Dieter Heuer

Dieter Heuer

Dieter Heuer (* 8. August 1942 in Utzedel, Kreis Demmin) ist ein ehemaliger deutscher Ringer und Vize-Europameister 1974 in Madrid im griechisch-römischen Stil im Halbschwergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Dieter „Recke“ Heuer wuchs in Demmin auf und begann dort als Jugendlicher mit dem Ringen. Nach ersten Erfolgen wurde er seines Talentes wegen zur SG Dynamo Luckenwalde delegiert. Dieter Heuer, der in die Polizei eintrat, entwickelte sich zu einem hervorragenden Ringer im griech.-röm. Stil. 1966 machte er erstmals auf sich aufmerksam, als er bei den DDR-Meisterschaften im Mittelgewicht hinter Lothar Metz den 2. Platz belegte. Mit Lothar Metz, dem Olympiasieger von 1968 in Mexiko-Stadt lieferte sich Dieter dann in den nächsten Jahren bei den DDR-Meisterschaften immer hoch interessante Kämpfe. Zweimal, 1970 und 1972 vermochte sich Dieter Heuer vor dem Olympiasieger zu platzieren und DDR-Meister zu werden. Diesen Titel gewann er insgesamt fünfmal. Dieter Heuer war auf nationaler Ebene ein Dauerbrenner, denn noch 1981, mit 37 Jahren und 1984 mit 42 Jahren wurde er DDR-Vizemeister.

Auch auf der internationalen Ringermatte war Dieter Heuer erfolgreich. Bei seinem ersten Einsatz bei der Europameisterschaft 1972 in Kattowitz belegte er im Halbschwergewicht mit zwei Siegen den 6. Platz und ein Jahr später bei der Europameisterschaft in Helsinki den 5. Platz. Den größten Erfolg seiner Laufbahn erzielte Dieter Heuer bei der Europameisterschaft 1974 in Madrid. Er kam dort mit vier Siegen auf den 2. Platz und wurde Vize-Europameister. Auch bei der Weltmeisterschaft 1974 in Kattowitz gelang ihm mit dem 5. Platz ein hervorragendes Ergebnis.

Ein Kunststück besonderer Art gelang Dieter Heuer bei der Europameisterschaft 1975 in Ludwigshafen, denn von seinen fünf Kämpfen gewann er nur zwei und verlor drei, dennoch gewann er die Bronzemedaille. Ein hervorragendes Ergebnis erzielte Dieter auch noch bei der Weltmeisterschaft 1975 in Minsk, wo er mit dem 4. Platz nur knapp an einer Weltmeisterschafts-Medaille vorbeischrammte.

Dieter Heuer hatte in seiner Laufbahn insofern Pech, als ihm in der DDR mit Lothar Metz und auf internationaler Ebene in Waleri Resanzew aus der Sowjetunion zwei übermächtige Kontrahenten gegenüberstanden.

Nachdem Dieter Heuer nicht zu den Olympischen Spielen 1976 entsandt wurde, beendete er seine internationale Laufbahn.

Internationale Erfolge

(WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, Mi = Mittelgewicht, Hs = Halbschwergewicht, damals bis 82 kg bzw. 90 kg Körpergewicht)

