- Dörnberg (Adelsgeschlecht)
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Die Freiherren von Dörnberg zählen zum hessischen Uradel. Sie gehören der heute noch bestehenden Althessischen Ritterschaft seit deren Gründung an. Seit 1732 hatte die Familie das Hofamt des Erbküchenmeisters (dies entspricht dem Truchsess oder Seneschall) in der Landgrafschaft Hessen inne.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Mit Rettwardes de Doringeberc taucht die Familie erstmals im Jahr 1100 als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Hasungen auf. Namensgebend war der Ort Dörnberg, Gemeinde Habichtswald, im Landkreis Kassel. Stammsitz ist die Burg Herzberg bei Breitenbach am Herzberg im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Außerdem besitzt die Familie seit dem 30. Oktober 1463 das Schloss Hausen (bei Oberaula).
Wappen
Von Gold und Rot gespalten, 2 Helme mit rot-goldenen Decken, auf dem rechten 2 gold-abgestumpfte Turnierlanzen (Turnierkolben), die rechte gold, die linke rot, auf dem linken 2 Turnierlanzen, sogenannte Krönelanzen mit Griffeinschnitt und dreispitzigem Ende, die rechte rot, die linke gold.
Bekannte Familienmitglieder
- Johann von Dörnberg, 1211 Brautführer der heiligen Elisabeth.
- Hans von Dörnberg (Vater), hessischer Marschall und Amtmann in Homberg/Efze, 1416 erster Amtmann des Amts Ludwigstein
- Hans von Dörnberg (Sohn), 23. Juli 1427 bis ...1506, oberhessischer Hofmeister, erhielt die Burg Herzberg, das Schloss Hausen, sowie Neustadt b. Marburg (Junker Hansen Turm) zum Lehen, ruht in Friedberg / Hessen, Epitaph in der Elisabethkirche zu Marburg.
- Hermann von Dörnberg, ....1496 bis 5. Juni 1529, Theologe (Studium in Erfurt und Wittenberg), reformierte schon 1523 die Kirche in Breitenbach am Herzberg, nahm 1529 als Begleiter von Landgraf Philipp am Reichstag zu Speyer teil.
- Johann Caspar I. Freiherr von Dörnberg, 25. November 1616 bis 30. Oktober 1680, landgräflich hessisch - kass. Geheimer Rat und Kammerpräsident, Gesandter in Paris und Wien, wurde am 16. April 1663 (Wien) von Kaiser Leopold in den Freiherrnstand erhoben, Verleihung des Prädikats "Wohlgeboren" Regensburg 16. März 1664.
- Johann Caspar II. Freiherr von Dörnberg, 17. Mai 1689 bis 6. Februar 1734, Gesandter zu Regensburg, Regierungspräsident zu Kassel, dann unter Landgraf Friedrich - in Personalunion König von Schweden -, Leiter der hessischen Kanzlei in Thomary/Schweden. Erstmals am 18. April 1732 wird Johann Caspar Freiherr von Dörnberg mit dem Amt des „Erbküchenmeisters“ von Hessen belehnt.
- Wolfgang (Pandolphus) Ferdinand Freiherr von Dörnberg (Sohn von Johann Caspar II), 30. August 1724 bis 9. September 1793, landgräflich hess.-kass. Staatsminister, königlich preußischer Justizminister (unter Friedrich II., der Große, König in Preußen), Kammergerichtspräsident, 3. Erbküchenmeister in Hessen.
- Wilhelm Caspar Ferdinand Freiherr von Dörnberg, 14. April 1768 bis 19. März 1850, königl. hannoverscher Generalleutnant, Gesandter, hessischer Freiheitskämpfer während der Revolutions- und Freiheitskriege. Wilhelm Freiherr von Dörnberg war 1809 der Initiator eines der hessischen Aufstände (Insurrektion) und wird deshalb auch als „Aufstandsdörnberg“ bezeichnet. Ernst Moritz Arndt und Ludwig Mohr verarbeiteten in ihren Werken künstlerisch die Aktivitäten Dörnbergs. Nahm an der Schlacht von Waterloo teil.
- Ernst Friedrich Graf von Dörnberg, 16. April 1801 bis 26. November 1878, Chef der Thurn & Taxis'schen Gesamtverwaltung, Erhebung in den Grafenstand Wien 21. Februar 1865. Bruder der Wilhelmine Freiin v. Dörnberg ( Wilhelmine von Dörnberg ) verheiratet mit Maximilian Karl Fürst von Thurn und Taxis.
- Albert Freiherr von Dörnberg (1825-1915), preußischer Beamter und Abgeordneter
- Hermann Wilhelm Karl Georg Freiherr von Dörnberg (1828 - 1893), Preußischer Generalleutnant
- Ferdinand Ernst Wilhelm Freiherr von Dörnberg (1833 - 1902), Preußischer Generalleutnant
- Hugo von Dörnberg|Hugo Freiherr von Dörnberg (1844-1930), Gutsbesitzer und Mitglied im preußischen Herrenhaus
- Alexander Freiherr von Dörnberg (1901-1983), Jurist und Politiker im 3. Reich
Archiv
Das Familien- und Herrschaftsarchiv der Familie von Dörnberg wird als Depositum im Hessischen Staatsarchiv Marburg (Bestand 340 von Dörnberg) aufbewahrt.[1]
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 58, 1974. Adelslexikon
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 80, 1982.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 127, 2002.
- Die Grafen von Dörnberg und ihre Stiftung. Hrsg.: Museen und Archiv der Stadt Regensburg, Regensburg 1991.
- Ludwig Zimmermann: Die Zentralverwaltung Oberhessens unter dem Hofmeister Hans von Dörnberg. Darmstadt/Marburg 1974.
- Hugo Freiherr von Dörnberg: Wilhelm von Dörnberg. Marburg 1936.
Einzelnachweise
- ↑ Übersicht über den Bestand Familien- und Herrschaftsarchiv von Dörnberg (340 von Dörnberg) Hessisches Archiv-Dokumentations- und Informations-System. Abgerufen am 3. Juli 2011
Weblinks
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