Bundesstraße 456

Bundesstraße 456
Bundesstraße 456
Basisdaten
Gesamtlänge: 49 km
Bundesland: Hessen
Verlaufsrichtung: Nord-Süd
Karte
Verlauf der Bundesstraße 456

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Die Bundesstraße 456 durchquert den Taunus und führt von der A 661 bei Oberursel über Bad Homburg vor der Höhe, Usingen und Grävenwiesbach nach Weilburg, wo sie etwas weiter nördlich mit der Bundesstraße 49 verbunden ist.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Die B 456 ist eine wichtige Verbindung zwischen der ländlich geprägten Region im Hintertaunus und dem Rhein-Main-Gebiet. Zwischen Bad Homburg und Wehrheim, im Bereich des Saalburgpasses ist die B 456 dreispurig ausgebaut, sonst zweispurig im Gegenverkehr.

Peters-Pneu-Kreuzung, Bad Homburg

Die Peters-Pneu-Kreuzung in Bad Homburg-Dornholzhausen hat ihren Namen von der ehemaligen Reifenfabrik gleichen Namens, die dort lag. Es handelt sich um die Kreuzung der B 456 mit der B 455. Die B 455, die Verbindung zur Innenstadt von Bad Homburg, ist stark frequentiert. Wie dieses Nadelöhr zu entschärfen ist, ist Gegenstand langjähriger politischer Kontroversen. Die Gemeinden des Usinger Landes fordern seit den 1970er Jahren ein höhenfreies Kreuzungsbauwerk, die Stadt Bad Homburg dagegen Verkehrsvermeidung und -lenkung.

Zur Verkehrsvermeidung wurden umfangreiche Investitionen unternommen. Die wichtigste war die Taunusbahn 1992. Aufgrund der starken Siedlungstätigkeit im Usinger Land reichte diese sehr erfolgreiche Maßnahme jedoch nicht aus, das Verkehrsproblem der Peters-Pneu-Kreuzung zu lösen. Im Rahmen der Verkehrslenkung wurde von der Bürgerinitiative in Bad Homburg, die sich gegen den Ausbau wendet, die Nutzung der Straße im Köpperner Tal hervorgehoben. Diese führt direkt zur A 5. Trotz eines aufwändigen Ausbaus des Köpperner Kreuzes und der Anschlussstelle Friedberg wurde die Ausweichstrecke jedoch nicht in einem solchen Maße akzeptiert, dass die Verkehrsbelastung an der Peters-Pneu-Kreuzung gesunken wäre. Neben der um etwa fünf Kilometer längeren Strecke nach Frankfurt am Main trägt auch die Staugefahr auf der A 5 zu dieser fehlenden Akzeptanz bei.

Der Ausbau der Peters-Pneu-Kreuzung ist im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf beschrieben. 2005 wurde in einem Gutachten eine Tunnellösung erarbeitet, die Basis der Planungen ist.[1] Die Kosten für einen derartigen Ausbau wurden mit acht Millionen Euro beziffert und stiegen bis 2010 auf einen Schätzwert von 19 Millionen Euro. Die Stadt Bad Homburg entschied sich 2010 dazu, einen Tunnelbau zu unterstützen, fordert jedoch eine wesentliche Verlängerung des Tunnels. Diese Variante würde 58 Millionen Euro kosten.[2]

Teilortsumgehung Weilburg

Seit Juni 2005 wurde die bisherige Streckenführung durch die Altstadt von Weilburg auf eine neue Teilortsumgehung verlegt, die mit Baukosten von 23,4 Mio. Euro auf 1,2 km der bisher teuerste Straßenkilometer in der Bundesrepublik ist. Neben dem Weilstraßentunnel sind die 146 m lange Oberlahnbrücke Weilburg, eine semi-integrales Bauwerk, sowie das in städtischen Besitz übereignete Parkhaus die bedeutendsten Bauwerke dieser Teilortsumgehung Weilburg.

Touristische Sehenswürdigkeiten

Direkt an der Straße oder in unmittelbarer Nähe befinden sich eine Reihe von touristischen Sehenswürdigkeiten und Naturdenkmälern.

