- Dietger Hahn
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Dietger Hahn (* 4. April 1935 in Berlin) ist ein emeritierter Professor der Justus-Liebig-Universität in Gießen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Dietger Hahn studierte an der TU Berlin Wirtschaftsingenieurwesen und legte dort 1959 sein Examen als Diplom-Wirtschaftsingenieur ab[1]. 1959 bis 1963 war er dort wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre der Industrie. 1962 promovierte er bei Konrad Mellerowicz. 1965 erhielt er das Diplom für sein Studium des Eisenhüttenwesens. Danach war er bis 1967 Vorstandsassistent und Prokurist des Thyssen-Konzerns. Parallel dazu habilitierte er an der TU Berlin. 1969 wurde er ordentlicher Professor an der Justus-Liebig-Universität in Gießen für den Lehrstuhl Industriebetriebslehre und Unternehmensplanung den er später in Industrielles Management und Controlling umfunktionierte. 1975 wurde aufgrund seiner Initiative das „Institut für Unternehmungsplanung – IUP Gießen/Berlin“ gegründet, in dem er bis zu seiner Emeritierung als Vorsitzender der wissenschaftlichen Leitung tätig war. Er erhielt Rufe an die RWTH Aachen, Universität Kiel und auch an seine Heimatuniversität die TU Berlin. In letzterer war er ab 1989 bis 2001 Honorarprofessor. 1992 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Łódź verliehen, zehn Jahre später, am 21. Juni 2002, erhielt er von der TU Berlin den Dr. Ing. E.h. Im März 2002 emeritierte er. Anfang 2009 erhielt er den renommierten Dr. Kausch-Preis 2008 der Hochschule St.Gallen für seine Verdienste um die Weiterentwicklung der rechnungswesen-gestützten Planungs- und Kontrollsysteme von Unternehmen.
Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte bildeten die Gebiete Strategisches Management, Unternehmungsplanung und Controlling sowie Produktionsmanagement. Durch Integration von Entscheidungstheorie (Heinen) und Systemtheorie (Ulrich) ist es Hahn gelungen, eine geschlossene theoretische Grundlage für Planung und Planungssysteme zu geben.
Dietger Hahn veröffentlichte als Autor und Herausgeber mehrere Bücher und über hundert Artikel und Handbuchbeiträge. Sein wohl wichtigstes Werk ist „PuK – Controllingkonzepte“, das in verschiedene Sprachen übersetzt wurde und ein Standardwerk des Controllings darstellt. Bereits in der ersten Auflage des „PuK“ (1974) wurde das Konzept mit der Darstellung von entsprechenden Planungssystemen in der Praxis durch Führungskräfte verschiedener Unternehmungen/Konzerne (VW, Rasselstein, Henkel, SEL, später Daimler, Haniel und Siemens) verbunden.
Sechs seiner ehemaligen Mitarbeiter und eine ehemalige Mitarbeiterin haben heute (2008) eine eigene Professur an einer Hochschule bzw. Universität inne.
Dietger Hahn war Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure e. V., Berlin, in der Gesellschaft von Freunden der Technischen Universität Berlin e. V., in der Gießener Hochschulgesellschaft e. V. und in der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e. V., Berlin/Köln – hier auch als wissenschaftlicher Leiter der Arbeitskreise „Integrierte Unternehmungsplanung“ und „Führungsorganisation“. Seit Gründung ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) München.
Dietger Hahn war einige Jahre in Aufsichtsräten/Beiräten und als Berater diverser Industrie- und Dienstleistungsunternehmungen tätig. Heute gehört er noch dem Aufsichtsrat einer Industrieunternehmung (Zwiesel Kristallglas AG) und dem Beirat einer Dienstleistungsunternehmung sowie Beiräten von Förderinstitutionen an.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- PuK - Wertorientierte Controllingkonzepte, 2001, Wiesbaden, Hahn/Hungenberg, Harald, ISBN 3-409-62601-8
- Handbuch Industrielles Beschaffungsmanagement, 2002, Wiesbaden, Hahn/Kaufmann, Lutz, ISBN 3-409-22253-7
- Produktionswirtschaft, 1999, Heidelberg, Hahn/Laßmann, Gert,
- Strategische Unternehmungsplanung - Strategische Unternehmungsführung, 1999, ISBN 3-7908-1155-6
Weblinks
- Literatur von und über Dietger Hahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Institut für Unternehmungsplanung (IUP) Gießen/Berlin
- http://www.dietger-hahn.de
Fußnoten
- ↑ Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung, S. 281
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