- Dave Day
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The Monks Gründung 1964 als The Five Torquays
1965 als The MonksAuflösung 1967 Wiedervereinigung 1999 Genre Rock ’n’ Roll Website http://www.the-monks.com Gründungsmitglieder Gesang, Gitarre Gary Burger Bass Eddie Shaw Schlagzeug Roger Johnston († 8. November 2004) Orgel, Keyboard Larry Clark Banjo, Gitarre Dave Day († 10. Januar 2008) The Monks (deutsch: „Die Mönche“) sind eine härtere Beat-Band, die hauptsächlich Mitte bis Ende der 60er-Jahre in der damaligen Bundesrepublik aktiv war. Seit 1999 geben sie wieder gemeinsam Konzerte. Die „Monks“ unterschieden sich deutlich von den anderen Bands ihrer Zeit, sie gelten heute unter Musikern und Fans als Kult-Band. Sie beeinflussten später Künstler wie Henry Rollins, die Beastie Boys oder Jello Biafra.
Inhaltsverzeichnis
Bandgeschichte
Die Mitglieder lernten sich als stationierte amerikanische G.I.s in der Coleman-Kaserne in Gelnhausen bei Frankfurt kennen. Ab 1964 spielte die Combo unter dem Namen „The 5 Torquays“ als gewöhnliche Beat-Coverband, die Chuck Berry und Rufus Thomas interpretierte. 1965, nach ihrer Entlassung aus der Armee, entwickelten die Musiker einen sehr eigenwilligen Musikstil und ein verändertes Image, verbunden mit dem neuen Bandnamen.
Maßgebend für den mit dem neuen Bandnamen verbundenen Imagewechsel waren Karl-H. Remy, Student der Hochschule für Gestaltung Ulm, und Walther Niemann, Student der Folkwang Schule in Essen. Als Manager der „Monks“ entwarfen sie für die Band ein „corporate image“ und legten Grundregeln für das Auftreten der „Monks“ fest: Kurze Haare mit Tonsur, schwarze Kleidung, Strick um den Hals. So wurden die „Monks“ als „Anti-Beatles“ gepusht .[1] Dave Day wechselte von der Rhythmusgitarre ans Banjo. Da es zu dieser Zeit keine Tonabnehmer für dieses Instrument gab, baute er zwei Mikrofone in das Banjo ein.
In Hamburg bekam die Band einen Vertrag im Top Ten Club. Sie spielten Beatmaterial und eigene Stücke. Der Produzent Jimmy Bowien verhalf den Monks zu ihrem Plattenvertrag bei der Polydor. Im November 1965 begannen sie mit den Aufnahmen zu ihrem Debütalbum „Black Monk Time“. Das Album erschien Anfang 1966 und enthielt nur selbstkomponierte Stücke, was zu dieser Zeit selten war. Die Platte wurde weder in England noch in Amerika veröffentlicht. Erst später kamen dort Nachpressungen in den Handel. Die Originalfassung des Albums erzielt heute hohe Sammlerpreise. Eine CD-Fassung des Albums wurde erst 1994 veröffentlicht. Insgesamt drei Singles begleiteten das Album.
Zur Promotion des Albums traten sie unter anderem im Beat-Club auf, wurden jedoch vom Publikum mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Unter anderem zeigten sie dort schon sehr frühe Soundexperimente. Drei Mitglieder der Band versammelten sich während eines kurzen namenlosen Liedes um die Gitarre und jeder zupfte an verschiedenen Saiten oder klopfte darauf herum, während Bass und Schlagzeug weiter für den Beat sorgten. Der Klang der Monks war psychedelisch angehaucht und nahm Elemente des erst ein Jahrzehnt später entstehenden Punk vorweg. Die Stücke der Gruppe sind arm an Melodie, rhythmisch schwer und repetitiv, dennoch verlassen sie nicht das Strophe-Refrain-Muster herkömmlicher Pop-Songs. Setzt in konventionellen Liedern im vierten Takt ein Akkordwechsel ein, verändert sich die Tonart bei den Monks eben erst im achten oder dreizehnten Takt.
Im damaligen europäischen Beat-Zentrum Hamburg waren die Monks eine gefeierte Szeneband, wohingegen sie im katholischen Süden Deutschlands auf Antipathie stießen: In ihrem Song „Monk Time“ äußerte sich die Band in dadaistischen Zeilen kritisch zum Vietnamkrieg, was nicht selten bei Auftritten für Unmut im Publikum sorgte. Ein vehementer Gegner der Monks war Tony Sheridan, er sprach der Band jegliche Fähigkeit ab, authentischen Rock ’n’ Roll spielen zu können.
