- Die ins Gras beißen
-
Filmdaten Deutscher Titel Die ins Gras beißen Originaltitel Hell Is for Heroes Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1962 Länge 89 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Don Siegel Drehbuch Robert Pirosh,
Richard CarrProduktion Henry Blanke Musik Leonard Rosenman Kamera Harold Lipstein Schnitt Howard A. Smith Besetzung - Steve McQueen: Reese
- Fess Parker: Pike
- Bobby Darin: Corby
- Harry Guardino: Larkin
- James Coburn: Henshaw
- Mike Kellin: Kolinsky
- Joseph Hoover: Loomis
- Bill Mullikin: Cumberly
- L. Q. Jones: Frazer
- Bob Newhart: Driscoll
Die ins Gras beißen (im Original Hell Is for Heroes) ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm des Regisseurs Don Siegel aus dem Jahr 1962. Die Uraufführung in der Bundesrepublik Deutschland fand am 21. Juni 1963 statt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Während des Zweiten Weltkriegs steht die US Army im Herbst 1944 am Westwall in Lothringen. Die Soldaten der zweiten Gruppe des Zuges von Platoon Sergeant Pike hoffen, nach langem Fronteinsatz endlich einmal Urlaub zu bekommen. Zur Gruppe gehören der pflichtbewußte Sergeant Larkin, der Mechaniker und Improvisator Corporal Henshaw, der Organisierer Corby, der schlichte Cumberly, der heimatlose polnische Flüchtling Homer und der Familienvater Kolinsky. Neu zur Gruppe stößt der Elitesoldat Reese – ein finsterer Einzelgänger mit Alkoholproblem. Pike kennt ihn, er war mit ihm bereits in Nordafrika an der Front. Reese hatte einen Jeep gestohlen und damit im Suff einen Offizier überfahren, wofür er militärgerichtlich bestraft und degradiert wurde.
Statt in Urlaub werden die Männer wieder an die Front geschickt. Nachdem sie sich in einer alten Stellung eingerichtet haben, merken die Amerikaner sehr bald, dass sie auf sich allein gestellt und eigentlich zu schwach sind, um ihre Verteidigungsposition zu halten. Die erfahrenen US-Soldaten erwarten einen schweren Kampf mit dem deutschen Gegner. Bald setzt sporadisches Artilleriefeuer ein. Auch vor einer Maschinengewehrstellung muss man auf der Hut sein. Irrtümlich verschlägt es einen Bürosoldaten, Driscoll, mit seinem Jeep an die Front. Larkin konfisziert das Fahrzeug und Henshaw frisiert dessen Auspuff, um den Deutschen Panzergeräusche vorzutäuschen. Driscoll soll Falschmeldungen über Funk abgeben. Die Amerikaner wissen, dass die Deutschen sie durch ein im Bunker verstecktes Mikrofon abhören.
Reese gelingt es, nach Einbruch der Dunkelheit im Nahkampf einige Angehörige eines deutschen Spähtrupps auszuschalten beziehungsweise gefangen zunehmen. Cumberly kommt bei dem kurzen Schusswechsel ums Leben. Reese, nun aufgeputscht, schlägt einen Angriff auf das MG-Nest in einem Bunker auf der anderen Seite des Feldes vor. Den Deutschen soll so der Eindruck vermittelt werden, dass die Amerikaner selbstbewusst und in voller Stärke angerückt seien. Larkin ist skeptisch über die Erfolgsaussichten des Vorhabens, verweist auf die Befehlslage und gerät in heftigen Streit mit dem rangniederen Draufgänger Reese. Kurz darauf wird Larkin jedoch von einer einschlagenden Granate getötet. Ein nun von Reese auf eigene Faust initiierter Angriff auf den deutschen Bunker scheitert: Henshaw fällt durch eine Tretmine, Kolinsky wird bei der Flucht zurück zu den eigenen Linien schwer verwundet und stirbt. Captain Loomis stößt unmittelbar darauf mit Verstärkungskräften zu der bisher isolierten Truppe. Der Kompaniechef, der von vornherein Vorbehalte gegen Reese hatte, stellt den unbotmäßigen Soldaten wutentbrannt zur Rede und kündigt ihm ein Militärgerichtsverfahren an. Allerdings steht die US-Offensive unmittelbar bevor. Bei dem für den nächsten Morgen geplanten Großangriff auf das deutsche Stellungssystem soll Reese noch einmal Gelegenheit erhalten, sich zu bewähren.
Beim Angriff fallen viele Amerikaner. Schließlich dringt Reese durch das dichte feindliche Abwehrfeuer mit einer geballten Ladung bis zum Bunker vor. Er schleudert die Bombe in den Bunker und wird dann von einem Schuss in den Rücken getroffen. Die Bunkerbesatzung wirft die brennende Sprengladung wieder heraus, der tödlich verwundete Reese bemerkt das noch, packt mit letzten Kräften die Ladung und rollt sich mit ihr in Kamikazemanier in letzter Sekunde in die Schießscharte. Der nach der Detonation in Flammen stehende Bunker beleuchtet das Schlachtfeld, auf dem viele gefallene US-Soldaten liegen.
Kritiken
„Albtraumhafter, schonungsloser und realitätsnaher Kriegsfilm“
Hintergrund
Die Crewmitglieder des in Kalifornien gedrehten Films der Paramount litten sehr unter der zur Drehzeit herrschenden Hitzewelle. Um Zusammenbrüchen und Sonnenstichen vorzubeugen, wurden viele Szenen, die bei Tag spielen sollten, zu Nachtszenen umkonzipiert.
