- Die Unheimliche Herberge
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Filmdaten Deutscher Titel: Rote Herberge Originaltitel: L’auberge rouge Produktionsland: Frankreich Erscheinungsjahr: 1951 Länge: 100 Minuten Originalsprache: Französisch Altersfreigabe: FSK 16 Stab Regie: Claude Autant-Lara Drehbuch: Jean Aurenche, Pierre Bost, Claude Autant Lara Musik: René Cloërec; Yves Montand (singt Einleitung und Abspann)
Kamera: André Bac Besetzung - Fernandel: Mönch
- Françoise Rosay: Marie Martin
- Julien Carette: Pierre Martin
- Lud Germain: Fetiche (Hausdiener)
- Marie-Claire Olivia: Mathilde
- Didier d'Yd: Jeannou (der Novize)
- Grégoire Aslan: Baboeuf
Die Rote Herberge (auch: Die Unheimliche Herberge) ist eine komödiantische Verfilmung der gleichnamigen Erzählung von Honoré de Balzac. Mittlerweile gibt es vier Verfilmungen; dieser Artikel behandelt diejenige aus dem Jahre 1951.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Eine Gruppe Reisender, bei der unter anderem auch ein Mönch dabei ist, übernachtet in einer einsamen Herberge mitten in den Bergen der Ardèche. Die Frau des Besitzers der Herberge, beichtet dem Mönch, dass sie und ihr Mann schon hundert Gäste mit einem Schlaftrunk vergiftet, ihrer Habseligkeiten beraubt, und die Leichen überall im Garten vergraben hätten.
Das letzte Opfer, ein Leierkastenspieler, war erst wenige Stunden zuvor ermordet worden. In der Eile wurde er im Innern eines Schneemannes im Garten versteckt. Die heutige Gruppe sollten die letzten Opfer sein, denn das Ehepaar plant sich zur Ruhe zu setzen.
Die Frau legt dem Mönch nahe, das Haus noch in der Nacht zu verlassen, da ihm sonst 'dieselbe Behandlung wie die anderen' bevorstehe. Eine Flucht ist jedoch aufgrund von Scherzen und Versteckspielen der übrigen Reisenden nicht mehr möglich. Also versucht er verzweifelt, das Leben der restlichen Gäste zu retten, ohne seine Schweigepflicht zu verletzen.
Mehrere unerwartete Wendungen ergeben sich durch eine eilends angesetzte Hochzeit und den dressierten Affen des Leierkastenmanns.
Kritik
Der Film karikiert die Leichtgläubigkeit der gebildeten bürgerlichen Reisegesellschaft, die Möglichkeit mit Hilfe der Obrigkeit straffrei auszukommen, und den Habitus des Ordensmannes. Dieser ist zwischen Pflicht und Eigennutz, sowie zwischen Ordensregel und eigenem Genuss hin- und hergerissen.
Die kirchenkritischen Ansichten einiger Reisender, die zu reinen Äußerlichkeiten herabgestuften religiösen Handlungen des Mönchs sowie seine respektlose Hochzeitspredigt erweckten den Zorn konservativer Kreise und führten zu einer ganzen Kampagne gegen den Film und den Regisseur.
- film-dienst: Eine hervorragend gestaltete sardonische Farce, die respektlos mit dem Makabren spielt. Der Hang zur Symbolträchtigkeit wird durch die wohldosierte Komik des großartigen Fernandel abgefangen.
- Reclams Filmführer: Eine böse Satire, die komödiantischer Leichtigkeit inszeniert wurde. Vordergründig herrscht die Komik ... Aber stets ist auch der Aberwitz spürbar: Die Beichte soll den Mord absichern, ein Affe holt die Rettung, der gute Rat bedeutet den Untergang. [1]
Siehe auch
- Rote Herberge (Erzählung)
- Auberge Rouge
Literatur
- Honoré de Balzac: Die rote Herberge. Phantastische Geschichten (Originaltitel: L' auberge rouge). Mit Illustrationen von Klaus Schiemann. Lübbe, Bergisch Gladbach 1982, 171 S., ISBN 3-404-72011-3
Weblinks
- Die Rote Herberge in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Die Rote Herberge in der Online-Filmdatenbank
Quellen
- ↑ Reclams Filmführer, 2.A. 1973, ISBN 3-15-010205-7
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