Ebba Drolshagen

Ebba Drolshagen

Ebba D. Drolshagen (* 11. Oktober 1948 in Büdingen/Hessen) ist eine deutsche Übersetzerin und Publizistin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ebba D. Drolshagen wurde in Büdingen geboren, verbrachte aber ihre ersten Lebensjahre in Ålesund an der norwegischen Westküste. Sie studierte Linguistik in Frankfurt am Main und Chicago. Seit 1985 übersetzt sie Sachbücher und Literatur aus dem Englischen, Norwegischen und Dänischen ins Deutsche. Seit 1987 ist sie auch selbst als Buchautorin tätig. Zudem arbeitet sie als Publizistin, Rundfunkjournalistin und Vortragende. Einige Jahre lang arbeitete Sie als freie Reisejournalistin.

Drolshagen lebt in Frankfurt am Main und in Oslo.

Werk

Drolshagen widmet sich in ihren Büchern unterschiedlichen Themen: Nachdem sie 1985 über die Geschichte des Frankfurter Hauptfriedhofs geschrieben hatte (Der Melancholische Garten, Fotos ebenfalls von Ebba D. Drolshagen), begann sie wenige Jahre später, sich in Vorträgen, Artikeln und schließlich dem Buch Des Körpers neue Kleider mit dem Schönheitsideal unserer Zeit zu beschäftigen. Das Thema griff sie Jahre später in ihrem Buch Ich will aussehen wie ich selbst. Nur schöner wieder auf.

Der zweite große Bereich ihres Interesses gilt dem Zweiten Weltkrieg, vor allem dem Zusammenleben der deutschen Wehrmachtssoldaten und den Zivilisten der besetzten Länder Nord- und Westeuropas. Drolshagen schrieb über die ausländischen Geliebten der Soldaten (Nicht ungeschoren davonkommen)[1], die Kinder aus solchen Beziehungen (Wehrmachtskinder)[2] sowie über private Kontakte zwischen Soldaten und Zivilisten generell (Der freundliche Feind). Diese Bücher sind jeweils die ersten deutschsprachigen Bücher, die zu den jeweiligen Themen erschienen sind.

Ihre lebenslange Beschäftigung mit Norwegen hat zu zahlreichen Publikationen geführt, u. a. dem Buch Gebrauchsanweisung für Norwegen.

Bücher

  • 1987 - Der melancholische Garten. Der Frankfurter Hauptfriedhof und seine Grabdenkmäler im 19. Jahrhundert, Fricke Verlag. Frankfurt am Main.
  • 1995 - Des Körpers neue Kleider. Wolfgang Krüger Verlag, Frankfurt am Main.
  • 1998 - Nicht ungeschoren davonkommen. Das Schicksal der Frauen in den besetzten Ländern, die Wehrmachtssoldaten liebten. Mit einem Vorwort von Klaus Theweleit. Hoffmann und Campe, Hamburg.
  • 2005 - Wehrmachtskinder. Auf der Suche nach dem nie gekannten Vater. Droemer Verlag. München.
  • 2006 - Der Melancholische Garten. Ein Spaziergang über den Frankfurter Hauptfriedhof. (Überarbeitete Neuauflage im Verlag Heinrich & Hahn. Frankfurt am Main.)
  • 2007 - Ich will aussehen wie ich selbst. Nur schöner. Droemer Verlag. München.
  • 2007 - Gebrauchsanweisung für Norwegen. Piper. München.
  • 2009 - Der freundliche Feind. Wehrmachtssoldaten im besetzten Europa. Droemer Verlag. München. (noch nicht erschienen)

Ebba Drolshagens Werke wurden ins Dänische, Norwegische und Polnische übersetzt.

Übersetzungen (Auswahl)

Aus dem Englischen

  • 1986 - Ann Jones: Frauen, die töten. Suhrkamp Verlag. Frankfurt am Main.
  • 1987 - Judy Chicago: The Dinner Party. Athenäum Verlag. Frankfurt am Main.
  • 1989 - Howard Gardner: Dem Denken auf der Spur. Die neue Geistes-Wissenschaft. Klett-Cotta. Stuttgart.
  • 1990 - Daniel Goleman: Meditation: Der Weg nach Innen. Psychologie Heute Taschenbuch. Weinheim.
  • 1991 - Anthony Grafton: Fälscher und Kritiker. Der Betrug in der Wissenschaft. Klaus Wagenbach Verlag. Berlin.
  • 1991 - Evelyn Scott: Auf der Flucht. Insel Verlag, Frankfurt am Main.
  • 2002 - James Hamilton-Paterson: Griefwork. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main.
  • 2004 - Max Kirschner: Weinen hat seine Zeit und Lachen hat seine Zeit. Erinnerungen aus zwei Welten. Jüdischer Verlag, Frankfurt am Main.
  • sämtliche auf Deutsch erschienenen Bücher von Lisa St Aubin de Terán

