Der Dom (Zeitschrift)

Der Dom (Zeitschrift)
Der Dom
Beschreibung katholische Wochenzeitung und Kirchenzeitung für das Erzbistum Paderborn
Sprache Deutsch
Verlag Bonifatius GmbH, Druck · Buch · Verlag (Deutschland)
Erstausgabe 1945
Erscheinungsweise wöchentlich
Herausgeber Der Erzbischof von Paderborn
(Hans-Josef Becker)
Weblink derdom.de

Der Dom ist eine katholische Wochenzeitung und die Kirchenzeitung für das Erzbistum Paderborn, deren redaktioneller Teil ab Januar 2010 von der Katholischen Nachrichtenagentur in Bonn stammt. Sie erscheint wöchentlich mit einer Auflage von knapp 40.000 Exemplaren.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bis zum Reichsdeputationshauptschluss war das katholische Leben im damaligen Fürstbistum Paderborn weitestgehend unbeeinflusst von säkularen Herrschern. Das änderte sich jedoch, als die Preußen das Regiment auf dem Gebiet des ehemaligen Fürstbistums übernahmen und dazu noch die Bistumsgrenzen neu festgelegt wurden. Die Geschichtsschreibung erwähnt als Reaktion zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine Aufbruchstimmung in der katholischen Bevölkerung. Viele Pfarreien wurden neu gegründet und der „Bonifatiusverein für das katholische Deutschland“ nahm seinen Sitz in der Bischofsstadt Paderborn.

Genau in dieser Zeit des Kulturkampfes von 1871 bis 1887 wurde eine neue kirchliche Zeitschrift gegründet. Der Bonifatiusverein (heutige Bonifatiuswerk) fand die Zeit reif, „in die Medien zu gehen“. Er hatte sich der Missionsarbeit in der Diaspora verschrieben und suchte sein Apostolat unter anderem durch die Verbreitung katholischer Schriften zu erreichen. Dazu wurde in der 1869 gegründeten „Bonifacius-Druckerei“ eine neue Tageszeitung namens „Liborius-Bote“ veröffentlicht. Nach sieben Jahren musste das katholische Blatt allerdings sein Erscheinen einstellen. Gleichzeitig hatte sich aber ein anderes Blatt aus dem Verlag mit weniger kämpferischen Ambitionen zu Wort gemeldet, ein „Sonntagsblatt für das katholische Volk“ mit dem Namen LEO (nach dem gerade gewählten Papst Leo XIII.). In der ersten Ausgabe vom 7. April 1878 stellte es ein neues Konzept von katholischer Publikation vor, welches mittels einer populären Schreibweise „unserem guten katholischen Volke für den Sonntag eine erfrischende und erwärmende Lesung zu bieten, damit es besonders ein Theil des sonntagnachmittags damit ausfüllen kann“. Der Preis des Blattes wurde mit 40 Reichspfennig pro Vierteljahr bewusst niedrig gehalten. Durch den Umzug in ein neues Druckergebäude 1881 und eine neu beschaffte Doppelpresse war es jetzt möglich, die doppelte Auflage in der halben Zeit zu produzieren. Dies führte dazu, dass der LEO nun rechtzeitig bis in die auch entlegenen Ortschaften gelangen konnte. Am 1. Mai 1927 feiert der LEO dann das Jubiläum seines 50. Jahrgangs. Caspar Klein, damaliger Bischof von Paderborn rühmt das Blatt zu diesem Anlass als „ein Herold der Wahrheit und ein Verteidiger der heiligsten Interessen“. Die wöchentliche Auflage lag bei 120 000.

