Dietmar Woidke

Dietmar Woidke

Dietmar Woidke (* 22. Oktober 1961 in Naundorf bei Forst, Lausitz) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist seit Oktober 2010 Innenminister Brandenburgs und war zuvor seit November 2009 Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Woidke studierte von 1982 bis 1987 Landwirtschaft und Tierproduktion/Ernährungsphysiologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1987 bis 1990 war Woidke wissenschaftlicher Assistent am dortigen Institut für Ernährungsphysiologie. Im Juli 1987 wurde seine Tochter Anne geboren. In der Zeit von 1990 bis 1993 leitete er die wissenschaftliche Abteilung eines Mineralfutter-Herstellers. 1993 promovierte er an der Humboldt-Universität zum Thema Laboruntersuchungen zur Strohkonservierung mittels Harnstoff-Saccharose-Zusatz und zum Trockensubstanzabbau der Konservate nach der Nylonbeutel-Methodik und wurde in der Kreisverwaltung des Landkreis Spree-Neiße Amtsleiter für Landwirtschaft.

Politik

Dietmar Woidke trat 1993 in die SPD ein. Er wurde erstmals 1994 in den Brandenburgischen Landtag gewählt und gehört dem Parlament seitdem an. Sein Wahlkreis war zunächst Spree-Neiße II, später Spree-Neiße I, den er bei der Wahl am 27. September 2009 direkt gewonnen hat. Im Landtag nahm er zuletzt die Funktion des agrarpolitischen Sprechers seiner Fraktion wahr und leitete den Braunkohlenausschuss des Landes Brandenburg. Von 1998 bis 2003 war er außerdem Stadtverordneter in Forst und gehörte von 1998 bis zu seiner Ernennung als Minister im Jahr 2004 dem Kreistag des Landkreises Spree-Neiße an. Bei der Kommunalwahl im Jahr 2008 wurde Woidke wiederum als Stadtverordneter in die Stadtverordnetenversammlung von Forst sowie als Abgeordneter in den Kreistag Spree-Neiße gewählt. Diese Mandate gab er im Oktober 2010 im Zusammenhang seiner Ernennung zum Innenminister des Landes Brandenburg zurück.

Minister

Am 13. Oktober 2004 wurde Woidke zum Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz in Brandenburg ernannt. Seit der Kommunalwahl am 28. September 2008 ist Woidke wieder Abgeordneter im Kreistag des Landkreises Spree-Neiße und gehört der Stadtverordnetenversammlung von Forst (Lausitz) an. Nachdem er nach der Landtagswahl 2009 für keinen Regierungsposten mehr vorgesehen wurde, wurde Woidke Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion.

Nach dem Rücktritt Rainer Speers am 23. September 2010 kündigte Ministerpräsident Matthias Platzeck an, Woidke zum neuen Innenminister zu ernennen.[1] Am 6. Oktober 2010 wurde er zum Innenminister ernannt und vor dem Landtag vereidigt.[2] Woidkes Nachfolge als Fraktionschef trat Ralf Holzschuher an.

Als Innenminister ist Woidke federführend für die Verwaltungsmodernisierung im Land Brandenburg zuständig. In dieser Funktion ist er Vorsitzender des Beirats gemäß TV Umbau.

Eines der größten Reformvorhaben, für die Woidke als Innenminister zuständig ist, ist die Polizeireform in Brandenburg. Diese Reform zielt auf eine Reduzierung der Personalbestandes in der brandenburgischen Polizei von ca. 8.800 im Jahr 2010 auf 7.000 bis Anfang 2020 ab. Bisher verfügte Brandenburg über zwei Polizeipräsidien, ein Landeskriminalamt und eine Landeseinsatzeinheit (LESE). Am 16. Dezember 2010 hat der brandenburgische Landtag dem Gesetzentwurf zur Bündelung dieser Behörden in einem neuen Polizeipräsidium mit Wirkung zum 1. Januar 2011 zugestimmt[3] .

Siehe auch: Kabinett Platzeck II, Kabinett Platzeck III

Weitere Ämter

Woidke war seit 2006 Präsident des Brandenburgischen Radsport-Verbands. Dieses Amt übte er für eine Periode aus und kandidierte 2008 nicht mehr erneut. Außerdem war er Vorsitzender des Verwaltungsrates der Abfallentsorgungsgesellschaft Neiße-Spree.

Einzelnachweise

  1. Woidke neuer Innenminister – Platzeck dankt scheidendem Ressortchef, Presseinformation vom 23. September 2010
  2. Ernennung des Ministers des Innern, Presseinformation der Staatskanzlei Brandenburg
  3. Presseerklärung zur Polizeireform, Presseinformation vom 16. Dezember 2010

Weblinks


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