Dornholzhausen (Bad Homburg)

Dornholzhausen (Bad Homburg)
Dornholzhausen
Wappen von Dornholzhausen
Koordinaten: 50° 14′ N, 8° 35′ O50.2388888888898.5863888888889215Koordinaten: 50° 14′ 20″ N, 8° 35′ 11″ O
Höhe: 215 m
Einwohner: 4.346 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 61350
Vorwahl: 06172
Gotisches Haus
Grundschule Dornholzhausen
Feuerwehrhaus
Friedhof

Dornholzhausen ist ein Stadtteil der Stadt Bad Homburg vor der Höhe im Hochtaunuskreis und liegt unterhalb der Saalburg im Taunus in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Dornholzhausen liegt im Nordwesten von Bad Homburg vor der Höhe mit 4346 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2006). Dornholzhausen wird vom übrigen Homburger Stadtgebiet durch die Bundesstraße 456 getrennt, westlich von Dornholzhausen liegt der Oberurseler Stadtteil Oberstedten, ansonsten ist der Stadtteil von den Wäldern des Taunus umgeben. Im Wesentlichen ist Dornholzhausen ein gehobenes Wohngebiet mit Ein- oder Mehrfamilienhäusern, teilweise auch Villen. Lediglich im Ortskern befinden sich größere Wohnkomplexe und ein Hochhaus, das wohl als Bausünde der 70er Jahre gelten darf. In 2006 wurde ein neues Laden- und Geschäftszentrum an der Lindenallee errichtet.

Verkehrstechnisch ist Dornholzhausen gut von der Bundesautobahn 661 und dann über die Bundesstraße 456 zu erreichen. ÖPNV-Nutzer erreichen Dornholzhausen mit den Stadtbuslinien 1, 11, 21 (Nachtbus) und 31 (Schulbus). Des Weiteren existiert die Nachtbuslinie n32 nach Frankfurt am Main.

Geschichte

Bereits 1222 wird auf dem Gebiet des heutigen Dornholzhausen ein Dorf namens Dürreholzhusin erwähnt, das jedoch vermutlich militärischen Auseinandersetzungen oder der Pest zum Opfer fiel (es wird 1580 als „zerstört“ erwähnt). 1699 gestattete Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg französischen Glaubensflüchtlingen, den Waldensern, sich hier anzusiedeln. Rund um das Gebiet der heutigen Dornholzhäuser Straße entstanden die ersten Wohnhäuser, die bis heute erhalten sind. 1726 wurde schließlich die heutige Waldenserkirche erbaut. In dem Dorf wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts auf französisch unterrichtet und Gottesdienste abgehalten.

1897 zog das 1890 von Victoria von Großbritannien und Irland in Kronthal bei Kronberg im Taunus gegründete Victoria-Pensionat 1897 nach Dornholzhausen um; Kaiserin Victoria übernahm weiterhin das Protektorat für dieses Lehrinstitut, das viele „höhere Töchter“ anlockte. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Lehrtätigkeit eingestellt und im Haus ein Lazarett eingerichtet. 1920 wurde das Victoria-Pensionat ganz aufgehoben und mit dem „Haus Elim“ eine Haushaltungs- und Kochschule der Marburger Blauen Schwestern ins Leben gerufen. Im Zweiten Weltkrieg diente es erneut als Lazarett, später als Genesungsheim. Im März 1981 wurde das Gebäude durch einen Brand komplett vernichtet.

Am Ortsausgang von Dornholzhausen in der Gemarkung „Tannenwald“ (vermutliche Lage ist die heutige Schrebergartenanlage in den Buschwiesen), bestand zwischen Dezember bis Ende März 1945 ein Außenkommando des KZ Buchenwald unter der Bezeichnung „Tannenwald“. In der Spitze waren 42 Häftlinge für die Bauinspektion „Reich West“ der Waffen-SS und für die Polizei eingesetzt[1].

1972 wurde Dornholzhausen schließlich im Zuge der Gebietsreform nach Bad Homburg eingemeindet.

Freizeit

Für sportlich Begeisterte bestehen Tennisplätze und der Bolzplatz. Bis Winter 2004 gab es noch eine Eislaufbahn, die von Dezember bis Februar geöffnet war; der Betrieb wurde jedoch eingestellt. Zwischen Dornholzhausen und Kirdorf befindet sich das Sportzentrum Nordwest.

Das Dornholzhäuser Vereinsleben ist vielfältig. Es bestehen eine Freiwillige Feuerwehr, Liederkranz, Geschichtskreis, Pfadfinder „Franz von Assisi“. Der in Dornholzhausen in den Röderweisen gelegene Golfplatz wird betrieben vom Homburger Golf Club 1899, dem ältesten Golfclub in Deutschland, der seine Anfänge im Kurpark Bad Homburgs hatte. Dort befinden sich noch bespielbare Teile des alten Golfplatzes, sowie das alte Clubhaus, heute ein Restaurant.

Die in Dornholzhausen gelegenen Buschwiesen sind ein auch im Umland sehr bekanntes Naherholungsgebiet. Die aufgrund des wilden Grillens in Mitleidenschaft gezogene Umgebung und die erhöhte Waldbrandgefahr veranlassten die Stadt Bad Homburg 2006 dazu, fest ausgewiesene Grillstellen und ein Toilettenhaus zu beschließen. Die Grillplätze sind bereits angelegt und erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit.

Sehenswürdigkeiten

Weblinks

 Commons: Dornholzhausen (Bad Homburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dornholzhausen, KZ-Außenkommando „Tannenwald“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen Online; Ulrike Puvogel, Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, ISBN 3-89331-208-0, S. 278

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