- Holsten-Brauerei
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Holsten-Brauerei AG Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 24. Mai 1879 Sitz Hamburg, Deutschland Mitarbeiter 1.523 (2005) Umsatz 361,8 Mio. Euro (2005) Branche Bierbrauerei Website Holsten-Brauerei Die Holsten-Brauerei AG ist ein Tochterunternehmen der Carlsberg-Brauerei. Die Holsten-Brauerei wurde 1879 in der holsteinischen Stadt Altona (Elbe) gegründet. Im heutigen Hamburger Stadtteil Altona-Nord hat sie an der Holstenstraße auch gegenwärtig (2007) noch ihren Verwaltungssitz sowie ihre größte Braustätte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Etwa ein Jahr nach der Gründungsversammlung am 24. Mai 1879 wurde in der Holsten-Brauerei der erste Sud angesetzt. Die erste Verkostung des Holsten-Bieres fand am 6. Mai 1880 statt. Als Warenzeichen diente schon damals ein Ritter auf einem Pferd – das Holsten-Logo. Die ersten 25 Jahre wurde Holsten-Bier hauptsächlich auf dem lokalen Markt (Altona und Hamburg) vertrieben und wurde schnell zum führenden Bierhersteller im Hamburger Raum. Bereits 1881 begann Holsten außerdem mit dem Bierexport und errichtete 1903 in Wandsworth bei London eine Zweigniederlassung mit dem Namen „The Holsten Brewery Ltd.“.
Weiterhin versuchte Holsten in den kommenden Jahren seine lokale Marktposition zu festigen und setzte seine Expansion auf regionaler Ebene durch Übernahme anderer Brauereien fort: 1909 wurde die Brauerei A. Janssen Wwe. übernommen, im Jahre 1914 die Vereinsbrauerei mit ihrer Exportmarke „Bergedorf Beer“, nach dem Ersten Weltkrieg die Brauerei Germania in Wandsbek, die Bergbrauerei Steinbek (1918) sowie das Bürgerliche Brauhaus in Eilbek (1920). 1922 wurde die Brauerei D. H. Hinselmann, 1923 die Brauerei Boës & Berghoff (beide in Neumünster), 1924 die Kieler Schloß-Schifferer-Brauerei übernommen.
Im Zweiten Weltkrieg wurden alle drei Produktionsstätten in Hamburg, Neumünster und Kiel weitgehend zerstört und nach dem Krieg im Rahmen einer grundlegenden Modernisierung wiederaufgebaut. 1952 führte Holsten als innovative Neuerung das Bier in der Dose ein. 1954 erwarb Holsten eine Mehrheitsbeteiligung an der Bremer Germania-Brauerei C. Dressler und war damit nicht nur im Schleswig-Holsteinischen und Hamburger Raum, sondern auch in Niedersachsen und Bremen präsent.
Aus der Nachkriegszeit stammen auch nicht nur im Hamburger Raum bis in die Gegenwart gebräuchliche, augenzwinkernde Kneipensprüche: „Holsten Edel heißt mein Mädel“, „Holsten knallt am dollsten“ und „Holsten Edel knallt in' Schädel“ sind Zeichen für enge Kundenbindung an das Hauptprodukt der Brauerei. Zudem ist auch der Begriff „Hopihalido“ (Holsten Pilsener Halbe-Liter-Dose) durch das Lied „Dosenbier macht schlau“ der Band Illegal 2001 und durch Lotto King Karl zum geflügelten Wort geworden.
Weitere Stationen der Unternehmensgeschichte:
- 1956: Übernahme der Bill-Brauerei AG (Moravia Pils)
- 1957: Verstärkung des Englandgeschäftes
- 1960: Gründung der Hansa Mineralbrunnen GmbH
- 1960er: Übernahme der Dannenberger (Elbe) "Windels"-Brauerei und sofortige Stilllegung, lediglich die Marke "Windels Doppelkorn" wurde noch einige Jahre fortgeführt. Zum Schluss noch in Lüneburg.
