Das Dreimäderlhaus (1958)

Das Dreimäderlhaus (1958)
Filmdaten
Originaltitel Das Dreimäderlhaus
Produktionsland Schweiz, Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1958
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Ernst Marischka
Drehbuch Ernst Marischka
Produktion Ernst Marischka, Karl Ehrlich
Musik Anton Profes
Kamera Bruno Mondi
Schnitt Alfred Srp
Besetzung

Das Dreimäderlhaus ist ein schweizerisch-österreichischer Spielfilm aus dem Jahr 1958. Es handelt sich hierbei um eine Verfilmung der Operette Das Dreimäderlhaus, die Hauptfigur von Film und Operette ist der Komponist Franz Schubert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Handlung spielt 1826 in Wien, zwei Jahre vor Schuberts Tod.

Der Hofglasermeister Christian Tschöll und seine Frau Marie haben drei hübsche Töchter im heiratsfähigen Alter: Hederl, Haiderl und Hannerl. Alle drei wohnen noch bei ihren Eltern, weshalb deren Anwesen von vielen liebevoll als „Dreimäderlhaus“ bezeichnet wird. Auch der Komponist Franz Schubert hat in diesem Haus eine Bleibe gefunden. Wieder einmal empfängt er im Hof seine Freunde Franz von Schober, Moritz von Schwind, Johann Michael Vogl und Leopold Kupelwieser. Sie sind gut gelaunt, sprechen dem Wein zu und singen. Am Tisch nebenan haben die drei Mädchen mit dem Sattlermeister Andreas Bruneder und dem Posthalter Ferdinand Binder Platz genommen. Was der alte Tschöll noch nicht weiß, aber ahnt: Seine Töchter Hederl und Haiderl haben sich vor kurzem mit den beiden Kavalieren verlobt. Als diese ihren Schwiegervater in spe nahen sehen, nehmen sie rasch Reißaus. Franz von Schober informiert Tschöll über die Verlobung seiner Töchter Hederl und Haiderl mit Andreas Bruneder und Ferdinand Binder und trotzt ihm seinen Segen dazu ab.

Hannerl hat sich in Schubert verliebt. Um ihm möglichst oft nahe zu sein, bittet sie ihn, ihr Gesangsunterricht zu erteilen. Dazu ist der Komponist nur allzu gerne bereit, hat er doch selbst ein Auge auf das Mädchen geworfen. Doch er ist zu schüchtern, um ihr seine Liebe zu gestehen.

Hederl und Bruneder sowie Haiderl und Binder feiern Doppelhochzeit. Johann Michael Vogl, Frauenliebling der Wiener Hofoper, trägt ein paar Lieder seines Freundes Schubert vor. Das Publikum tobt vor Begeisterung. Zu den geladenen Gästen gehört auch der weibliche Star des Hoftheaters, die Sopranistin Lucia Grisi. Sie ist eine etwas leichtlebige Person, die gleichzeitig ein Verhältnis mit zwei Männern hat, einerseits mit Franz von Schober und andererseits mit einem skandinavischen Diplomaten. Als sie bemerkt, wie sich Schober mit Hannerl unterhält, packt sie die Eifersucht. Sie sieht in Hannerl eine Rivalin und vertraut ihr an, Franz sei ein höchst leichtsinniger Mann, der ihrer nicht wert sei. Hannerl glaubt, die Sängerin habe mit Franz den Schubert gemeint. Fortan ist ihr Interesse für den Musiker erloschen.

Bis auf Hannerl und ihre Eltern haben inzwischen alle Gäste die Feier verlassen. Plötzlich kehren Schubert und Schober nochmals zurück. Letzterer will noch eine Bitte seines Freundes Schubert erfüllen und singt dessen Lied

Ich schnitt es gern in alle Rinden ein,
Ich grüb’ es gern in jeden Kieselstein,
Ich möcht’ es sä’n auf jedes frische Beet
Mit Kressesamen, der es schnell verrät,
Auf jeden weißen Zettel möcht’ ich schreiben:
Dein ist mein Herz. Dein ist mein Herz
Und soll es ewig, ewig bleiben.

Damit bezweckt Schubert, seinem angebeteten Hannerl auf seine Art und Weise eine Liebeserklärung zu machen. Aber Hannerl merkt nicht, was dahintersteckt. Sie glaubt vielmehr, Franz von Schober mache ihr den Hof und findet ihn auch ganz entzückend. Es dauert auch nicht lange, und diese beiden haben sich zu einem Paar zusammengefunden. Franz Schubert resigniert und sucht Trost in seiner geliebten Musik.

Hintergrund

Staatsopermitglied Wilma Lipp lieh Johanna Matz (Hannerl) ihre Stimme; Lipp selbst ist am Ende des Filmes mit Schuberts Ave Maria zu sehen.

Eine weitere Verfilmung der Vorlage entstand im jahr 1918 unter der Regie von Richard Oswald.

Kritik

„Die von nicht weniger als vier Autoren übernommene rührselige Geschichte vom Schubert Franzl, der sich ins herzige Hannerl verliebt und sie durch sein Ungeschick an einen Freund verliert, hätte wohl kaum schablonenhafter verfilmt werden können.“

Lexikon des internationalen Films

„Marischka kennt in puncto Schmalz kein Erbarmen.“

Heyne Filmlexikon, 1996

Weblinks


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