- Dieffenbachstraße
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Die Dieffenbachstraße in Berlin-Kreuzberg ist nach dem Chirurgen Johann Friedrich Dieffenbach benannt.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Sie erstreckt sich von der Ecke Planufer am Urbankrankenhaus bis zum Hohenstaufenplatz (Zickenplatz) am Kottbusser Damm. Das alte Urbankrankenhaus wurde 1890 eingeweiht, in den 1960er- und 1970er-Jahren entstand am zugeschütteten Urbanhafen dann der heute als Bezirkskrankenhaus (Betreiber Vivantes) genutzte Neubau. Die Hausnummer 1 trägt das Krankenhaus, die Hausnummern beginnen an der Südseite der Straße fortlaufend bis zum Ende am Hohenstaufenplatz (Nr. 38) und dann wieder am Nordrand zurück bis Nr. 77 gegenüber der Nr. 1.
Bebauung
Der dominante Neubau des Urbankrankenhauses ist in Waschbeton-Plattenbauweise ausgeführt, und wirkt heute als Fremdkörper in der weitgehend vom Zweiten Weltkrieg verschonten Gründerzeitbebauung der Gegend, mit einheitlicher Berliner Traufhöhe. Zurzeit werden einige Altbaufassaden renoviert, Ofenheizung ist nur noch sehr selten anzutreffen, obwohl gerade wegen des hohen Gaspreises neue (Kamin)öfen gesetzt werden. Die Straße ist durchgehend mit Platanen begrünt. Ursprünglich gab es in der Dieffenbachstraße Vorgärten, deren schmiedeeiserne Zaungitter im Zweiten Weltkrieg für Rüstungszwecke eingeschmolzen wurden. Durch den Wegfall der Vorgärten sind die Gehwege heute relativ breit, sodass für Straßencafés viel Platz für die Bestuhlung zur Verfügung steht.
Gewerbe
Die Dieffenbachstraße hat sich von einer reinen Einkaufsstraße mit ein paar „Schultheißlokalen“ zu einer beliebten Kneipen- und Restaurantmeile gewandelt. Die Struktur der Einzelhandelsgeschäfte hat sich seit den 1990er-Jahren stark geändert. Heute dominieren Läden für eine eher zahlungskräftige Kundschaft, die zum Teil szenetypische Feinkost oder Dienstleistungen wünschen. In vielen Fabrikgebäuden in den Hinterhöfen gibt es noch die traditionelle sogenannte „Kreuzberger Mischung“, das Nebeneinander von Wohnen, Handwerk und neuen Branchen wie beispielsweise Dienstleister im IT-Bereich.
Bevölkerung
Im östlichen Teil der Straße dominiert eine türkische geprägte Bevölkerung das Straßenbild, Bewohner mit arabischem Migrationshintergrund sind selten, während westlich der Graefestraße deutsche oder westeuropäische Bewohner in der Regel unter sich sind. Auffallend ist die zunehmende Zahl an Kindern, die sich in der Existenz von einem Kinder- und einem Schülerladen (beide als Elterninitiative organisiert) zeigt.
Kultur und Soziales
In der Straße befindet sich außerdem eine Oberschule, eine christliche Kirche, ein dazu gehöriges kleines Krankenhaus und Altersheim. Die Straße ist dank einer Bürgerinitiative verkehrsberuhigt und feiert jährlich im August das Graefekiezfest, das jedoch zunehmend in den Ruf gerät, durch zu viele Imbissstände an Attraktivität zu verlieren. Außerdem veranstaltet die Berliner Stadtreinigung jährlich Ende April einen Sperrgutmarkt am Hohenstaufenplatz.
In den Jahren 1994–1998 hat die Berliner Filmemacherin Christiane Nalezinski in der Dieffenbachstraße und dem Graefekiez mit hier lebenden Künstlern die siebenteilige Familienserie „Linsenstraße“ gedreht. Freuden und Leiden der Künstler werden hier an Originalschauplätzen gezeigt.
Weblinks
- Dieffenbachstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
52.49208913.418471Koordinaten: 52° 29′ 32″ N, 13° 25′ 6″ OKategorien:- Straße in Berlin
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