- Uwe Neupert
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Uwe Neupert (* 5. August 1957 in Greiz) ist ein ehemaliger deutscher Ringer.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Uwe Neupert wuchs in Greiz auf und begann beim dortigen traditionsreichen Kraftsportverein mit dem Ringen. Als 16-Jähriger fiel er Talentsuchern des SC Motor Jena auf und wurde zu diesem Leistungszentrum geholt. Sein erster Trainer war Peter Gründig. Später trainierte er hauptsächlich unter Wolfgang Nitschke. Der talentierte Uwe, der eine Kfz.-Schlosserlehre absolvierte, machte rasche Fortschritte und wurde 1975 Spartakiadesieger (DDR-Jugendmeister) und 1976 Silbermedaillengewinner bei der Junioren-Weltmeisterschaft. Ab diesem Zeitpunkt rang er dreizehn Jahre lang mit großen Erfolgen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Er wurde zweimal Weltmeister und dreimal Europameister und gewann eine olympische Silbermedaille. Insgesamt gewann er 19 internationale Medaillen. Die sowjetrussischen Ringer, mit denen er meist um den Sieg kämpfte, aufzuzählen, zeigt, welche Anstrengungen die Sowjetunion unternahm, um Siege Uwe Neuperts zu verhindern, zeigt aber auch über welches Reservoir an guten Ringern die Sowjetunion verfügte: Anatoli Prokoptschuk, Wiktor Batnia, Alla Dajudew, Kasan Ortkujew, Sanadar Oganessian, V. Hutaba, Peter Naniew, Magomed Magomedow, Leri Habelow, Aslan Hadartzew und Achmed Atawow.
Nach der politischen Wende ging Uwe Neupert nach Baden-Württemberg und rang noch einige Jahre in der Bundesliga beim KSV Wiesental. Uwe Neupert hat ein Studium zum Diplom-Sportlehrer abgeschlossen.
Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, GR = griechisch-römischer Stil, Hs = Halbschwergewicht, S = Schwergewicht, damals bis 90 bzw. 100 kg Körpergewicht)
Jahr Platz Wettbewerb Stil Gewichtsklasse 1977 5. EM in Bursa F Halbschwer mit Siege über Pawel Kurczewski, Polen und Niederlagen gegen Churki Lutwiew, Bulgarien und Anatoli Prokoptschuk, UdSSR 1977 2. WM in Lausanne F Halbschwer mit Siegen über Mohammed Taleghani, Iran, Kazua Shimizu, Japan, Laurent Soucie, USA, Ion Iwanow, Rumänien, Gezá Molnár, Ungarn, Lutwiew und einer Niederlage gegen Prokoptschuk 1978 1. Großer Preis der BRD in Freiburg im Breisgau F Halbschwer vor Peter Neumair, BRD und Iwan Iwanow, Bulgarien 1978 1. EM in Sofia F Halbschwer mit Siegen über Santiage Morales, Spanien, Tomasz Busse, Polen, Molnár, Wiktor Batnia, UdSSR und Iwan Guinow, Bulgarien und trotz einer Niederlage gegen Ismail Temiz, Türkei 1978 1. WM in Mexiko-Stadt F Halbschwer mit Siegen über Molnár, Hassan Kolahi, Iran, Guinow, Benjamin Peterson, USA, Temiz und Prokoptschuk und trotz einer Niederlage gegen Peter Neumair, BRD 1979 1. EM in Bukarest F Halbschwer mit Siegen über Busse, Recep Kilic, Türkei, Willibald Liebgott, BRD, Guinow und Alla Dajudow, UdSSR 1979 2. WM in San Diego F Halbschwer mit Siegen über José Tofino, Kolumbien, Guinow, Kurczewski, Richard Deschatelets, Kanada und einer Niederlage gegen Kasan Ortkujew, UdSSR 1980 2. EM in Prievidza F Halbschwer mit Siegen über Michele Azzola, Italien, Aleksander Cichoń, Polen, Iwanow, Guinow und einer Niederlage gegen Sanasar Oganessian, UdSSR 1980 Silber OS in Moskau F Halbschwer mit Siegen über Iwanow, Christoph Andanson, Frankreich, Dashdori Tserentogtok, Mongolei, Guinow, Cichon und einer Niederlage gegen Sanasar Oganessian 1981 1. EM in Łódź F Halbschwer mit Siegen über Jan Gorski, Polen, Georgi