Dreikantige Wolfsmilch

Dreikantige Wolfsmilch
Dreikantige Wolfsmilch
E trigona1 ies.jpg

Dreikantige Wolfsmilch (Euphorbia trigona)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Gattung: Wolfsmilch (Euphorbia)
Untergattung: Euphorbia
Art: Dreikantige Wolfsmilch
Wissenschaftlicher Name
Euphorbia trigona
Mill.

Die Dreikantige Wolfsmilch (Euphorbia trigona, Syn.: Euphorbia hermentiana Lem. ) ist eine Pflanzenart in der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Der botanische und der deutsche Name weisen auf die immer dreikantigen Zweige der Art hin.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung und Verbreitung

Die Dreikantige Wolfsmilch ist ein sukkulenter, kompakt wachsender Strauch oder Baum, der Wuchshöhen von bis zu 1,8 Meter erreicht. Seine Zweige sind strikt aufrecht, dreikantig und eng am Stamm gehalten. Sie haben einen Durchmesser von 4 bis 6 cm, sind (undeutlich) in Segmente von 10 bis 25 cm eingeschnürt, welche sich durch das jährliche(!) Wachstum ergeben und zeigen auf dunkelgrünem Hintergrund ein hellgrünes Muster. Auf den etwas geflügelten Kanten der Zweige sitzen im Abstand von etwa 1 cm anfangs rötliche, später dunkle, 5 mm lange Schilde. Diese tragen ein Paar etwa 5 mm lange Dornen, die umgewandelte Nebenblätter darstellen. Die lanzettlichen Blätter sind zu Beginn der Vegetationsperiode häufig kaum 1 cm lang und kurzlebig, später meist 3 bis 5 cm lang. Sie halten sich normalerweise einige Monate, in Ausnahmefällen (keine direkte Sonneneinstrahlung) auch mehrere Jahre. Seitentriebe entstehen auf den Kanten aus einer kaum sichtbaren Knospe zwischen den Dornen. Meist entstehen in einem engen Bereich zunächst sehr viele Seitentriebe, von denen jedoch die meisten abwartend klein bleiben, welche von der Pflanze aber jederzeit reaktiviert werden können. Ab einer Größe von etwa 1 m bzw. einer größeren Anzahl von Seitentrieben verholzt die Pflanze im unteren Bereich auch äußerlich.

Bei der im Handel häufig anzutreffende Kulturform Euphorbia trigona fa. rubra sind Zweige und Blätter mehr oder weniger stark rot gefärbt.

Blüten erscheinen niemals.

Diese Art ist in tropischen Gebieten Asiens und Afrikas verbreitet, jedoch nur in Kultur bekannt. Während ihrer seit Jahrhunderten währenden Nutzung als Heckenpflanze wurden nur die am kräftigsten und am dichtesten wachsenden Pflanzen durch Stecklinge vermehrt. Da bei dieser Auswahl auf die „unnützen“ Blüten kein Wert gelegt wurde, sind heutzutage alle Pflanzen der Dreikantigen Wolfsmilch blühunfähig.

Euphorbia trigona forma rubra frei ausgepflanzt in Brasilien.
Euphorbia trigona forma rubra

Kultivierung

Die Dreikantige Wolfsmilch ist eine weit verbreitete und beliebte Zimmerpflanze, ohne hierzu tatsächlich geeignet zu sein. Der Grund für ihre weite Verbreitung in Kultur ist neben ihrer Attraktivität vorwiegend ihre Fähigkeit, lange und unauffällig auch unter schlechten Bedingungen auszuharren. So nimmt sie auch sehr ungünstige Pflegeumstände oft jahrelang ohne für Laien erkennbare Anzeichen des Leidens hin und wächst sogar noch aktiv, bricht dann aber plötzlich zusammen und fault innerhalb kurzer Zeit weg. Ihre Besitzer sind darüber meist sehr überrascht, da die Pflanze doch bisher gut wuchs und sie an ihrer Pflege nicht geändert haben.

