Oberstedten

Oberstedten
Oberstedten
Früheres Gemeindewappen von Oberstedten
Koordinaten: 50° 14′ N, 8° 34′ O50.2266666666678.5744444444445197Koordinaten: 50° 13′ 36″ N, 8° 34′ 28″ O
Höhe: 197 m
Fläche: 45,31 km²
Einwohner: 6.057 (15. Sep. 2004)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 61440
Vorwahl: 06172

Oberstedten ist einer von vier Stadtteilen der Stadt Oberursel (Taunus) im Hochtaunuskreis in Hessen, es liegt nördlich der Oberurseler Kernstadt und grenzt an Bad Homburg vor der Höhe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die traditionelle Geschichtsschreibung geht davon aus, dass der Ort 817 erstmalig unter dem Namen „Stetine“ erwähnt wird: Kaiser Ludwig der Fromme (814–840 n. Chr.), Sohn Karls des Großen, erhält vom Kloster Fulda im Tausch für Bingenheim in der Wetterau einige Besitztümer in und zwischen Harheim und Steden. Nach der neuesten Urkundeninterpretation handelt es sich bei diesem Steden aller Wahrscheinlichkeit nach aber um das heutige Kilianstädten.

In der Nachbarschaft von Stedten entsteht vor 1180 die Burg Hohenberg, die auf dem Gelände des heutigen Bad Homburger Schlosses gelegen hat und durch Ausgrabungen im Jahre 2006 nachgewiesen werden konnte (vergl. dazu den Artikel zur Geschichte Bad Homburgs). Bauherr ist Wortwin von Hohenberch, der um 1180 als Zeuge in einer Urkunde erscheint, die in den Oculus Memoriae, dem Güterverzeichnis des Klosters Eberbach, enthalten ist. Da Wortwin schon den Beinamen „von Hohenberch“ führt, muss die Burg zu diesem Zeitpunkt also schon bestanden haben. Erst aus dem Eppstein’schen Lehensverzeichnis ergibt sich, dass Wortwin identisch ist mit „Wortwin von Steden“. Dabei ist aber nicht klar, ob er aus Stedten stammte und die Burg Hohenberch erst später errichtete oder nach dem Verkauf seiner Burg nach Stedten übersiedelte. Um 1200 wird Hohenberg an Gottfried von Eppstein verkauft. Auch Stedten gelangt in den Besitz der Eppsteiner.

1486 erfolgt der Verkauf an Hanau. Die Landgrafschaft Hessen besetzt den Ort 1504 und 1521 erfolgt die Abtretung von Hanau an Hessen. 1866 wird Stedten preußischer Besitz.

1972 wird Oberstedten nach Oberursel eingemeindet. Oberstedten ist der größte Stadtteil und gleichzeitig der einzige Stadtteil mit Bad Homburger Telefon-Vorwahl (06172).

Religionen

St. Petrus Canisius

Die Reformation wird 1526 durchgesetzt. Von 1706 bis 1715 wird die Oberstedter Kirche gebaut, die nach einem Umbau noch heute genutzt wird. 1909 wird das Jüdische Genesungsheim der Frankfurter Eduard und Adelheid Kann-Stiftung gebaut. Nach der Machtergreifung erfolgt 1938 die Zerstörung des Hauses und die Vertreibung der Bewohner durch die Nationalsozialisten. Das Haus wird 1957 zur heutigen Reformhaus-Fach-Akademie umgebaut. 1964 wird die katholischen Kirche St. Petrus Canisius geweiht.

Freizeit

Oberstedten bietet nahe Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten zu Fuß oder per Rad inmitten des Naturparks Taunus. Zudem besteht eine Vielzahl von Vereinen; den Sportvereinen steht u.a. ein Fußballgelände, eine Tennisanlage sowie ein Leichtathletikgelände zur Verfügung.

Kindergarten und Schule

Oberstedten verfügt über eine städtische Kindertagesstätte („Taunuswichtel“) und eine Grundschule, die Dornbachschule. Im gleichen Komplex findet sich auch das Dorfgemeinschaftshaus des Ortsteils, die Taunushalle.

Kreiselbrunnen

Gewerbe

Das Gewerbegebiet von Oberstedten liegt direkt an der Bundesstraße 456. Aus diesem Grund haben sich eine Reihe von Unternehmen angesiedelt. Das Gewerbegebiet wird durch einen Kreisverkehr am Ortseingang erschlossen. Dieser Kreisverkehr wird seit 2007 durch einen Brunnen geschmückt, in dessen Mitte das Symbol von Oberstedten, das Hufeisen zu sehen ist.

Weblinks

 Commons: Oberstedten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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