- 1970: Beteiligung an der Kaiser-Brauerei AG in Hannover
- 1972: Mehrheitsbeteiligung an der Kaiser-Brauerei AG Hannover
- 1974: Beteiligung an der Kronen-Brauerei in Lüneburg
- 1976: Einstieg in die Brauerei Feldschlößchen AG in Braunschweig
- 1981: Eingliederung der Brauerei Feldschlößchen AG
- 1986: Schließung des Betriebsteils Neumünster der Holsten-Brauerei
- 1988: Präsentation von Biermarken wie Duckstein
- 1991: Übernahme der heutigen Mecklenburgischen Brauerei Lübz, Lübz (Mecklenburg)
- 1991: Holsten beginnt Foster's in Lizenz zu brauen und zu vertreiben
- 1992: Übernahme der Sächsischen Brau-Union GmbH, die seit 1995 unter dem Traditionsnamen „Feldschlößchen“ auftritt
- 1994: Schließung des Betriebsteils Kiel der Holsten-Brauerei
- 1998: Übernahme der Bavaria-St.Pauli-Brauerei (Astra (Bier))
- 1999: Einstieg in die hessische Licher Privatbrauerei Jhring-Melchior GmbH & Co. KG
- 2000: Erwerb der König-Brauerei (König Pilsener) in Duisburg
- 2001: Schließung des Betriebsteils Lüneburger Konenbrauerei in Lüneburg mit gleichzeitiger Verlagerung der Herstellung von Moravia Pils nach Hamburg sowie Aufgabe der Herstellung von Lüneburger Pilsener in Bügelflaschen
- 2003/2004: Kauf der Görlitzer Brauerei Landskron
- 2011: Lüneburger Pilsener wird wieder im Kasten (24/0,33l Longneck) verkauft
Die Zukäufe der letzten Jahre markierten den Versuch, sich angesichts der gewaltigen Konzentrationsprozesse in dieser Branche auf den nationalen und internationalen Märkten selbständig zu erhalten. Dabei hatte die Geschäftsleitung nicht immer eine glückliche Hand, sondern machte sich im Konzern mit den zugekauften Premium-Marken teilweise selbst Konkurrenz. Auch setzte der Holsten-Vorstand entgegen aller Warnungen mancher Aktionäre darauf, dass der Bierabsatz in Dosen und PET-Flaschen trotz der absehbaren Pfandeinführung für Einwegverpackungen (2003) weiter steigen würde und erweiterte sogar noch seine entsprechenden Abfüllkapazitäten. Diese Unternehmensstrategie scheiterte: seit 2004 ist die Holsten-Brauerei AG ein Tochterunternehmen der Carlsberg-Brauerei. Diese hatte sich im Vorfeld der Übernahme mit der Bitburger Brauerei darauf verständigt, die Beteiligung an der Licher Privatbrauerei und die Brauerei König an diese weiterzuverkaufen. Geführt wird das Unternehmen von Wolfgang Burgard, der bereits die Dortmunder Actien-Brauerei führte. Außerdem wurden 2005 die restlichen, in Streubesitz verbliebenen Holsten-Anteile aufgekauft (Squeeze-out-Verfahren, ein aktienrechtlich zulässiger Zwangsverkauf). 2005 übernahm die Holsten-Brauerei AG den Getränkefachgroßhandel Göttsche Getränke in Hamburg.
2006 wurde auch die Landskron-Brauerei verkauft. 2009 hat Holsten die Brauerei in Braunschweig an Oettinger verkauft. Zum 1. Januar 2011 hat Holsten die Brauerei in Dresden an die Frankfurter Brauhaus GmbH verkauft, einschließlich aller Rechte an der Marke Feldschlößchen. Damit verfügt Holsten nur noch über zwei Standorte in Deutschland (Hamburg und Lübz) und vertreibt sieben Marken (Holsten, Carlsberg, Astra, Duckstein, Lübzer, Moravia und Lüneburger).
Kennzahlen
2003
- Getränkeabsatz: 12,9 Mio. Hektoliter
- Davon Bier: 9,1 Mio. Hektoliter
- Alkoholfreie Getränke: 3,8 Mio. Hektoliter
- Anzahl der Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt): 2840
- Bereich Bier: 2571
- Bereich alkoholfreie Getränke: 269
- Umsatz ohne Biersteuer: 752,091 Mio. Euro
2004
- Getränkeabsatz: 8,9 Mio. Hektoliter
- Anzahl der Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt): 1688
- Umsatz ohne Biersteuer: 488,114 Mio. Euro
2005
- Getränkeabsatz: 6,8 Mio. Hektoliter
- Anzahl der Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt): 1523
- Umsatz ohne Biersteuer: 361,8 Mio. Euro
Produkte
Holsten stellt u. a. folgende Marken her:
- Holsten Pilsener (alc. 4,8 % vol.)
- Holsten Edel (alc. 4,9 % vol.)
- Holsten Export (alc. 5,4 % vol.)
- Holsten Diät (alc. 4,9 % vol.)
- Holsten Alkoholfrei
- Holsten Lemon (alc. 2,5 % vol.), ehemals Holsten Cooler
- Holsten Lemon Alkoholfrei
- Holsten Edel (alc. 5,2 % vol.)
- Astra Urtyp (alc. 4,9 % vol.)
- Astra Rotlicht (alc. 6,0 % vol.)
- Astra Original Hamburger Alsterwasser (alc. 2,5 % vol.)
- Grenzquell Pilsner (alc. 4,9 % vol.)
- Lüneburger Pilsener (alc. 4,9 % vol.)
- Moravia Pils (alc. 4,9 % vol.)
- Beo alkoholfreies Erfrischungsgetränk
- Beo Apfel & Birne
- Beo Holunder & Weisstee
- Beo Grapefruit & Zitrone
Für den internationalen Markt stellt Holsten her:
- Holsten Premium Bier (alc. 5,0 % vol.)
- Holsten non-alcoholic
- Holsten Lemon+
- Holsten Apple+
- Holsten Strawberry+
- Holsten Mango
- Holsten Pomegranate (Granatapfel)
- Holsten Malta
- Holsten Festbock (alc. 7,0 % vol.)
- Holsten Maibock (alc. 7,0 % vol.)
- Duckstein (alc. 4,9 % vol.)
- Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH
- Lübzer Pils (alc. 4,9 % vol.)
- Lübzer Bock (alc. 7,0 % vol.)
- Lübzer Export (alc. 5,4 % vol.)
- Lübzer Lemon (alc. 2,5 % vol.)
- Lübzer Urkraft (alc. 6,0 % vol.)
Weblinks
Commons: Holsten-Brauerei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Holsten-Brauerei AG Hamburg
- Holsten International (englisch)
Kategorien:- Brauerei (Hamburg)
- Biermarke (Deutschland)
- Bezirk Altona
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