Das Budget des Films lag bei 2,5 Millionen US-Dollar [2]. Das Studio war nicht willens, das Budget zu erhöhen, so dass die Produktion unter einigen Schwächen zu leiden hatte. So mussten die Komparsen, die die deutschen Soldaten darstellten, oft mehrere Mal „sterben“. Auch die Waffen, die für den Film benutzt wurden, waren häufig defekt.
Don Siegel wollte die Szene, in der ein getürktes Funkgespräch die Deutschen auf eine falsche Fährte locken sollte, zuerst nicht drehen. Die Studiobosse überstimmten ihn. Der populäre Bob Newhart, der Darsteller des Driscoll, war ein Komödiant, der in seinen Shows einseitige Telefongespräche durchspielte.
Die oscarprämierten Hal Pereira (Art-Director) und Sam Comer (Set-Decorator) waren für die Filmausstattung zuständig. Die Spezialeffekte stammten von Oscar-Preisträger John P. Fulton. Der militärische Berater des Films war Major William Harrigan jr.
Lee Harvey Oswald, der mutmaßliche Attentäter des US-Präsidenten John F. Kennedy, wurde kurz nach der Tat im Texas Theatre in Dallas verhaftet, als er sich diesen Film ansah.
In der achten Episode der siebten Staffel der amerikanischen Science-Fiction-Fernsehserie Star Trek: Deep Space Nine treten als Gast-Charaktere einige Personen mit Rollennamen aus diesem Film auf. So sind z. B. Reese und Larkin anzutreffen, sowie ein Charakter namens Kellin. Ebenso werden die Namen Loomis und Parker für Personen benutzt, die aber nicht auftreten.
Weblinks
- Die ins Gras beißen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kurzkritik der Variety (englisch)
- Kritik des Classic Film Guide (englisch)
- Kurzkritik von Channel 4 (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.cinema.de/film_aktuell/filmdetail/film/?typ=inhalt&film_id=4158
- ↑ http://www.imdb.com/title/tt0056062/business
Filme von Don SiegelHier irrte Scotland Yard | Die rote Schlinge | Schüsse in New Mexico | Die Nacht vor dem Galgen | Geheimdienst im Dschungel | Terror in Block 11 | Hölle 36 | Die Dämonischen | Entfesselte Jugend | Flamenca – Ein Amerikaner in Spanien | So enden sie alle | Der Henker ist unterwegs | Strich durch die Rechnung | Der Mann aus Arizona | Flammender Stern | Die ins Gras beißen | Der Tod eines Killers | Einbahnstraße in den Tod | Ein Fremder auf der Flucht | Nur noch 72 Stunden | Coogan’s großer Bluff | Frank Patch – Deine Stunden sind gezählt | Ein Fressen für die Geier | Betrogen | Dirty Harry | Der große Coup | Die schwarze Windmühle | Der letzte Scharfschütze | Telefon | Flucht von Alcatraz | Der Löwe zeigt die Krallen | Verhext
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Ins Gras beißen — ist eine sinnbildliche Redewendung für Sterben. Sie wurde wahrscheinlich davon abgeleitet, dass man nach der Schlacht oft feststellen konnte, dass sterbende Krieger, die verwundet auf dem Schlachtfeld lagen, vor Schmerzen in den Untergrund… … Deutsch Wikipedia
ins Gras beißen — von uns gehen; zu Ende gehen; verenden; entschlafen; davongehen; den Löffel abgeben; abnippeln (umgangssprachlich); das Zeitliche segnen; umkommen; verscheiden; … Universal-Lexikon
Ins Gras beissen — Ins Gras beißen ist eine sinnbildliche Redewendung für Sterben. Sie wurde wahrscheinlich davon abgeleitet, dass man nach der Schlacht oft feststellen konnte, dass sterbende Krieger, die verwundet auf dem Schlachtfeld lagen, vor Schmerzen in den… … Deutsch Wikipedia
Die Flucht von Alcatraz — Filmdaten Deutscher Titel: Flucht von Alcatraz Originaltitel: Escape from Alcatraz Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1979 Länge: 107 Minuten Originalsprache: Englisch … Deutsch Wikipedia
Die Dämonischen — Filmdaten Deutscher Titel Die Dämonischen Originaltitel Invasion of the Body Snatchers … Deutsch Wikipedia
Die schwarze Windmühle — Filmdaten Deutscher Titel Die schwarze Windmühle Originaltitel The Black Windmill Produktionsland … Deutsch Wikipedia
Gras — wächst auf etwas: dieser Ausdruck beruht auf der Vorstellung, daß auf wenig oder gar nicht genutzten Flächen Gras wächst. Zunächst wird er ganz wörtlich gebraucht: 1540 schrieb Luther (›Briefe‹ 9, 115 WA.): »Gnediger Herr! Ich habe lange nicht… … Das Wörterbuch der Idiome
Beißen — Beißen, verb. irreg. neutr. et act. Imperf. ich bíß, Supin. gebissen; mit den Zähnen drücken oder verwunden. Im ersten Falle wird es als ein Neutrum mit haben und mit dem Vorworte auf, in dem letztern aber, oder als ein Activum, mit dem Accusativ … Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
Gras — Gras: Das gemeingerm. Wort mhd., ahd. gras, got. gras, engl. grass, schwed. (weitergebildet) gräs gehört mit der Sippe von ↑ grün zu der Wurzelform *ghrē , *ghrə »keimen, wachsen, grünen«, eigtl. »hervorstechen« (vgl. ↑ Granne). Außergerm. eng… … Das Herkunftswörterbuch
Gras — Grün; Grünfläche; Weide; Rasen; Wiese; Mary Jane (umgangssprachlich); Grünes (umgangssprachlich); Marihuana; Weed (umgangssprac … Universal-Lexikon