Der Grund, warum die Dreikantige Wolfsmilch als Zimmerpflanze ungeeignet ist, ist ihr starker Wuchs. In tropischen Ländern wird sie nur bis 1,8 m groß, kann in Deutschland aber innerhalb weniger Jahre auch 3 m erreichen. Wer sich diese Pflanze anschafft, sollte also bedenken, dass sie bald nicht mehr auf das Fensterbrett passen wird, aber immer noch sehr viel Licht benötigt.

Abhilfe kann hier allerdings ein (kräftiger) Rückschnitt schaffen, den die Pflanze problemlos übersteht. Es muss nur darauf geachtet werden, dass aus der Wunde für Minuten der für Euphorbien typische giftige Milchsaft austritt. Hautkontakt damit sollte vermieden werden. Feste Handschuhe, die das Hantieren mit der dornigen Pflanze sowieso erfordert, beheben diese Gefahr. Die unschönen Wunden werden nicht überwallt und bleiben dauerhaft sichtbar. Der unter der Wunde einsetzende Neuaustrieb führt jedoch bereits nach einer bis wenigen Wachstumsperioden dazu, dass sie verdeckt wird.

Wie alle sukkulenten Euphorbien benötigt auch die Dreikantige Wolfsmilch sehr viel Licht, Wärme, einen gut drainierten Boden, ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen.

Verwechslungsmöglichkeiten

Mammillaria hahniana ist eine der wenigen Kakteen mit Milchsaft, sieht aber völlig anders aus.
Euphorbia lactea ist ähnlich, hat aber abgespreizte Zweige und kleinere Blätter.

Wegen ihres kakteenartigen Aussehens wird die Dreikantige Wolfsmilch oft fälschlicherweise für einen Kaktus gehalten. Es gibt jedoch zuverlässige Kriterien, durch die Wolfsmilchgewächse (Euphorbien) von Kakteen unterschieden werden können.

  • Dornen auf Schilden gibt es nur bei (einer großen Gruppe von) Euphorbien. Bei Kakteen kommen die Dornen hingegen immer aus „Areolen“ genannten filzigen Polstern.
  • Paarige Dornen, wie sie für (eine große Gruppe von) Euphorbien typisch sind, kommen niemals bei Kakteen vor. Umgekehrt gibt es die für Kakteen typischen Büschel von Dornen niemals bei Euphorbien.
  • Der für Euphorbien typische Milchsaft kommt bei Kakteen nur bei einer sehr kleinen Anzahl von Pflanzen, nämlich einigen wenigen Mammillarien vor. Diese sind jedoch immer kugelig bis kurz zylindrisch und dicht von bedornten Warzen bedeckt, also nicht tatsächlich verwechselbar.

Der Hauptunterschied zwischen Euphorbien und Kakteen, nämlich der völlig verschieden Blütenaufbau, kann wegen der Blühunfähigkeit der Dreikantigen Wolfsmilch nicht beobachtet werden.

Euphorbia lactea Haw. ist ebenfalls dreikantig, trägt ein ähnliches Muster auf den Zweigen und blüht ebenfalls nicht. Sie weicht jedoch ab durch etwas abgespreizte und weniger stark geflügelte Zweige, eine hellere Körperfarbe und nur 3 mm große, kreisrunde Blätter.

Euphorbia triangularis Desf. ex A.Berger wird wegen des ähnlich klingenden Namens auch immer wieder mit Euphorbia trigona verwechselt. Sie weicht jedoch ab durch deutlich abgespreizte, drei- bis fünfkantige Zweige, die kein Muster tragen.

Literatur

  • Philip Miller: Gard. Dict., ed. 8: no. 3, 1768
  • Daryl Koutnik: Euphorbia trigona Miller ... or is it E. hermentiana Lemaire?, The Euphorbia Journal, Vol. 7: 11-14, 1991
  • Volker Buddensiek: Sukkulente Euphorbien Ulmer Verlag, Stuttgart 1998. ISBN 3-8001-6634-8

Weblinks

 Commons: Euphorbia trigona – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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