- Duckstein (Bier)
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Duckstein ist eine Biermarke, bei der es sich um ein obergäriges Bier von rötlicher Farbe handelt. Es wird von der Holsten-Brauerei hergestellt. Von der Biersorte her ist es am ehesten in die Kategorie Altbier einzuordnen. Daneben gibt es unter dem Namen inzwischen auch ein Weizenbier.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Duckstein-Bier wurde seit dem Mittelalter in Königslutter am Elm von bis zu 73 berechtigten Brauhäusern in der Stadt als obergäriges Weizenbier gebraut. Das Bier war von gelblicher Farbe, schmeckte süßlich und soll angeblich gegen vielerlei Krankheiten gut gewesen sein. Zutaten waren Weizen, etwas Hopfen und das Wasser des Baches Lutter, der mitten durch Königslutter fließt. Das harte Wasser der naheliegenden Lutter-Quelle am Elm eignete sich zum Brauen dieses Bieres besonders wegen seines hohen Mineralstoffgehaltes (Calcium- und Hydrogencarbonat). Der Bach entspringt dem größtenteils aus Kalkgestein aufgebauten Höhenzug Elm und schied im Bachbett in jüngeren geologischen Zeiten Kalktuff (Travertin) ab. Das gesteinsähnliche Material wird auch als „Duckstein“ bezeichnet und gab der Biermarke den Namen.[1]
Das Duckstein-Bier war bereits im 16. Jahrhundert weit über Königslutter hinaus bekannt und stellte im 17. und 18. Jahrhundert ein Exportgut dar, das der Stadt eine Blütezeit bescherte. Dies wurde auch durch ihre Lage der Stadt an der Handelsstraße Braunschweig–Magdeburg (heutige B 1) begünstigt. Das Bier wurde nach Magdeburg, Halle, Leipzig, Berlin, Hamburg, Kassel und auch bis in die Niederlande in großen Mengen ausgeführt. Der preußische Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. schätzte es sehr und pflegte es in seinem Tabakskollegium zu trinken. Vom Kollegiumsmitglied Freiherr Jacob Paul von Gundling, seines Zeichens Hofrat für Zeitungs- und Geschichtsangelegenheiten, wurde das Bier protegiert. Von Gundling galt als profunder Bierkenner und war landesweit mit der Biergütekontrolle befasst, wobei er dem Ducksteiner besondere Güte attestierte. Ende des 19. Jahrhunderts erlag das wenig gehopfte Duckstein-Bier der Konkurrenz der deutschen und englischen Lagerbiere, erlebt aber in der Gegenwart eine Renaissance im oberen Preissegment.
Vermarktung heute
Das heute unter der Marke Duckstein angebotene Bier wird nicht mehr in Königslutter gebraut. Die Marke wurde ab 1987 von der Braunschweiger Brauerei Feldschlößchen zunächst unter dem Namen Ducksteiner im gehobenen Gaststättensegment angeboten. Der Name musste bald geändert werden, da eine andere Brauerei die Namensrechte für sich reklamierte. Die Eigentümerin der Brauerei Feldschlößchen, die Holsten-Brauerei AG, übernahm 1991 auch die Mecklenburgische Brauerei Lübz und verlegte die Produktion später dorthin. Das Brauwasser stammt aus einem brauereieigenen Tiefbrunnen. Das Buchenholz wird als Späne zugeführt und wieder entfernt. Die Reifung erfolgt in metallenen Behältnissen. Duckstein wird heute als Premium-Bier vermarktet. Es wird in Gaststätten vom Fass gezapft, ist aber auch in Getränkemärkten als Flaschenbier zu 0,5 l Inhalt erhältlich. Der Alkoholgehalt beträgt 4,9 %. Der Flaschenaufdruck enthält den Hinweis: Auf Buchenholz gereift. Rotblondes Original.
Es gibt spezielle Gläser für das Bier, das seit 2003 als markenindividuelle Mehrweg-Flasche im eigenen Bierkasten vertrieben wird. Für den Verbraucher ist die ursprüngliche Herkunft der Biersorte nicht erkennbar. Es gab nur einen indirekten Hinweis durch die Abbildung des Kaiserdoms Königslutter mit der Kaiser-Lothar-Linde auf dem Flaschenetikett, was aber nicht erklärt wurde. Etwa 2011 wurde bei einer Änderung des Logos die Abbildung von Dom und Kirche entfernt, so dass kein Hinweis auf die Geschichte des Bieres mehr ersichtlich ist. In Königslutter findet seit 1989 alljährlich im Sommer das „Ducksteinfest“ statt, das die Hersteller-Brauerei sponsert. Auch veranstaltet die Marke Duckstein über eine Event-Firma jährlich „Duckstein-Festivals“ mit kulturellen Darbietungen in Kiel, Hamburg, Lübeck, seit 2007 auch in Binz auf Rügen und seit 2010 in der Bremer Überseestadt.
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Pilsdeckchen Ducksteiner
Literatur
- Stadt Königslutter (Hrsg.): 850 Jahre Kaiserdom 1135–1985. Königslutter 1985
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich A. Knost (Hrsg.): Braunschweig – schaffendes Land. Ein Buch vom niedersächsischen Verwaltungsbezirk Braunschweig, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg o. J., S. 125
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