Jantschew, Bulgarien, Batnia und George Brosteanu, Rumänien 1981 3. WM in Skopje F Halbschwer mit Siegen über Dan Lewis, USA, Clarke Davis, Kanada und Mohammed Mohebbi, Iran und einer Niederlage gegen Sanasar Oganessian 1982 2. WM in Warna F Schwer hinter V. Hutaba, UdSSR und vor Julius Strnisko, CSSR, Christow, Bulgarien, Vasile Pușcașu, Rumänien und Ayhan Taskin, Türkei 1983 5. EM in Budapest GR Halbschwer hinter Igor Kanygin, UdSSR, Atanas Komtschew, Bulgarien, Ilie Mate, Rumänien, Norbert Növenyi, Ungarn und vor Bernhard Ban, Jugoslawien 1983 3. EM in Budapest F Halbschwer hinter Peter Naniew, UdSSR und Jantschew und vor Iwanow, Gorski und Istvan Kiss, Ungarn 1983 3. WM in Kiew F Halbschwer hinter Naniew und Guinow und vor Aduuh Batorku, Mongolei, Hairy Sezgin, Türkei und Davis 1984 2. EM in Jönköping F Schwer mit Siegen über Jantschew, Taskin, Istvan Robotka, Ungarn, Busse und einer Niederlage gegen Magomed Magomedow, UdSSR 1985 2. EM in Leipzig F Schwer mit Siegen über Oweroczuk, Polen, Cernak, CSSR, Karadouchow, Bulgarien und einer Niederlage gegen Leri Chabelow, UdSSR 1985 3. WM in Budapest F Schwer hinter Habelow und Davis und vor Robotka, Jantschew und Dan Severn, USA 1986 3. EM in Athen F Schwer hinter Karadouchew und Aslan Chadarzew, UdSSR und vor Cernak, Ciprian Radu, Rumänien und Wilfried Colling, BRD 1988 3. EM in Manchester F Schwer hinter Chabelow und Noel Loban, Vereinigtes Königreich und vor Makedonow Petypow, Bulgarien, Robotka und Cernak 1988 4. OS in Seoul F Schwer hinter Vasile Pușcașu, Rumänien, Chabelow und William Scherr, USA und vor Karadouchew und Bold Javlantup, Mongolei 1989 3. WM in Martigny/Schweiz F Schwer hinter Achmed Atawow, UdSSR und Bill Scherr und vor Steve Marshall, Kanada, Mahmut Demir, Türkei und Sándor Kiss, Ungarn DDR-Meisterschaften
Freistil:
- 1976, 3. Platz, Hs, hinter Harald Büttner, SG Dynamo Luckenwalde, und Friedchen, SC Chemie Halle;
- 1977, 1. Platz, Hs, vor Leffler, Luckenwalde und Parthus, Wismut Aue;
- 1978, 1. Platz, Hs, vor Möhring, Luckenwalde und Nagel, SC Motor Jena;
- 1979, 1. Platz, Hs, vor Nagel und Weickert, Motor Jena;
- 1980, 1. Platz, Hs, vor Möhring und Bender, Motor Jena;
- 1981, 1. Platz, Hs, vor Weickert und Möhring;
- 1982, 1. Platz, Hs, vor Möhring und Torsten Wagner, SC Leipzig;
- 1983, 1. Platz, Hs, vor Ermlich, Chemie Halle und Möhring;
- 1984, 2. Platz, S, hinter Roland Gehrke, Luckenwalde und vor Möhring;
- 1985, 1. Platz, S, vor Schwarzer, Wismut Aue und Dybiona, Jena;
- 1986, 1. Platz, S, vor Ermlich und Adam, Luckenwalde;
im griechisch-römischen Stil:
- 1981, 1. Platz, Hs, vor Dieter Heuer, Dynamo Luckenwalde und Thomas Horschel, SC Motor Zella-Mehlis;
- 1982, 1. Platz, Hs, vor Uwe Witthuhn, ASK Vorwärts Frankfurt und Wagner;
- 1983, 2. Platz, S, hinter Horschel und vor Lenz, Frankfurt (Oder);
- 1985, 1. Platz, S, vor Burkhardt, Luckenwalde und Utpadel, Luckenwalde;
Quellen
- 1) Fachzeitschriften Athletik und der Ringer aus den Jahren 1975 bis 1990
- 2) Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991, Seiten 192, 236 u. 240
- 3) Website des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
- 4) www.sport-komplett.de mit den Ergebnissen der DDR-Meisterschaften
Weblinks
- Profil von Uwe Neupert bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)
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Commons: Uwe Neupert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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