Douglasit

Douglasit
Douglasit
Andere Namen
  • Eisenchlorürchlorkalium[1]
Chemische Formel K2[Fe2+Cl4(H2O)2][2]
Mineralklasse Halogenide
3.CJ.20 (8. Aufl. III/C.07-20) (nach Strunz)
11.03.01.01 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse 2/m
Farbe hellgrün, gelbgrün, bräunlichrot
Strichfarbe
Mohshärte n.d.
Dichte (g/cm3) gemessen: 2,16 ; berechnet: [2,04][3]
Glanz Glasglanz
Transparenz durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit undeutlich
Habitus
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,488 nβ = 1,488 nγ = 1,500[4]
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ=0,012[4] ; einachsig positiv
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ 5°[4]

Douglasit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Halogenide“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der Zusammensetzung K2[Fe2+Cl4(H2O)2][2], ist also chemisch gesehen ein wasserhaltiges Kalium-Eisen-Chlorid.

Douglasit konnte bisher nur in Form grokörniger Massen von durchscheinend hellgrüner, gelbgrüner oder bräunlichroter Farbe gefunden werden.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Douglasit im Salzton bei Douglashall einige Kilometer westlich von Westeregeln am nordwestlichen Rand des Salzlandkreises in Sachsen-Anhalt. Beschrieben wurde er 1880 durch Heinrich Precht (1852-1925), der das Mineral von Carl Ochsenius erhielt und auf dessen Vorschlag hin nach seiner Typlokalität benannte.[1]

Typmaterial des Minerals findet sich unter anderem in „The Natural History Museum“ in London (England) unter der Register-Nr. 1965,450.[3]

Klassifikation

Bereits in der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Douglasit zur Mineralklasse der „Halogenide“ und dort zur Abteilung der „Doppelhalogenide, wasserhaltig“, wo er zusammen mit Erythrosiderit, Kremersit und Mitscherlichit die eigenständige Gruppe III/C.07 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Douglasit ebenfalls in die Klasse der „Halogenide“ und dort in die Abteilung der „Komplexen Halogenide“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Kristallstruktur und teilweise nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau und seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit MX6 Komplexen; M = Fe, Mn, Cu“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 3.CJ.20 bildet.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Douglasit in die Klasse der „Halogenide“ und dort in die Abteilung der „Komplexen Halogenide – Aluminiumfluoride“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 11.03.01 innerhalb der Unterabteilung der „Komplexen Halogenide - Aluminiumfluoride mit (A)mB(X)4 • x(H2O)“ zu finden.

Bildung und Fundorte

Douglasit bildet sich durch Sedimentation oder Evaporation unter anderem in Kalisalz-Lagerstätten. Begleitminerale sind unter anderem Carnallit, Sylvin und Halit.

Bisher (Stand: 2011) konnte Douglasit nur an seiner Typlokalität Douglashall in der Staßfurter Kali-Lagerstätte nachgewiesen werden.[4]

Kristallstruktur

Douglasit kristallisiert monoklin mit den Gitterparametern a = 11,80 Å; b = 16,27 Å; c = 8,22 Å und β = 104,9° sowie 6 Formeleinheiten pro Elementarzelle. Die genaue Raumgruppe wurde bisher nicht ermittelt.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b H. Precht: Ueber die Bildung des Wasserstoffs in den Stassfurter Precht Kalisalzbergwerken.- Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Berlin 13, S. 2326-2328 (PDF 352,2 kB)
  2. a b c Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 169.
  3. a b John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: Douglasit, in: Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 68,4 kB)
  4. a b c d MinDat - Douglasite (englisch)

Literatur

  • Boeke: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paleontologie, Heidelberg, Stuttgart 1909, II: 44
  • E. S. Larsen: The Microscopic Determination of the Nonopaque Minerals, 1. Ausgabe, USGS Bulletin 679: 69, 1921.
  • Carl Ochsenius: Die Bildung der Steinsalzlager und ihrer Mutterlaugensalze unter specieller Berücksichtigung der Flötze von Douglashall in der Egeln'schen Mulde, Verlag C. E. M. Pfeffer, Halle 1877

Weblink

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