Dekra

Dekra
DEKRA e.V.
Dekra-Logo
Rechtsform Societas Europaea
Gründung 1925
Sitz Stuttgart
Leitung Stefan Kölbl (Vorsitzender)
Roland Gerdon
Clemens Klinke
Mark Thomä
Jörg Mannsperger
Mitarbeiter 24.867 (2010)[1]
Umsatz 1,86 Mrd. Euro (2010[2]
Bilanzsumme 1,26 Mrd. Euro (2010)
Branche Technische Untersuchung und Beratung
Website www.dekra.de
Dekra-Hauptverwaltung in Stuttgart

Dekra (Eigenschreibweise: DEKRA) wurde 1925 in Berlin als Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein gegründet. Mit rund 25.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro ist Dekra in Deutschland die größte und weltweit die drittgrößte Prüfgesellschaft und nach eigenen Angaben Marktführer in Europa. Der Konzern befasst sich schwerpunktmäßig mit der Prüfung von Kraftfahrzeugen und technischen Anlagen, bietet aber auch weitere Dienstleistungen an. Seinen Sitz hat Dekra seit 1952 in Stuttgart. Das operative Geschäft wird von der Dekra SE geführt, die sich vollständig im Besitz des Dekra e. V. befindet.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Zu den Hauptaufgaben von Dekra gehören die periodische Überwachung von Kraftfahrzeugen (Hauptuntersuchung, Abgasuntersuchung), Gutachten, Sicherheitsprüfungen und die Prüfung von technischen Anlagen.

Weitere Dienstleistungen sind Schadensgutachten, unfallanalytische und technische Gutachten, Industrie-Prüfdienstleistungen, Aus- und Weiterbildung, Zeitarbeit, Outplacement, Zertifizierungen, Umweltschutz, Materialprüfungen, Produktprüfungen, Baugutachten, Unternehmensberatung und Fachpublikationen. Auch die sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung von Unternehmen nach Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften gehört zum Dienstleistungsumfang von Dekra.

Dekra ist in den alten Bundesländern als „amtlich anerkannte Überwachungsorganisation“ tätig. In den neuen Bundesländern und in Berlin besitzt der Verein außerdem den Status einer „Technischen Prüfstelle für den Kraftfahrzeugverkehr“ mit den dazu gehörigen Kompetenzen (u. a. Abnahme von Fahrerlaubnisprüfungen und Begutachtungen zur Erlangung von Betriebserlaubnissen).

Bundesweit unterhält Dekra 480 eigene Niederlassungen und führt regelmäßige Fahrzeuguntersuchungen in 38.500 Prüfstützpunkten (Werkstätten) durch.

Die für die Aus- und Weiterbildung zuständige Dekra Akademie ist an mehr als 100 Standorten vertreten. Sie gehört zu den größten privaten Bildungsunternehmen in Deutschland. Seit 2009 kann man an der „Dekra Hochschule Berlin“ den Bachelor of Arts in den Fächern Fernsehen und Film, Journalismus und Medienmanagement machen.

Konzernstruktur

Der Verein Dekra e. V. zählt annähernd 30.000 Mitglieder. Diese sind überwiegend Unternehmen mit gewerblich genutzten Fuhrparks, wie Speditionen, die von Dekra wirtschaftlich und technisch betreut werden. Unter anderem wird z. B. auch die Mitarbeiterschulung für Unternehmen betrieben, die mit sicherem Transport von Gefahrgut oder gefährlichen Stoffen beschäftigt sind.

Dekra e. V. hält 100 Prozent der Aktien der Dekra SE. Diese fungiert als Holding für die in den folgenden drei Geschäftsbereichen organisierten Tochtergesellschaften:

  • Dekra Automotive [3] (Fahrzeugprüfung, Gutachten, Gebrauchtwagenmanagement, Homologation und Typprüfunen, Beratung und Werkstatt-Tests, Schadensregulierung)
  • Dekra Industrial [4] (Bau- und Immobilien, Maschinen- und Anlagensicherheit, Umwelt-, Arbeits und Gesundheitsschutz, Energie und Prozessindustrien, Systemzertifizierungen, Produktprüfungen und -zertifizierungen)
  • Dekra Personnel [5](Qualifizierung, Zeitarbeit, Out- und Newplacement)

Insgesamt verfügt der Konzern über 186 Tochtergesellschaften und Beteiligungen in mehr als 50 Ländern.

Kennzahlen

Im Geschäftsjahr 2010 erreichte die Sachverständigenorganisation das beste Ergebnis ihrer mehr als 80-jährigen Firmengeschichte. Der Umsatz stieg um 9 Prozent auf knapp 1,86 Milliarden Euro. Weltweit steht Dekra heute auf Platz drei der Prüfgesellschaften nach SGS und Bureau Veritas.[6] Zum Stichtag 31. Dezember 2010 beschäftigte Dekra konzernweit rund 24.900 Mitarbeiter.

Geschichte

Die Dekra wurde im Jahr 1925 in Berlin als Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein gegründet. Im Jahr 1952 wurde dessen Sitz nach Stuttgart verlegt.

Am 13. Juli 2010 wurde die Dekra AG in die Dekra SE (Societas Europaea) umfirmiert und ist damit eine Europäische Gesellschaft.

Dekra ist seit 2003 offizieller Sponsor der DFB-Fußballschiedsrichter. Einen weltweit großen Bekanntheitsgrad erlangte Dekra zwischen 1991 und 1995 als exklusiver Werbepartner mit Formel-1-Pilot Michael Schumacher. Bereits seit 1989 ist Dekra technischer Partner und Sponsor der DTM (Deutsche Tourenwagen-Masters).

Kritik

Wie beim TÜV Nord werden auch bei der Dekra Hartz-IV-Empfänger Berufswiedereinsteiger beschäftigt. Diese müssen dann beispielsweise ein Puzzle mit 5000 Teilen vollenden.[7] Das Unternehmen bekommt für diese Arbeit zwischen 500 und 800 Euro pro Teilnehmer. Bei der Dekra heißt der Geschäftszweig „Toys Company“.[8][9]. Das Projekt verfolgt zwei Ziele, nämlich bedürftigen Familien und Alleinerziehenden den Zugang zu kostenlosem Spielzeug zu ermöglichen und gleichzeitig Langzeitarbeitslosen den Wiedereinstieg ins Berufsleben mittels Qualifizierung und Praxiserwerb zu erleichtern. Das Grundprinzip der Toys Company darauf, gebrauchtes Spielzeug - vom Brettspiel bis zum Kinderfahrrad - über Spendensammlungen zu beschaffen und bei Bedarf in der eigenen Werkstatt fachmännisch zu reparieren und zu reinigen. Sind die Spielsachen wieder funktionsfähig, werden diese an bedürftige Familien mit Kindern (gegen Vorlage eines Hartz IV-Bescheides), ebenso wie an soziale Einrichtungen z.B. Kindergärten, Kinderheime, Jugendzentren und Krankenhäuser verschenkt. [10].

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Dekra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DEKRA SE: Geschäftsbericht 2010
  2. DEKRA SE: Geschäftsbericht 2010
  3. DEKRA Automotive
  4. Dekra Industrial
  5. Dekra Personnel
  6. Grüne gegen Blaue. In: Focus. Nr. 2, Jg. 2008, S. 122.
  7. Der Spiegel 1/2011:Die Hartz-Fabrik
  8. Dekra: Das Konzept Toys Company
  9. Süddeutsche Zeitung: „Die Armutsindustrie“ Kein Ding machen
  10. Toys Company: [1]
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