- Gustav Knuth
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Gustav Adolf Karl Friedrich Knuth (* 7. Juli 1901 in Braunschweig; † 1. Februar 1987 in Küsnacht, Schweiz) war ein gebürtiger deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Noch vor Abschluss seiner Schlosserlehre[2] hatte Gustav Knuth Schauspielunterricht bei dem Schauspieler Casimir Paris in Braunschweig genommen und 1918 sein erstes Engagement in Hildesheim erhalten. Es folgt 1919 bis 1922 das Stadttheater Harburg. Zwischen 1922 und 1925 spielte er in Basel, ab 1933 bis 1936 arbeitete er am renommierten Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Von dort wurde er an das Preußische Staatstheater Berlin verpflichtet, wo er bis 1945 blieb.
Zwischen 1945 und 1949 war Knuth wieder am Deutschen Schauspielhaus Hamburg verpflichtet, bis er 1949 nach Zürich an das dortige Schauspielhaus wechselte. Dort spielte er unter anderem mit Therese Giehse im Ensemble. 1946 berief ihn die britische Besatzungsmacht als Vertreter der Kulturschaffenden in die Ernannte Bürgerschaft Hamburgs. Bei den ersten Wahlen zur Bürgerschaft im selben Jahr trat er als Spitzenkandidat des Freien Kulturpolitischen Bundes an, blieb jedoch erfolglos und zog nicht in das Parlament ein.
Friedrich Dürrenmatt schrieb für Knuth die Rolle des Wissenschaftlers Beutler in seinem Stück Die Physiker. Dieses Stück wurde 1964 von Fritz Umgelter mit Knuth und Giehse in den ihnen auf den Leib geschriebenen Rollen für das Fernsehen inszeniert. Er war auch in der Sissi-Trilogie als Herzog Max in Bayern an der Seite von Romy und Magda Schneider zu sehen.
Obwohl er bereits seit 1935 vor der Filmkamera stand und auch über eine gewisse Bekanntheit verfügte, kam sein Durchbruch erst in den 1960er Jahren mit dem Erfolg des jungen Fernsehens. In der Rolle des Tierarztes Dr. Hofer in der Serie Alle meine Tiere spielte er sich schnell in die Herzen seines Publikums. Einen weiteren Fernseherfolg hatte Gustav Knuth im Jahre 1967/68 mit der Familienserie Großer Mann, was nun?. In der populären Zirkus-Serie Salto Mortale verkörperte er das Oberhaupt der Artistenfamilie. Auch die 26-teilige Familienserie Drüben bei Lehmanns aus dem Jahre 1971 fand großen Anklang. 1979 war Knuth unter der Regie von Wolfgang Staudte als Eiserner Gustav in dem gleichnamigen Mehrteiler zu sehen. Seine letzte Kinorolle spielte er 1981 in Der Bockerer.
Er war auch immer wieder mal als Hörspielsprecher tätig. So hatte er 1953 unter der Regie von Eduard Hermann als Philip Droste eine der Hauptrollen im dritten Paul-Temple-Mehrteiler Paul Temple und der Fall Vandyke von Francis Durbridge inne.
Gustav Knuth war verheiratet mit Gustl Busch, der gemeinsame Sohn Klaus Knuth (* 1935) wurde ebenfalls Schauspieler. Die Ehe wurde in den 1930er Jahren geschieden. Knuth heiratete dann seine Kollegin Elisabeth Lennartz. Seine Enkelin ist die Schauspielerin Nicole Knuth, die als eine Hälfte des Bühnen-Duos Knuth und Tucek 2011 mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet wurde.
1974 veröffentlichte Knuth seine Memoiren Mit einem Lächeln im Knopfloch. Er starb 1987 an einem Herzinfarkt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof von Hinterriet/Küsnacht bei Zürich, neben seiner Gattin. Die deutsche Staatsbürgerschaft hatte er abgelegt.
Auszeichnungen
Gustav Knuth wurde 1935 zum Staatsschauspieler ernannt. Für seine darstellerische Leistung in Der Lügner wurde er 1962 mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet. In den Jahren 1967, 1968 und 1980 erhielt Knuth jeweils einen Goldenen, sowie 1970 einen Silbernen Bambi, 1976 bekam er die Goldene Kamera. Für sein langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film wurde er 1974 mit dem Filmband in Gold geehrt.
Filme (Auswahl)
Gustav Knuth hat in mehr als 100 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt.
