlich Holocaustleugnung: Sie meinte, der eigentliche Holocaust habe erst nach dem 8. Mai 1945 in Form der Vertreibung der Ostdeutschen stattgefunden: Diese nannte sie einen „ungeheuerliche(n) Vertreibungsholocaust am deutschen Volk“ und ein „Jahrtausendverbrechen“ (s. Holocaust (Begriff)).

Zudem trat sie als Rednerin bei einer Neonazidemonstration in Gelsenkirchen am 10. Juni 2006 auf, die als einzige der für die Zeit der Fußball-WM 2006 angekündigten Neonazidemonstrationen durchgeführt wurde und weltweit medial beachtet wurde.

Einschätzung der Verfassungsschutzbehörden

Wegener wird seit 1999 regelmäßig in den Jahresberichten des Landesamtes für Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen zum Teil namentlich erwähnt, zunächst im Zusammenhang mit der SAF: „Ungewöhnlich ist bei dieser Gruppierung, dass hier eine junge Frau aus Olsberg eine maßgebliche Rolle spielt“ (2000). 2001 wurde sie als „Führungsaktivistin“ bezeichnet.

Einzelnachweise

  1. http://www3.de.indymedia.org/2008/10/229024.shtml
  2. http://www.bnr.de/content/wechsel-an-der-hng-spitze
  3. Ad Hoc News: Jäger: Viele Aktivitäten von Neonazi-Verein aus NRW gesteuert vom 21 September 2011

Weblinks

Literatur

  • Andrea Röpke, Andreas Speit: Mädelsache!: Frauen in der Neonazi-Szene. Ch. Links Verlag, Berlin 2011, ISBN: 978-3861536154 (S. 107, 108, 145)
  • Andrea Röpke, Andreas Speit: Braune Kameradschaften. Die militanten Neonazis im Schatten der NPD. Ch. Links Verlag, Berlin 2005, ISBN: 978-3861533658 (S. 90, 104-105)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Biografien/Weg — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Anti-Islamisierungskongress — Basisdaten Gründungsdatum 5. Juni 1996 Gründungsort Köln Vorsitzender Markus Beisicht Stellvertreter Markus Wiener, Judith Wolter Schatzmeister Manfred Rouhs Mitglieder ca. 450 (laut eigener Angabe, Stand: Februar 2009) Mandat …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgerbewegung pro Köln e.V. — Basisdaten Gründungsdatum 5. Juni 1996 Gründungsort Köln Vorsitzender Markus Beisicht Stellvertreter Markus Wiener, Judith Wolter Schatzmeister Manfred Rouhs Mitglieder ca. 450 (laut eigener Angabe, Stand: Februar 2009) Mandat …   Deutsch Wikipedia

  • Pro Köln — Basisdaten Gründungsdatum 5. Juni 1996 Gründungsort Köln Vorsitzender Markus Beisicht Stellvertreter Markus Wiener, Judith Wolter Schatzmeister Manfred Rouhs Mitglieder ca. 450 (laut eigener Angabe, Stand: Februar 2009) Mandat …   Deutsch Wikipedia

  • Pro NRW — Basisdaten Gründungsdatum 5. Juni 1996 Gründungsort Köln Vorsitzender Markus Beisicht Stellvertreter Markus Wiener, Judith Wolter Schatzmeister Manfred Rouhs Mitglieder ca. 450 (laut eigener Angabe, Stand: Februar 2009) Mandat …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Cremer — (* 9. Januar 1979) aus Bochum Wattenscheid ist ein Politiker der rechtsextremen NPD und Aktivist der neonazistischen Freien Kameradschaftsszene. Claus Cremer als Redner auf einer Neonazi Kundgebung am 18. Februar 2006 in Münster …   Deutsch Wikipedia

  • Bundestagswahlkreis Hochsauerlandkreis — Wahlkreis 148: Hochsauerlandkreis Staat Deutschland Bundesland …   Deutsch Wikipedia

  • Bürgerbewegung pro Köln — Partei­vorsitzender Markus Beisicht Stell­ve …   Deutsch Wikipedia

  • Friedhelm Busse — beim NPD Bundesparteitag 2006 Friedhelm Busse (* 4. Februar 1929 in Bochum; † 23. Juli 2008 in Passau) zählte zu den führenden Köpfen der militanten Neonaziszene in Deutschland.[1] In den 1970er J …   Deutsch Wikipedia

  • Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige — Die Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V. (HNG) war eine Organisation, die bundesweit rechtsextreme verurteilte Straftäter während und nach ihrer Haftzeit in Justizvollzugsanstalten betreute und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”