Aus dem Norwegischen

  • 1987 - Edvard Hoem: Fährfahrten der Liebe. Wolfgang Butt Verlag. Mönkeberg.
  • 2002 - Kåre Olsen: Vater: Deutscher. Das Schicksal der norwegischen Lebensbornkinder und ihrer Mütter von 1940 bis heute. Campus Verlag. Frankfurt am Main.
  • 2007 - Edvard Hoem: Die Geschichte von Vater und Mutter. Insel Verlag. Frankfurt am Main.
  • 2009 - Edvard Hoem: Heimatland. Kindheit. Insel Verlag. Frankfurt am Main.
  • 2009 - Gunnhild Øyehaug: Vente, Blinke. Suhrkamp Verlag. Frankfurt am Main. (noch nicht erschienen)

Sonstiges

Ebba Drolshagen schrieb zahlreiche Rundfunkfeatures u. a. über die Themen Norwegen, Schönheitsideale und verschiedene Aspekte des Zweiten Weltkriegs.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Die mit dem Feind schliefen - Artikel bei Spiegel.Wissen über Ungeschoren vom 17. August 1998
  2. Vgl. Ebba D. Drolshagen: Wehrmachtskinder - Rezension zu Drolshagens Buch „Wehrmachtskinder“ beim Hessischen Rundfunk online

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ebba D. Drolshagen — (* 11. Oktober 1948 in Büdingen/Hessen) ist eine deutsche Übersetzerin und Publizistin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Bücher …   Deutsch Wikipedia

  • EBBA — ist die Abkürzung von: European Border Breakers Award Ebba ist der Vorname folgender Personen: Ebba Brahe (1596–1674), schwedische Hofdame und Geschäftsfrau Ebba D. Drolshagen (* 1948), deutsche Übersetzerin und Publizistin Ebba Durstewitz (*… …   Deutsch Wikipedia

  • Drolshagen (Begriffsklärung) — Drolshagen ist der Name des Ortes Drolshagen des Adelsgeschlechts von Drolshagen der Übersetzerin und Publizistin Ebba D. Drolshagen Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit …   Deutsch Wikipedia

  • Tyskertøs — (Plural: Tyskertøser; deutsch etwa: „Deutschenflittchen”), im Norwegischen auch tyskerjente („Deutschenmädchen”) genannt, war ein abwertender Begriff, der insbesondere in Norwegen für norwegische Frauen verwendet wurde, die ein Liebesverhältnis… …   Deutsch Wikipedia

  • Zweiter Weltkrieg — – Bündnisse Europa 1939–1945 Kriegsverlauf in Europa (Animation) hochauflösende Version Zweiter Weltkrieg – Kriegsschauplätze im Pazifik bis 1942 …   Deutsch Wikipedia

  • Besatzungskind — Als Besatzungskinder bezeichnet man Kinder, die der Verbindung einer einheimischen Frau mit einem Besatzungssoldaten entstammen. Besatzungskinder wurden in nahezu allen Kriegs oder Nachkriegsbesatzungszeiten gezeugt. Breitere Aufmerksamkeit… …   Deutsch Wikipedia

  • Enfant Maudit — Als Besatzungskinder bezeichnet man Kinder, die der Verbindung einer einheimischen Frau mit einem Besatzungssoldaten entstammen. Besatzungskinder sind eine regelmäßige Begleiterscheinung des Kriegsgeschehens und kommen in der Regel in allen… …   Deutsch Wikipedia

  • Enfant maudit — Als Besatzungskinder bezeichnet man Kinder, die der Verbindung einer einheimischen Frau mit einem Besatzungssoldaten entstammen. Besatzungskinder sind eine regelmäßige Begleiterscheinung des Kriegsgeschehens und kommen in der Regel in allen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kinder der Schande — Als Besatzungskinder bezeichnet man Kinder, die der Verbindung einer einheimischen Frau mit einem Besatzungssoldaten entstammen. Besatzungskinder sind eine regelmäßige Begleiterscheinung des Kriegsgeschehens und kommen in der Regel in allen… …   Deutsch Wikipedia

  • Wehrmachtskind — Als Besatzungskinder bezeichnet man Kinder, die der Verbindung einer einheimischen Frau mit einem Besatzungssoldaten entstammen. Besatzungskinder sind eine regelmäßige Begleiterscheinung des Kriegsgeschehens und kommen in der Regel in allen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”