  • 1964, 2. Platz, Intern. Turnier in Gelenau, GR, Mi, hinter Schimming, DDR, vor Kaufmann, DDR
  • 1969, 1. Platz, "Iwan-Petrow"-Turnier in Sofia, GR, Hs;
  • 1971, 3. Platz, "Werner-Seelenbinder"-Turnier in Berlin, GR, Hs, hinter Lothar Metz u. Jozsef Percsi, Ungarn;
  • 1972, 3. Platz, "Werner-Seelenbinder"-Turnier in Zella-Mehlis, GR, Hs, hinter Lothar Metz u. Basew, Sowjetunion;
  • 1973, 2. Platz, Turnier in Klippan, GR, Hs, hinter Waleri Resanzew, Sowjetunion u. vor Arvidsson, Schweden;
  • 1973, 2. Platz, "Mälar"-Cup in Västerås, GR, Hs, hinter Lennart Persson, Schweden u. vor Bertil Nyström, Schweden;
  • 1973, 1. Platz, "Dynamo"-Spartakiade der soz. Staaten, GR, Hs, vor Iwanow, Bulgarien u. Bak, Polen;
  • 1973, 9. Platz, WM in Teheran, GR, Hs, mit einem Sieg über Willie Williams, USA u. Niederlagen gegen Waleri Resanzew u. Stojan Nikolow;
  • 1974, 2. Platz, Turnier in Klippan, GR, Hs, hinter Iwanow u. vor Jan Kårström, Schweden;
  • 1974, 1. Platz, "Nikolai-Petrow"-Turnier in Plewen, GR, Hs, vor Nikolow u. Bojko, Tschechoslowakei;
  • 1974, 3. Platz, "Iwan-Poddubny"-Turnier in Leningrad, GR, Hs, hinter Wladimir Iwascheschkin, Sowjetunion u. Georgi Petkow, Bulgarien;
  • 1974, 2. Platz, EM in Madrid, GR,Hs, mit Siegen über Vasile Fodorpataki, Rumänien, Darko Nišavić, Roland Andersson u. Czesław Kwieciński u. einer Niederlage gegen Waleri Resanzew;
  • 1974, 5. Platz, WM in Kattowitz, GR, Hs, mit Siegen über Aslan Aslan, Türkei, Bernhard Esbensen, Dänemark u. Darko Nišavić u. Niederlagen gegen Waleri Resanzew u. Stojan Nikolow;
  • 1975, 1. Platz, "Werner-Seelenbinder"-Turnier in Leipzig, GR, Hs, vor Jan Stawowski, Polen u. Wolfgang Biehl, DDR;
  • 1975, 4. Platz, WM in Minsk, GR, Hs, mit Siegen über Istvan Sellyei, Ungarn, Petre Dicu, Rumänien u. Aslan Aslan u. Niederlagen gegen Waleri Resanzew u. Stojan Nikolow;

DDR-Meisterschaften

  • 1966, 2. Platz, GR, Mi, hinter Lothar Metz, ASK Vorwärts Rostock u. vor Manfred Schimming, SG Dynamo Luckenwalde,
  • 1967, 2. Platz, GR, Mi, hinter Lothar Metz u. vor Schürer, Aktivist Zwickau,
  • 1969, 1. Platz, GR, Hs, vor Peter Döring, SG Dynamo Luckenwalde u. Jendroczek, ASK Vorwärts Rostock,
  • 1970, 1. Platz, GR, Hs, vor Lothar Metz u. Dietmar Wolter, ASK Vorwärts Rostock,
  • 1971, 2. Platz, GR, Hs, hinter Lothar Metz u. vor Fritzsche, SC Leipzig,
  • 1972, 1. Platz, GR, Hs, vor Lothar Metz u. Rinhard Meißner, SG Dynamo Luckenwalde,
  • 1973, 2. Platz, GR, Hs, hinter Lothar Metz u. vor Reinhard Meißner,
  • 1974, 1. Platz, GR, Hs, vor Ralf Nehls, SG Dynamo Luckenwalde u. Wolfgang Biehl, SC Leipzig,
  • 1975, 1. Platz, GR, Hs, vor Ralf Nehls u. Wolfgang Biehl,
  • 1981, 2. Platz, GR, Hs, hinter Uwe Neupert, SC Motor Jena u. vor Thomas Horschel, SC Motor Zella-Mehlis,
  • 1984, 2. Platz, GR, Hs, hinter Uwe Witthuhn, ASK Vorwärts Frankfurt u. vor Hausmann, SC Motor Zella-Mehlis

Quellen

  • 1) Div. Ausgaben der Fachzeitschriften "Athletik" aus den Jahren 1966 bis 1975 u. "Der Ringer" aus den Jahren 1975 bis 1984,
  • 2) Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976,
  • 3) Website "www.sport-komplett.de"

Weblinks


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