Die Frau in den Dünen

Die Frau in den Dünen
Filmdaten
Deutscher Titel Die Frau in den Dünen
Originaltitel Suna no onna
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1964
Länge 123 Minuten
Altersfreigabe FSK 18
Stab
Regie Hiroshi Teshigahara
Drehbuch Kōbō Abe
Produktion Kiichi Ichikawa,
Tadashi Ōno
Musik Tōru Takemitsu
Kamera Hiroshi Segawa
Schnitt Fusako Shuzui
Besetzung
  • Eiji Okada als Niki Jumpei
  • Kyōko Kishida als Frau

Die Frau in den Dünen (jap. 砂の女, suna no onna) ist ein japanischer Film des Regisseurs Hiroshi Teshigahara aus dem Jahr 1964. Das Drehbuch schrieb Kōbō Abe und die Hauptrollen spielten Eiji Okada und Kyōko Kishida.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Ein Mann begibt sich auf der Suche nach seltenen Insekten in eine einsame Küstengegend. Als er eine Unterkunft für die Nacht sucht, wird er von einigen Dorfbewohnern zum Haus einer allein lebenden Frau gebracht, das unter einer Klippe liegt, die er mit Hilfe einer Strickleiter hinunterklettern muss. Die Frau bewirtet ihn, und beginnt, während er sich schlafen legt, den durch jede Ritze dringenden Sand wegzuschaffen. Am nächsten Morgen muss er feststellen, dass das Haus nicht nur von der Klippe sondern auch von unüberwindbaren Dünen rundum umgeben ist. Die Dörfler haben die Leiter hinaufgezogen, er ist gefangen. Von der Frau erfährt er, dass er zu ihrer Unterstützung festgehalten wird, da sie alleine nicht gegen die vordringenden Dünen ankämpfen könnte, von denen auch das Dorf bedroht ist. Empört unternimmt er mehrere vergebliche Ausbruchversuche, fesselt die Frau und verweigert die Kooperation, muss jedoch einsehen, dass sie zur Versorgung auf die Dörfler angewiesen sind, und nimmt resigniert den von ihm erwarteten Kampf gegen den Sand auf.

Er und die Frau mit den so ganz anderen Ansichten über das Leben kommen sich näher und beginnen eine Affäre, die durch die Sehnsucht des Mannes nach Freiheit immer wieder getrübt wird. Eines Tages entdeckt er jedoch, dass sich im Boden zwischen den Dünen Wasser sammelt, das sich gewinnen lässt. Er beginnt, das Phänomen zu untersuchen, und als sich ihm endlich die Möglichkeit zur Flucht bietet, erkennt er, dass sein altes Leben ihm nichts mehr zu bieten hat. Kurz darauf erkrankt die Frau und wird von den Dorfbewohnern weggebracht. Er bleibt im Haus in den Dünen.

Kritik

„Eine menschlich ergreifende Fabel, die durch absurde Überhöhung den Zerfall der Ganzheit symbolisiert. Der visuell höchst eindrucksvolle Film beschreibt die existentielle Not des Menschen und findet im Mythos das Spiegelbild des Lebens.“

Lexikon des internationalen Films

Auszeichnungen

Die Frau in den Dünen erhielt bei den Filmfestspielen von Cannes 1964 den Spezialpreis der Jury. Bei der Oscarverleihung 1965 (offizielle Zählung 1964) war der Film als Bester fremdsprachiger Film nominiert, musste sich aber Vittorio De Sicas Gestern, heute und morgen geschlagen geben. Ein Jahr später erhielt Teshigahara für Die Frau in den Dünen eine Nominierung in der Kategorie Beste Regie.

In Japan erhielten sowohl Teshigahara als auch der Komponist Toru Takemitsu beim Mainichi-Filmfestival Preise, auch die künstlerische Leitung und der Film wurden ausgezeichnet. Dazu kamen zwei Kinema Junpo Awards als Bester Film und für die Beste Regie sowie zwei Blue Ribbon Awards in denselben Kategorien.

Weblinks


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