Kinofilme
- 1935: Der Ammenkönig - Regie: Hans Steinhoff
- 1937: Heimweh - Regie: Jürgen von Alten
- 1938: Schatten über St. Pauli - Regie: Fritz Kirchhoff
- 1939: Der Vorhang fällt - Regie: Georg Jacoby
- 1939: Mann für Mann - Regie: Robert A. Stemmle
- 1939: Das Lied der Wüste - Regie: Paul Martin
- 1940: Zwischen Hamburg und Haiti - Regie: Erich Waschneck
- 1940: Das Mädchen von Fanö - Regie: Hans Schweikart
- 1941: Friedemann Bach - Regie: Traugott Müller
- 1944: Große Freiheit Nr. 7 - Regie: Helmut Käutner
- 1945: Das Leben geht weiter - Regie: Wolfgang Liebeneiner
- 1945: Unter den Brücken - Regie: Helmut Käutner
- 1951: Das seltsame Leben des Herrn Bruggs - Regie: Erich Engel
- 1952: Der fröhliche Weinberg - Regie: Erich Engel
- 1952: Palace Hotel - Regie: Emil Berna, Leonard Steckel
- 1954: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins - Regie: Wolfgang Liebeneiner
- 1954: Raub der Sabinerinnen - Regie: Kurt Hoffmann
- 1955: Die Ratten - Regie: Robert Siodmak
- 1955: Ich denke oft an Piroschka - Regie: Kurt Hoffmann
- 1955: 08/15 – In der Heimat - Regie: Paul May
- 1955-1957: Sissi-Trilogie - Regie: Ernst Marischka
- 1956: Hengst Maestoso Austria - Regie: Hermann Kugelstadt
- 1956: Der Bettelstudent
- 1956: Heute heiratet mein Mann
- 1956: Wenn wir alle Engel wären
- 1957: Robinson soll nicht sterben - Regie: Josef von Báky
- 1957: Ein Stück vom Himmel - Regie: Rudolf Jugert
- 1957: Wenn Frauen schwindeln - Regie: Paul Martin
- 1958: Ihr 106. Geburtstag - Regie: Günther Lüders
- 1958: Das Dreimäderlhaus - Regie: Ernst Marischka
- 1958: Kleine Leute mal ganz groß - Regie: Herbert B. Fredersdorf
- 1958: Der schwarze Blitz
- 1958: Hoch klingt der Radetzkymarsch - Regie: Gèza von Bolvàry
- 1959: Alle lieben Peter – Regie: Wolfgang Becker
- 1959: Buddenbrooks – Regie: Alfred Weidenmann
- 1960: Conny und Peter machen Musik
- 1960: Das kunstseidene Mädchen - Regie: Julien Duvivier
- 1960: An heiligen Wassern - Regie: Alfred Weidenmann
- 1960: Drei schräge Vögel (Der Teufel hat gut lachen) - Schweizer Film, Regie: Kurt Früh
- 1960: Der Herr mit der schwarzen Melone (Hochstapler für drei Tage) - Regie: Karl Suter
- 1961: Der Lügner - Regie: Ladislao Vajda
- 1961: Eine hübscher als die andere
- 1963: Die Nylonschlinge - Regie: Rudolf Zehetgruber
- 1963: Meine Tochter und ich - Regie: Thomas Engel
- 1963: Rote Lippen soll man küssen - Regie: Franz Antel
- 1964: Das hab’ ich von Papa gelernt – Regie: Axel von Ambesser
- 1965: Heidi – Regie: Werner Jacobs
- 1966: Onkel Filser – Allerneueste Lausbubengeschichten - Regie: Werner Jacobs
- 1969: Pepe der Paukerschreck – Regie: Harald Reinl
- 1981: Der Bockerer – Regie: Franz Antel
Fernsehspiele
- 1964: Die Physiker - Rolle: Beutler / Newton - Regie: Fritz Umgelter
- 1966 Großer Ring mit Außenschleife
Fernsehserien
- 1962: Alle meine Tiere - Rolle: Tierarzt Dr. Hofer
- 1967/68: Großer Mann, was nun? - Rolle: Heinrich König
- 1968: Salto Mortale - Rolle: Carlo, der Chef der Truppe
- 1971: Drüben bei Lehmanns
- 1972: Kleinstadtbahnhof - Rolle: Gustav
- 1973: Die Powenzbande - Rolle: Baltus Powenz
- 1978: Der eiserne Gustav - Rolle: Gustav Hartmann
Zitate
- Wer einen Standpunkt allzu lange vertritt, bekommt schiefe Absätze[3]
Literatur
- Gustav Knuth: Mit einem Lächeln im Knopfloch. Verlagsgesellschaft R. Gleiss & Co., Hamburg 1974, ISBN 3-87261-000-7 (Autobiographie)
Einzelnachweise
- ↑ Unvergessen in der Heimatstadt. Erinnerung an den Braunschweiger Volksschauspieler an dessen Wohnhaus am Madamenweg, Braunschweiger Zeitung vom 13. November 2008
- ↑ http://www.filmmuseum-hamburg.de/knuth.html
- ↑ Markus M. Ronner: Die besten Pointen des 20. Jahrhunderts. Humoristisch-satirische Geistesblitze, nach Stichwörtern alphabetisch geordnet. Gondrom, Stuttgart 1990
Weblinks
- Literatur von und über Gustav Knuth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gustav Knuth in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Filmographie und Biographie mit einigen völlig abweichenden Details bei filmportal.de
- Bilder von Gustav Knuth In: Virtual History
- Grabstelle auf dem Friedhof Küsnacht
Normdaten: PND: 118563858 | LCCN: no2008047893 | VIAF: 10059280 | SELIBR: 251292 | WorldCat | WP-PersoneninfoKategorien:- Schauspieler
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