Deutsche Kinder- und Jugendstiftung

Deutsche Kinder- und Jugendstiftung

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) ist eine gemeinnützige GmbH mit Hauptsitz in Berlin, die sich für gute Aufwachsbedingungen und Bildungschancen junger Menschen engagiert. Als operativ tätige Organisation entwickelt sie dafür Programme und setzt sie mit Partnern um. Die DKJS versteht sich als unabhängige, überkonfessionelle und parteipolitisch neutrale Initiative .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1994 wurde die DKJS auf Initiative der International Youth Foundation und der damaligen Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth gegründet. Der Wirkungskreis der DKJS erstreckte sich in den ersten Jahren hauptsächlich auf die neuen Bundesländer. Heute ist die DKJS bundesweit tätig. Von 2002 bis 2006 übernahm Christina Rau (bis 2006), die Frau des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau gemeinsam mit Lothar Späth (bis 2010), früherer Ministerpräsident von Baden-Württemberg, den Vorsitz. Seit 2010 ist Roland Koch, ehemaliger hessischer Ministerpräsident, Vorsitzender des Stiftungsrats.

Struktur

Derzeitige Schirmherrin der DKJS ist Bettina Wulf. Zentrales Gremium, das die Arbeit der Stiftung kontrolliert und strategische Entscheidungen trifft, ist der Stiftungsrat unter dem Vorsitz von Roland Koch. Geschäftsführerin ist Dr. Heike Kahl.

Der Hauptsitz der Stiftung befindet sich in Berlin. Durch ein Netzwerk von eigenen Regionalstellen und regionalen Partnern ist die DKJS außerdem in allen Bundesländern vertreten. Seit ihrer Gründung ist sie Teil des internationalen Netzwerkes der International Youth Foundation.[1]

Finanzierung

Die Programme der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung werden größtenteils über Zuwendungen und aus Kooperationsverträgen finanziert. Die DKJS arbeitet gegenwärtig mit rund 100 Partnern aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen.. Außerdem wirbt die DKJS private Spenden ein. Die Erträge aus dem damit aufgebauten, begrenzten Vermögen sollen der Stiftung langfristig wirtschaftliche und förderpolitische Unabhängigkeit sichern. Laut Jahresbericht[2] flossen 2009 90,7 Prozent der Haushaltsmittel in die Programme oder wurden als Fördermittel vergeben. Eine unabhängige Prüfungsgesellschaft kontrolliert jährlich die Finanzen und Jahresabschlüsse.

Ziele

Die DKJS versteht sich als „Gemeinschaftsaktion für Jugend und Zukunft“. Ihr Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass junge Menschen in Deutschland gut aufwachsen können und eine demokratische Kultur des Miteinanders erleben und erlernen. Sie entwickelt Programme und Projekte, um geeignete Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche zu schaffen, mit denen junge Menschen gestärkt und ermutigt werden, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Die DKJS sieht es als ihre Aufgabe, strukturelle Reformprozesse anzustoßen: in Kindergärten und Schulen, beim Übergang in den Beruf, in der Familien- oder der lokalen Jugendpolitik. Dabei bindet sie Pädagogen, Verwaltungen, Unternehmen, Wissenschaftler sowie Kinder und Jugendlichen selbst in ihre Arbeit ein.[3]

Prinzipien der Arbeit

Als oberstes Prinzip hat sich die DKJS gesetzt, von den Stärken junger Menschen, nicht von Defiziten auszugehen. Kinder und Jugendliche werden so weit wie möglich aktiv in die Arbeit der Stiftung einbezogen. Ein grundlegendes Arbeitsprinzip ist auch das Anregen und Moderieren von Kooperationen zwischen Bildungsakteuren und institutionellen Zuständigkeitsbereichen. Alle Programme der Stiftung werden intern oder extern evaluiert.

Programme

Die Aktivitäten der DKJS gliedern sich in vier Themenfelder:

  • Kita und Schule gestalten (Schwerpunkte: Frühe Bildung sowie Schul- und Unterrichtsentwicklung)
  • Bildungspartner vernetzen (Schwerpunkte: Ganztagsschulen und Bildungslandschaften)
  • Verantwortung wagen (Schwerpunkt: Programme mit Kindern und Jugendlichen in informellen Situationen)
  • Perspektiven schaffen (Schwerpunkt: Übergang Schule und Beruf)

Im Jahr 2009 setzte die DKJS bundesweit 44 Programme um, mit denen sie insgesamt über 120.000 Kinder und Jugendliche erreichte.[1]

Fußnoten

  1. a b Vgl.: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung: Jahrbuch 2009/2010. Berlin 2010, S. 6.
  2. Vgl.: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung: Jahrbuch 2009/2010. Berlin 2010, S. 47
  3. Vgl.: http://www.dkjs.de/stiftung/vorstellung.html, Zugriff am 6. Dezember 2010.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • DKJS — Die Deutsche Kinder und Jugendstiftung (DKJS) ist eine gemeinnützige GmbH mit Hauptsitz in Berlin, die sich für gute Aufwachsbedingungen und Bildungschancen junger Menschen engagiert. Als operativ tätige Organisation entwickelt sie dafür… …   Deutsch Wikipedia

  • Youth Bank — Typ Initiative in Trägerschaft eines gemeinnützigen Vereins (Youth Bank Deutschland e.V.) Gründung 2003 Personen Johannes Raffel (Geschäftsführer) Vorstand: Jana Beyer, Matthias Köpke, Jennifer Küppers, Kevin Lüdemann, Sebastian Schorsch, Martin… …   Deutsch Wikipedia

  • Eva Bohnet — Eva Luise und Horst Köhler bei einem Besuch in Polen, 2006 Eva Luise Köhler (gebürtig Eva Luise Bohnet; * 2. Januar 1947 in Ludwigsburg) ist die Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Eva Luise Bohnet — Eva Luise und Horst Köhler bei einem Besuch in Polen, 2006 Eva Luise Köhler (gebürtig Eva Luise Bohnet; * 2. Januar 1947 in Ludwigsburg) ist die Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Christina Delius — Christina Rau (links) im Sommer 2003 Christina Rau, geb. Delius (* 30. Oktober 1956 in Bielefeld) ist Politologin und Witwe des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau (1931–2006). Ihr Vater Eduard Delius war Fabrikant (Textilindustrie) in… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule Göttingen — Georg Christoph Lichtenberg Gesamtschule Schultyp Integrierte Gesamtschule Gründung 1975 Bundesland Niedersachsen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • IGS Göttingen-Geismar — Georg Christoph Lichtenberg Gesamtschule Schultyp Integrierte Gesamtschule Gründung 1975 Bundesland Niedersachsen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Bildungslandschaft Altstadt-Nord — Logo der BAN Die Bildungslandschaft und ihr …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Nixdorf — (* 9. April 1925 in Paderborn; † 17. März 1986 in Hannover) war ein deutscher Computerpionier und Unternehmer. 1952 gründete Nixdorf mit 27 Jahren als mittelloser Physikstudent aus wirtschaftlich einfachen Verhältnissen seine erste Compu …   Deutsch Wikipedia

  • Eva Luise Köhler — (Juli 2009) Eva Luise Köhler (gebürtig Eva Luise Bohnet; * 2. Januar 1947 in Ludwigsburg) ist die Ehefrau des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler. Sie war damit vom 1. Juli 2004 bis zum 31. Mai 2010 Deutschlands First Lady …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”