Digoxigenin

Digoxigenin
Strukturformel
Strukturformel von Digoxigenin
Allgemeines
Name Digoxigenin
Andere Namen

(3β,5β,12β)-3,12,14-Trihydroxycard-20(22)-enolid

Summenformel C23H34O5
CAS-Nummer
  • 1672-46-4
  • 207226-38-8 (Hydrat)
PubChem 15478
Eigenschaften
Molare Masse 390,51 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

222 °C [1]

Löslichkeit

wenig löslich in Wasser (403 mg·l-1 bei 25 °C) [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
06 – Giftig oder sehr giftig

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300-310-330
EUH: keine EUH-Sätze
P: 260-​264-​280-​284-​302+350-​310Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Sehr giftig
Sehr giftig
(T+)
R- und S-Sätze R: 26/27/28
S: 36/37/39-45
LD50

3,545 mg·kg−1 (Meerschweinchen, i.v.) [1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Digoxigenin (kurz DIG) ist ein Cardenolid (Steroid) aus den Blättern des Fingerhuts Digitalis purpurea. Es ist das Aglykon des Herzglykosids Digoxin.

Verwendung

Digoxigenin wird in der Molekularbiologie zur Markierung von DNA und RNA benutzt. Bei RNA-Sonden wird DIG üblicherweise an Uridintriphosphat (UTP) gekoppelt, da es für RNA spezifisch ist, bei DNA-Sonden an Desoxyuridintriphosphat (dUTP). Die Detektion erfolgt durch einen Anti-Digoxigenin-Antikörper, der mit einem Reporter-Enzym gekoppelt ist, das wiederum eine Farbreaktion auslöst. Digoxigenin wird nur in gebundem Zustand erkannt (Hapten), sodass diese Methode sehr gut zur Sichtbarmachung von DNA (z. B. beim Southern Blot) oder RNA (z. B. beim Northern Blot oder in-situ, also im Gewebe) geeignet ist. Im Rahmen der Kraftspektroskopie mit einem Rasterkraftmikroskop, einer optischen oder magnetischen Pinzette wird Digoxigenin verwendet um DNA-Moleküle zu verankern. Dabei wird ebenfalls die spezifische Bindung an einen Anti-Digoxigenin-Antikörper ausgenutzt.

Einzelnachweise

  1. a b c Digoxigenin bei ChemIDplus.
  2. a b c Datenblatt Digoxigenin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. März 2011.

Literatur

  • Holtke, H.J. et al. (1990): Non-radioactive labeling of RNA transcripts in vitro with the hapten digoxigenin (DIG) – hybridization and ELISA-based detection. In: Nucleic Acids Res. Bd. 18, S. 5843–5851; PMID 2216776; PMC 332324.
  • Holtke, H.J. et al. (1995): The digoxigenin (DIG) system for non-radioactive labelling and detection of nucleic acids – an overview. Cell. Mol. Biol. Bd. 41, S. 883–905. PMID 8595368
  • Tautz, D und Pfeifle, C. (1989): A non-radioactive in situ hybridization method for the localization of specific RNAs in Drosophila embryos reveals translational control of the segmentation gene hunchback. Chromosoma. Bd. 98, S. 81-85 PMID 2476281

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Digoxigenin — IUPAC name 3 [(3S,5R,8R,9S,10S,12R,13S,14S,17R) 3,12,14 trihyd …   Wikipedia

  • digoxigenin — noun A steroid found exclusively in the flowers and leaves of the plants Digitalis purpurea and Digitalis lanata …   Wiktionary

  • digoxigenin — The aglycon of digoxin that is joined by 3 moles of digitoxose to form the glycoside, digoxin. * * * di·goxi·ge·nin (dĭ jok″sĭ jeґnin) the steroid nucleus that is the aglycone of digoxin …   Medical dictionary

  • digoxigenin — di·gox·i·gen·in …   English syllables

  • digoxigenin — (ˌ)dīˌgäksəˈjenə̇n, ˈsijən noun ( s) Etymology: International Scientific Vocabulary, blend of digoxin and gen : a crystalline steroid lactone C23H34O5 obtained by hydrolysis of digoxin …   Useful english dictionary

  • Digoxygenin — Strukturformel Allgemeines Name Digoxigenin Andere Namen (3β,5β,12β) 3,12,14 Trih …   Deutsch Wikipedia

  • Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung — Schema einer in situ Hybridisierung zum DNA Nachweis. Eine DNA Sonde (A) wird mit molekularbiologischen oder chemischen Methoden behandelt und ist anschließend markiert (B). Sonden DNA und Ziel DNA werden zu Einzelsträngen aufgesc …   Deutsch Wikipedia

  • Fluoreszenz in situ Hybridisierung — Schema einer in situ Hybridisierung zum DNA Nachweis. Eine DNA Sonde (A) wird mit molekularbiologischen oder chemischen Methoden behandelt und ist anschließend markiert (B). Sonden DNA und Ziel DNA werden zu Einzelsträngen aufgesc …   Deutsch Wikipedia

  • GISH — Schema einer in situ Hybridisierung zum DNA Nachweis. Eine DNA Sonde (A) wird mit molekularbiologischen oder chemischen Methoden behandelt und ist anschließend markiert (B). Sonden DNA und Ziel DNA werden zu Einzelsträngen aufgesc …   Deutsch Wikipedia

  • Hybridisierung in situ — Schema einer in situ Hybridisierung zum DNA Nachweis. Eine DNA Sonde (A) wird mit molekularbiologischen oder chemischen Methoden behandelt und ist anschließend markiert (B). Sonden DNA und Ziel DNA werden zu Einzelsträngen aufgesc …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”