- Dschafar Muhammad an-Numairi
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Dschafar Muhammad an-Numairi (arabisch جعفر محمد النميري, DMG Ǧaʿfar Muḥammad an-Numayrī; * 1. Januar 1930 in Omdurman; † 30. Mai 2009 in Khartum[1]) war Präsident des Sudan von 1971 bis 1985.
An-Numairi war der Sohn eines Briefträgers und Urenkel des Stammesführers der Wad-Numairi-Region in Dungula. 1952 schloss er das sudanische Militärcollege ab, wo er stark von den Ideen von Gamal Abdel Nassers 1949 gegründeter Bewegung der freien Offiziere, die im Juli 1952 durch einen Putsch in Ägypten an die Macht kam, beeinflusst wurde. 1966 schloss er das United States Army Command College in Fort Leavenworth (Kansas) ab. Drei Jahre später half er, einen Militärputsch gegen die Zivilregierung von Ismail al-Azhari zu führen, kurz nachdem er zum Premierminister Sudans ernannt worden war. Er nutzte seine Position, um einige sozialistische und panarabische Reformen durchzuführen.
Dschafar Muhammad an-Numairi überstand 1970 einen Putschversuch von Sadiq al-Mahdi; 1971 wurde er kurz durch einen kommunistischen Putsch entmachtet, danach aber wieder eingesetzt. Später im Jahr 1971 wurde er zum Präsidenten gewählt, und es gelang ihm im nächsten Jahr, einen 17 Jahre andauernden Bürgerkrieg zwischen dem Norden und Süden Sudans mit dem Addis-Abeba-Abkommen zu beenden.
Im März 1980 überstand an-Numairi auch einen Putschversuch durch fünf Armeeoffiziere, die festgenommen werden. Er beschuldigte daraufhin die Sowjetunion und Syrien den Putschversuch unterstützt zu haben und bot ab Juni 1980 den USA die Benutzung militärischer Einrichtungen im Sudan an. Am 26. Juni 1980 kam es zudem zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Libyen.
1981 begann er eine dramatische Veränderung zu einer islamistischen Regierung. Im September 1983 unterzeichnete er ein Gesetz, mit dem die Scharia im ganzen Land eingeführt wurde. Das Addis-Abeba-Abkommen verletzend löste er die südsudanische Regierung auf. Dadurch trieb er das Wiederaufflammen des Bürgerkriegs an. 1985 bewilligte er die Hinrichtung des friedlichen, politischen Dissidenten und muslimischen Reformers Mahmud Muhammad Taha, der zuerst in den 1960ern, als die sudanische Regierung von Ismail al-Azhari geführt wurde, des religiösen Aufruhrs angeklagt worden war, und erklärte ihn zum Apostaten. Wenig später wurde Dschafar Muhammad an-Numairi durch einen Militärputsch abgesetzt.
Er lebte von 1985 bis 1999 im Exil in Ägypten und kehrte danach in den Sudan zurück. Zuletzt war er ein Mitglied der Nationalen Kongresspartei.
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Former Sudan leader Nimeiri dies bei bbc.co.uk, 30. Mai 2009
Weblinks
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