Auf dem Taunuskamm zwischen Bad Homburg und Wehrheim befindet sich das teilweise restaurierte Römerkastell Saalburg. Nur kurz danach liegt nahe der Strecke der Freizeitpark Lochmühle. Usingen ist eine ehemalige Residenzstadt derer von Nassau-Usingen, sehenswert sind aber auch die einige Kilometer abseits gelegenen Eschbacher Klippen, die Lahnbrücke oder die barocke Altstadt.

Auf der Strecke nach Weilburg liegt unmittelbar neben der Straße der Tiergarten Weilburg sowie auf gleicher Höhe der Abzweig zur Kubacher Kristallhöhle, sich die einige Kilometer abseits befindet. Weilburg selbst beherbergt ein Schloss sowie weitere touristische Sehenswürdigkeiten.

Unfallschwerpunkt

Der Saalburgpass ist ein Unfallschwerpunkt. Insbesondere die Abfahrt Richtung Bad Homburg und dort die so genannten Horex-Kurve werden wegen des guten Ausbaus vor allem von Zweiradfahrern häufig unterschätzt.

Geschichte

Zu den verkehrlichen Vorläufern der heutigen B 456 siehe:

Hauptartikel: Saalburgpass

Bau

Die Trasse der heutigen Straße wurde zwischen 1817 und 1836 vom Herzogtum Nassau und der Landgrafschaft Hessen-Homburg als Chaussée von Süden nach Norden errichtet. Die Arbeiten wurden Untertanen in Frondienst durchgeführt. In Homburg stand die Arbeit unter der Leitung des Chausséedirektors Forstmeister Franz Lotz. Der Umfang der Frondienste der einzelnen Gemeinden richtete sich nach der Verordnung zur Chausséeverwaltung vom 12. September 1809. Gerade nach dem Hungerwinter 1816/17 war der Bau eine schwere Belastung für die Bevölkerung. 1817 wurde der Saalburgpass gebaut, 1829 wurde Grävenwiesbach und 1836 wurde Weilburg erreicht.

Erweiterungen der Nachkriegszeit

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stieg das Verkehrsaufkommen durch den Individualverkehr massiv an. In den 1950er Jahren wurde daher eine Ortsumfahrung um Dornholzhausen gebaut. Knotenpunkt auf Vordertaunusseite war nun die Peters-Pneu-Kreuzung.

In den 1960er Jahren war der nächste Ausbauschritt nötig. Die Straße wurde im Bereich des Saalburgpasses dreispurig ausgebaut (jeweils 2 Spuren bergauf und eine bergab). Auf der Kuppe des Passes wurde die Straße vom Kastell Saalburg weg verlegt. Die alte Straße besteht bis heute und dient als Parkplatz für die Saalburgbesucher.

Ausbaupläne

Die Saalburghöhe stellt – insbesondere im Berufsverkehr - weiterhin einen Engpassfaktor für den Autoverkehr dar, der beinahe täglich zu Staus führt. Täglich passieren 27.000 Autos den Pass. Seit den 1970er Jahren wird daher über einen Ausbau diskutiert. Kapazitätsprobleme verursachen primär zwei Stellen: Die Peters-Pneu-Kreuzung sowie die Verengung von zwei auf eine Spur hinter der Kuppe. Die Verengung an der Kuppe ließe sich über einen vierspurigen Ausbau lösen, der aus Kostengründen ausgeschlossen wird. Eine Freigabe von jeweils zwei Spuren in der Richtung des Berufsverkehrs, gesteuert über Wechsellichtzeichenverkehrsanlage ist in Deutschland nur unter restriktiven Bedingungen möglich und wurde ebenfalls nicht realisiert. Zur Verbesserung des Verkehrsflusses wurden an der Kuppe Geschwindigkeitsbeschränkungen eingeführt. Diese werden durch stationäre Messanlagen überwacht.

Literatur

  • Günter Heupke: Über die Höhe - Geschichte der Saalburgstraße. In: Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2002, ISBN 3-7973-0784-5, S. 144-151.

Einzelnachweise

  1. FAZ vom 16. März 2005
  2. FAZ vom 21. Mai 2010

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