- Deso Dogg
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Deso Dogg (* 1975 in Berlin; bürgerlich Denis Mamadou Cuspert[1]) ist ein ehemaliger deutscher Gangsta-Rapper deutsch-ghanaischer Abstammung, der beim Label Streetlife Entertainment unter Vertrag stand. Ende 2010 gab Deso Dogg bekannt, dass er seine Musikkarierre beendete. Er ist nun als islamischer Prediger unter dem Namen Abou Maleeq aktiv und gilt wegen seiner Aufrufe zum bewaffneten heiligen Krieg als Sicherheitsrisiko.[2]
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Cuspert, dessen Vater Ghanaer und Mutter Deutsche ist, ist im Berliner Bezirk Kreuzberg geboren und wuchs in Charlottenburg, Moabit und Schöneberg auf. Sein Vater verließ die Familie, als er noch ein Baby war. Sein Stiefvater, mit dem es immer wieder zu Konflikten kam, war ein ehemaliger Angehöriger der US-Armee.[2] In seiner Jugend verkehrte Denis Mamdou Cuspert in kriminellen Milieus und war selbst ein Gang-Mitglied. Bis Mitte 2004 wurde er mehrfach wegen diverser Delikte inhaftiert, zum Beispiel wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Eine widerrufene Strafaussetzung zur Bewährung brachte ihn für geraume Zeit in die JVA Tegel, das größte Gefängnis Deutschlands.
2002 fing er an, mit dem Berliner Rapper Charnell Musik aufzunehmen. Deso Dogg befand sich zu dieser Zeit im offenen Vollzug.
Durch einen Regelverstoß wurde Deso Doggs offener Vollzug widerrufen und er befand sich wieder ganztags in der JVA. Nachdem er das Gefängnis verlassen hatte, wurden Montana von Montana Beatz und Dean Dawson von Streetlife Entertainment seine Produzenten. Deso Dogg konnte an der DMX-Tour im Jahr 2005 teilnehmen. Nach einem psychischen Zusammenbruch und einem Psychiatrieaufenthalt wurde er auf der Tour durch D-Flame ersetzt.
„In meiner damaligen Situation wusste keiner, ob ich am nächsten Tag wieder im Knast bin oder tot in der Ecke liegen würde. Wenn ich was erreichen wollte, musste ich mein Leben ändern.“
2006 bekam Deso Dogg eine zweite Chance bei Streetlife Entertainment und beteiligte sich an der DMX-Tour 2006.
Deso Dogg arbeitete ab Juni 2007 nicht mehr mit seinem ehemaligem Label Streetlife zusammen, um die, nach seinen eigenen Aussagen, volle künstlerische Freiheit über seine Musik zu erlangen.
Im September 2007 kündigte Deso Dogg ein Doppel-Album mit dem Titel Alle Augen Auf Mich an. Außerdem gab er bekannt, dass er nach diesem Projekt mit Deutschem Rap aufhören wolle, weil ihm die Musik nicht den erwünschten Erfolg gab. Er fühlt sich von vielen Leuten in der Deutschen Rap-Szene enttäuscht und betrogen. Das Album Alle Augen Auf Mich ist letztendlich im November 2009 erschienen.
Er tauchte im August 2008 auch in einer Folge der Sendereihe Der Bluff auf, in der es darum ging, einen Studenten zu einem Gangstarapper zu formen.
2010 war sein Lied Willkommen in meiner Welt im ARD-Film Zivilcourage zu hören. Im November 2010 gab Deso Dogg bekannt, dass er seine Musikkarriere beendet und fortan als islamischer Prediger unter den Namen Abou Maleeq auftritt.[3] 2011 erhob die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage wegen illegalen Waffenbesitzes. Auf einem Video bei YouTube hatte Deso Dogg eine Glock 26 durchgeladen. Bei Hausdurchsuchungen wurden 16 Patronen der Kaliber 9 und 22 gefunden.[4] Er wurde am 18. August 2011 zu einer Geldstrafe von 1800 Euro verurteilt.[2]
In einem Interview vom November 2010 erklärte er, er hoffe auf den Sieg islamistischer Mudschaheddin in Afghanistan, im Irak, Tschetschenien und Somalia und bezeichnete Berlin als „eine weitere Kuffar-Metropole“.[3]
Mittlerweile ist er, heute unter dem Namen Abou Maleeq, wieder musikalisch aktiv und veröffentlicht deutschsprachige Nasheed-Musik über das Internet. In einem im Juni 2011 aufgenommenen Nasheed preist er Osama bin Laden.[2]
Diskografie
Alben/Mixtapes
- 2006: Murda Cocctail Volume 1 (Mixtape)
- 2006: Schwarzer Engel
- 2008: Geeni'z (mit Jasha)
- 2008: Gast ist König...
- 2009: Alle Augen auf mich
- Sonstige
- 2006: Deso Dogg - Willkommen in meiner Welt (Juice-Exclusive! auf Juice-CD #69)
- 2007: Deso Dogg - Afrikana
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ New York in Berlin: Mit 8 Jahren wurde "Deso Dogg" aus Kreuzberg kriminell - jetzt kämpft er um seine Zukunft
- ↑ a b c d German Officials Alarmed by Ex-Rapper’s New Message: Jihad Artikel in der New York Times vom 1. September 2011, abgerufen am 3. September 2011
- ↑ a b "Von Deso Dogg zu Abou Maleeq"
- ↑ dapd-bln: Munitionsfund bei islamistischem Ex-Rapper Deso Dogg. Yahoo, 17. April 2011, abgerufen am 18. April 2011.
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