Diego Francesco Carlone

Diego Francesco Carlone

Diego Francesco Carlone (* 1674 in Scaria; † 25. Juni 1750 ebenda) war ein Stuckateur aus der Künstlerfamilie Carlone.

Er ging bei seinem Vater Giovanni Battista Carlone in die Lehre und starb 1750 in seiner Geburtsstadt Scaria, wo er noch kurz vor seinem Tode für seine Heimatkirche über 40 Figuren schuf.

Inhaltsverzeichnis

Werke

Österreich

  • Sankt Florian bei Linz, Oberösterreich, Augustiner-Chorherrenstift, Kaiserzimmer und Prälatenkapelle: Von Diego Carlone stammen die lebensgroßen Stuckstatuen.
  • Kremsmünster, Oberösterreich, südöstlich von Wels, an der Krems, Benediktinerstift, Kaisersaal: Die Stuckierung des Kaisersaales erfolgte erst 1719.
  • Lambach, Oberösterreich, südwestlich von Wels, an der Traun, Benediktinerstift,
    • Stiftskirche Mariä Himmelfahrt, Hochaltar: Die Dreifaltigkeitsgruppe mit Engeln und Gewölk aus Stuck schufen Paolo d’Allio und Diego Francesco Carlone.
    • Klostergebäude, Neuer Konvent, Stuckierung des Ambulatoriums (1707–1709) und des Sommerrefektoriums
  • Linz, Landstraße, Karmeliterkirche zum hl. Josef: Als Stuckateure sind Diego Francesco Carlone und Paolo d’Allio überliefert.
  • Salzburg
    • Universitätsplatz, Kollegienkirche: Der Stuck wurde nach Johann Bernhard Fischer von Erlachs Entwürfen von Diego Francesco Carlone und Paolo d’Allio angefertigt.
    • Schloss Kleßheim, Festräume: Die Stuckierung wurde von Paolo d’Allio und Diego Francesco Carlone geschaffen.

Deutschland

  • Weingarten, Baden-Württemberg, Benediktinerkloster, Basilika, Figurenwerk der großen Altäre (Hochaltar und Querschiffaltäre):
    • Die Stuckfiguren von Petrus und Paulus am Hochaltar.
    • Die Stuckfiguren des Hl. Joachim und der Hl. Anna beim südlichen Querschiffaltar, dessen Altarblatt die Kreuzabnahme von Carlo Carlone zeigt. Diese Altarfiguren stellen sein Hauptwerk dar. Sie stammen aus der Zeit von 1723 bis 1725.
  • Ansbach, Bayern, Mittelfranken, Residenz:
    • Die elegante Stuckzier des Großen Saales wurde von 1736 bis 1740 geschaffen.
    • Die Stuckarbeiten der markgräflichen Wohnung stammen aus der Zeit von 1736 bis 1740.
  • Ellwangen, östliches Baden-Württemberg, bei Aalen, ehem. Stiftskirche: Die Barockisierung der romanischen Stiftskirche erfolgte durch den von Schloss Ludwigsburg kommenden Architekten Donato Retti von 1737 bis 1740; ihm assistierten Diego Carlone und Emanuele Pighini. Zurückhaltend verwendet die Stuckornamentik nur Bandwerk, Gitter und Kartuschen. Emanuele Pighini aus Laino schuf die Konsolfiguren an den Pfeilern des Langhauses: Apostel, Evangelisten und Salvator mundi, wahrscheinlich nach Entwürfen von Diego Carlone.
  • Ludwigsburg, Baden-Württemberg, nördlich von Stuttgart, Residenzschloss Ludwigsburg:
    • Neues Corps de Logis, ovales Vestibül, die Hermenfiguren der Treppenhäuser.
    • Hofkirche: Die figürlichen Stuckarbeiten in der Hofkirche teilten sich Diego Carlone und Adolf Caspar Seefried. Die Figuren von David und Salomo am Hochaltar schuf Diego Carlone.
  • Passau, Studienkirche St. Michael, ehem. Jesuitenkirche (unweit Kloster Niedernburg): Die Figuren des Altars. (Das Altarblatt mit dem Engelsturz stammt auch von einem Carlone. Es entstand wesentlich später als die Kirche.)
  • Amberg, Bayern, Oberpfalz, Wallfahrtskirche Mariahilf: Die Figuren entstanden 1701 und 1717.

Schweiz

  • Einsiedeln, Schweiz, Wallfahrtskirche: Von 1730 bis 1743 schuf Diego Francesco Carlone 16 Statuen, die allegorischen Verzierungen der acht alten Altäre im Hauptschiff, sowie die beiden Grabdenkmäler über der Gruft der Fürstäbte.

Literatur

  • Reclams Kunstführer Österreich I. Wien, Ober- und Niederösterreich, Burgenland. 1961.
  • Reclams Kunstführer Österreich II. Restliche Bundesländer.
  • Reclams Kunstführer Deutschland I,1. Bayern Süd
  • Reclams Kunstführer Deutschland I,2. Bayern Nord
  • Reclams Kunstführer Deutschland II. Baden-Württemberg.
  • Anthony Blunt: Kunst und Kultur des Barock und Rokoko. Herder, Freiburg.
  • Günter Brucher: Barockarchitektur in Österreich. DuMont, Köln 1983.
  • Robert Darmstädter: Künstlerlexikon.
  • Gebhard Spahr: Oberschwäbische Barockstraße. Band I. 3. Auflage. 1986.
  • Julius Tuschnig: Die steirischen Zweige der Künstlerfamilie Carlone. Dissertation. Graz 1935.
  • H. Vagt: Untersuchungen zum Werk Diego Francesco Carlones. Dissertation. München 1970.
  • Künstlerlexikon. Reclam, Stuttgart 1979.
  • Lexikon der Kunst. Herder.
  • Lexikon der Kunst. Seemann, Leipzig 1987.
  • Diego Francesco Carlone. In: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL). Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Bd. 16, Saur, München 1997, S. 436
  • Diego Francesco Carlone. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 6, E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 6
  • Silvia Colombo und Simonetta Coppa: I Carloni di Scaria.
  • M. Marangoni: I Carloni. Florenz 1925.
  • Die kleine Enzyklopädie. Band 1. Encyclios, Zürich 1950, Seite 271.

Weblinks

 Commons: Diego Francesco Carlone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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