Der Zweite Weltkrieg blieb auch für den LEO nicht ohne Folgen: Am 25. Mai 1941 gaben Verlag und Schriftleitung mit der Nummer 21 des 64. Jahrgangs die Einstellung des Blattes bekannt. Menschen und Material sollten „für andere kriegswichtige Zwecke freigemacht werden“, so die Begründung nach außen. Die Zeitung blieb fünf Jahre lang eingestellt. Dann erhielt der damalige Generalvikar Friedrich Maria Rintelen die Lizenz zur Herausgabe einer Zeitung von der alliierten Militärregierung. Die Bonifacius-Druckerei erhielt vom Erzbischöflichen Generalvikariat den Verlag für das Sonntagsblatt, das jetzt Der Dom heißen sollte. Es erhielt diesen Titel, weil die kriegszerstörte Bischofskirche in Paderborn gleichsam das Symbol für wiedererstehendes neues Leben aus den Ruinen war. War der Umfang anfangs noch auf acht Seiten festgelegt (bei einer festen Auflage von 120.000), ging es nach der Währungsreform mit der Kirchenzeitung steil bergauf. Das Angebot konnte erweitert, die Aktualität gesteigert werden. Die Einführung der Pfarr- bzw. Dekanatsbeilagen brachte viele neue Leser. Die Auflage schnellte bis zum Jahre 1958 auf 197.000 Exemplare pro Woche nach oben.

Seit dem ersten Erscheinen hat sich das Erscheinungsbild des Doms mehrfach geändert – neue Moden und Gestaltungsrichtungen waren der Grund. Bei der siebten und bislang vorerst letzten großen Änderung Ostern 2001 wurden jedoch nicht nur die Äußerlichkeiten des Doms grundsätzlich modifiziert, sondern auch der Umfang von 32 auf 48 Seiten und die Themenpalette nochmals entscheidend erweitert. Neben kirchlichen Nachrichten und geistlicher Betrachtung finden sich im heutigen Dom Reportagen, Nachrichten aus dem Bistum und den Pfarreien sowie Medienseiten. Seit der letzten Revision im Jahr 2001 wird der Dom nun stetig modifiziert. Dieses geschieht jedoch in nunmehr kleinen Schritten. So wurde im Jahr 2006 die redaktionelle Gestaltung des Heftes geändert. In dieser Neuordnung wurden überregionale Berichte im ersten Teil des Heftes und die Bistums- und Regionalberichterstattung im zweiten Teil gebündelt. Ebenfalls 2006 wurden mehrseitige inhaltliche Themenschwerpunkte eingeführt. Im Jahr 2007 entwickelte Der Dom ein Stil- und Regelbuch und unterwarf den redaktionellen Teil einer internen und externen Qualitätsüberwachung. Das Layout wurde zudem weiter überarbeitet.

Heute beträgt der Umfang der wöchentlich erscheinenden Kirchenzeitung 64 Seiten bei einer Auflage von knapp 40.000 Exemplaren pro Woche.

Kurz vor Weihnachten 2009 teilte das Generalvikariat mit, dass die in Paderborn ansässige Redaktion der Zeitung zum 30. Juni 2010 geschlossen werden soll. Der redaktionelle Teil sollte laut Pressemitteilung bereits ab dem 1. Januar 2010 von der Katholischen Nachrichtenagentur in Bonn geliefert werden, die ein Büro in Paderborn eröffnen werde. Dieser Zeitplan konnte jedoch nicht eingehalten werden, es wird momentan noch in den Räumen der alten Redaktion produziert. Die ersten Mitarbeiter der Redaktion wurden jedoch bereits zum 1. Januar 2010 freigestellt.[1]

Regionen

Die Regionalseiten des Doms sind in verschiedene Gebiete aufgeteilt. Allerdings erscheint Der Dom – im Gegensatz zu einigen anderen Kirchenzeitungen – überall einheitlich und seit 2005 ohne Regionalausgaben mit Wechselseiten. Die einzelnen Regionen sind:

Verlag und Redaktion

Herausgeber: Der Erzbischof von Paderborn (Hans-Josef Becker)

Verlag und Druck: Bonifatius GmbH, Druck Buch Verlag

Verlagsleiter: Rainer Beseler

verantwortlich im Sinne des Presserechts: Matthias Nückel

Redakteur: Andreas Wiedenhaus

ständiger Mitarbeiter: Richard Schleyer

Quellen

  • Gerd Vieler: Dem geneigten katholischen Leser. In: Der Dom, Nr. 14, 6. April 2003, S. 12–17

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artikel in der Neuen Westfälischen am 22. Dezember 2009, Für Redation des "Dom" kommt das Aus [1]
51.7267328.790968

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