- Dzierzgoń
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Dzierzgoń Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Sztum Fläche: 3,88 km² Geographische Lage: 53° 55′ N, 19° 21′ O53.91666666666719.35Koordinaten: 53° 55′ 0″ N, 19° 21′ 0″ O Einwohner: 5522
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 82-440 Telefonvorwahl: (+48) 55 Kfz-Kennzeichen: GSZ Wirtschaft und Verkehr Straße: DW 515: Susz–Malbork DW 527: Dzierzgoń–Morąg–Olsztyn Schienenweg: PKP-Linie 222: Małdyty–Malbork Nächster int. Flughafen: Danzig Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 32 Ortschaften Fläche: 131,4 km² Einwohner: 9451
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 72 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 2216013 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Kazimierz Szewczun Adresse: pl. Wolności 1
82-440 DzierzgońWebpräsenz: www.dzierzgon.pl Dzierzgoń [ˈʥɛʒgɔɲ], (deutsch: Christburg, prußisch Grewose) ist eine Stadt mit etwa 5.600 Einwohnern im Powiat Sztumski in der Wojewodschaft Pommern in Polen. Auf dem Gebiet der gesamten Gemeinde leben ca. 10.000 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Stadt liegt östlich von Malbork (Marienburg) und südlich von Elbląg (Elbing) am Fluss Dzierzgoń (Sorge) im ehemaligen Westpreußen.
Geschichte
Der prußische Name Grewose beschreibt die Lage des Ortes an einer Flussstelle bzw. in einem Dreiecksland zwischen Flüssen. Die Festung Christburg stand oft im Mittelpunkt des 53-jährigen Bekehrungskriegs des Deutschen Ordens gegen die Pruzzen.[3] 1234 wurde der Ort von Heinrich von Meißen erobert, jedoch 1242 von den Prußen zurückgewonnen. Heinrich von Lichtenstein gelang 1247 eine erneute Einnahme. Weil die Burg aber wieder von den Prußen eingenommen wurde, suchten sich die Ordensritter den strategisch günstigeren Standort auf dem Schlossberg aus und gründeten die neue Christburg, einige Kilometer entfernt von der alten Christburg, oberhalb der Sorge. Alt-Christburg wurde den bekehrten und loyalen Prußen überlassen. Während des großen Aufstandes wurde die Christburg eingeäschert. 1249 wurde dort ein Friedensvertrag geschlossen, der das Verhältnis von Prussen und siegreichem Deutschen Orden regelte. Bereits 1254 wurde die Stadt Christburg urkundlich erwähnt; 1288 wird ihr der Gebrauch des Kulmer Stadtrechts bestätigt.[4]1312 erhielt der Ort die Handfeste durch Günther von Arnstein. In der Ordenszeit war Christburg lange Sitz eines Komturs.
Im Zweiten Thorner Frieden kam die Stadt 1466 zusammen mit Königlich Preußen unter die Hoheit der polnischen Krone und gehörte zur Woiwodschaft Marienburg. Mit der ersten Polnischen Teilung fiel Christburg 1772 an die neugeschaffene Provinz Westpreußen des Königreichs Preußen. Ab 1818 gehörte Christburg zum Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder.
Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg musste der größte Teil der Provinz Westpreußen an Polen abgetreten werden. Im ganz im Osten der Provinz gelegene Kreis Stuhm wurde eine Volksabstimmung durchgeführt, die klar zugunsten Deutschlands ausging. Christburg blieb daraufhin deutsch und wurde nach der Auflösung der Provinz Westpreußen 1922 an Ostpreußen angegliedert.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt am 22. Januar 1945 geräumt. Am nächsten Tag verließ der letzte Flüchtlingszug zusammen mit dem Militär die Stadt. Sie wurde am 24. Januar von der Roten Armee kampflos eingenommen. Große Teile der Stadt wurden nach Plünderung und blutiger Ausschreitung gegenüber der verbliebenen deutschen Restbevölkerung niedergebrannt. Der sowjetischen Besatzung folgte die polnische. Nachdem die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt worden war, begann die Vertreibung der letzten deutschen Einwohner auf der Grundlage der Bierut-Dekrete und die Zuwanderung von Polen und Ukrainern, zunächst vorwiegend aus den Gebieten östlich der Curzon-Linie, die an ihren Heimatorten im allgemeinen vor die Wahl gestellt worden waren, entweder eine andere Staatszugehörigkeit anzunehmen oder auswandern zu müssen.
Entwicklung der Einwohnerzahl
- 1852: 2.765[5]
- 1895: 3.218, darunter 954 Katholiken und 167 Israeliten[6]
- 1900: 3.116, meist Evangelische[7]
- 1925: 2.920, meist Evangelische[8]
Stadt- und Landgemeinde Dzierzgoń
Zur Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Dzierzgoń gehören folgende Ortschaften:
polnischer Name deutscher Name (bis 1945) Ankamaty Ankemitt Bągart Baumgarth Blunaki Blonaken Bruk Bruch Budzisz Budisch Chartowo Hartwigsfelde Chojty Choyten (1929-45 Koiten) Dzierzgoń Christburg Jasna Lichtfelde Jeziorno Lautensee Judyty Judittenhof Kamienna Góra Steinberg Kuksy Kuxen Lisi Las Friedrichsfelde Litewki Litefken Minięta Menthen Morany Morainen Nowa Karczma Neukrug Nowiec Neuhöferfelde Nowiny Neuhof Pachoły Pachollen Pawłowo Petershof Piaski Sztumskie Sandhuben Poliksy Polixen Prakwice Prökelwitz Spalonki Bärenwinkel Stanówko Klein Stanau Stanowo Groß Stanau Stara Wieś Altendorf Tywęzy Tiefensee Żuławka Sztumska Posilge Partnergemeinden
Die Partnergemeinden von Dzierzgoń sind:
Finspång in Schweden
Finsterwalde in Deutschland
Nordborg in Dänemark
Sittensen in Deutschland
Verweise
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt (polnisch)
- Private Website (polnisch)
- Ansichtskarten von Deutschland um 1900
- Christburg
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 6. August 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 6. August 2011.
- ↑ Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste (Samuel Ersch und J. G. Gruber, Hrsg.), Band 17, Leipzig 1828, S. 66-67.
- ↑ Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 490-491
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1865, S. 95.
- ↑ Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Auflage,4. Band, Berlin und Wien 1898, S. 272.
- ↑ Meyers Großes Konversationslexikon. &. Auflage, 4. Band, Leipzig und Wien 1908, S. 102.
- ↑ Der Große Brockhaus. 15. Auflage, 4. Band, Leipzig 1929, S. 96.
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