Auf Tournee spielten die Monks nicht nur in großen Stadthallen, sondern bevorzugt in den Gasthäusern kleiner Provinzdörfer wie Mölln, Ginsheim-Gustavsburg oder Euskirchen.
Dazwischen tourte die Band unter anderem mit The Creation und The Troggs. 1967 war eine Asien-Tour komplett gebucht. Doch bevor diese in Angriff genommen werden konnte, löste sich die Band nach kommerziellem Misserfolg und teilweise zerstritten auf: Es zeichnete sich ab, dass die exaltierte Musik der Monks der Plattenfirma Polydor mittelfristig keinen Profit einbringen würde. Die Musiker kehrten ins Privatleben zurück.
Gitarrist Dave Day eröffnete mit seiner deutschen Freundin eine Kneipe nahe Schweinfurt. In einer Beziehungskrise verließ Dave Day seine Lebensgefährtin und lebte anschließend eineinhalb Jahre auf der Straße, bis er zurück in den USA und mit neuer Ehefrau wieder Fuß fasste. Organist Larry Clark bekam in den Staaten eine Anstellung bei IBM. Sänger Gary Burger ist Bürgermeister der kleinen Gemeinde Turtle River in Minnesota. Nach dem Ende der Band hatten die Musiker kaum noch Kontakt zueinander.
Eddie Shaw schrieb eine Biographie über die Jahre mit den Monks unter dem Titel „Black Monk Time“. Im Jahre 2000 verwendete Coca-Cola die Musik der Monks für einen TV-Werbespot.
Reunion
1999 trat die Band wieder zusammen auf. Zum ersten Mal spielten sie auch in den Vereinigten Staaten – und zwar auf dem Cavestomp-Festival. Eine CD mit der Liveaufnahme von diesem Konzert wurde 2002 unter dem Titel „Let’s Start A Beat“ veröffentlicht.
2004 verstarb Drummer Roger Johnston, 2008 Gitarrist Dave Day.
2006 erschien der von den Regisseuren Dietmar Post und Lucía Palacios für Play Loud! Productions produzierte Dokumentarfilm monks – the transatlantic feedback, begleitet von einem Tribute-Sampler namens silver monk time, an welchem unter anderem Alec Empire und Die Goldenen Zitronen mitwirkten.
2008 bekamen die beiden Regisseure für den Film den Adolf-Grimme-Preis:
„Es ist nicht bloß das Kleine an diesem Film, das Abseitige, dass „monks – the transatlantic feedback“ so groß werden ließ. Nicht bloß das subkulturelle Kapital, dieses coole Wissen um eine Fußnote der Popgeschichte. Es ist vielmehr das nonchalante Talent, aus der individuellen Erzählung von fünf in Deutschland gestrandeten GIs und ihrem kurzen Ausflug in das Hinterland der Hitparaden eine Parabel für die emanzipatorische Energie einer Epoche zu machen.“
– Aus der Begründung der Jury des Adolf-Grimme Preises 2008[2]
Diskografie
Alben
- Black Monk Time (1966/1994/2009)
- Five Upstart Americans (1999)
- Let’s Start a Beat – Live From Cavestomp (2002)
- Monks Demo Tapes 1965 (2007) (Frühe Demoaufnahmen)
Singles
- „Complication“ / „Oh, How To Do Now“
- „I Can't Get Over You“ / „Cuckoo“
- „Love Can Tame The Wild“ / „He Went Down To The Sea“
Tribute-Album / Soundtrack
- silver monk time – a tribute to the monks (2006)
Re-Issues
- Black Monk Time (1966/1979/2009) (LP/CD Polydor (Universal) - dritte offizielle Veröffentlichung im Zusammenhang mit monks - the transatlantic feedback
- complication / oh, how to do now (1966/2009) (Single von Play Loud! Productions - erste offizielle Wiederveröffentlichung März 2009)
Literatur
- Shaw, Eddie & Klemke, Anita (1994). Black Monk Time. Carson Street Publishing Inc., ISBN 0963337122.
Film
- monks – the transatlantic feedback (2006) Ein Dokumentarfilm von Dietmar Post und Lucía Palacios
Weblinks
Quellen
- ↑ http://www.filmzentrale.com/rezis/monksuk.htm Filmzentrale: „Monks – The Transatlantic Feedback“
- ↑ Vollständige Begründung des Grimme-Instituts
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