Edith Schollwer

Edith Schollwer (* 12. Februar 1904 in Berlin; † 1. Oktober 2002 in Berlin) war eine deutsche Bühnen-, Film- und Fernsehschauspielerin.

Leben

Nach ihrem Gesangsstudium war Edith Schollwer ab 1927 Soubrette an Berliner Bühnen und Kabaretts. Sie spielte zunächst in Operetten Rollen wie „Adele“ in der Fledermaus. Im Jahr 1928 trat die junge Schollwer in der Eröffnungsrevue im Haus Vaterland am Potsdamer Platz in Hereinspaziert! auf. Der erster Film, in dem sie mitspielte, war 1931 Die Firma heiratet. Bis zum Kriegsende spielte sie in insgesamt fünf Filmen mit. Im Jahr 1947 trat sie in Gustaf Gründgens Kabarett Alles Theater auf, für das Günter Neumann die Texte schrieb.

Unvergesslich wurde sie als Mitglied in Günter Neumanns Kabarett Die Insulaner durch ihr programmatisches Insulanerlied: „Der Insulaner verliert die Ruhe nicht, der Insulaner liebt keen Jetue nicht, der Insulaner hofft unbeirrt, dass seine Insel wieder’n schönes Festland wird.“, das zur Berlin-Hymne jener Jahre wurde. In dieses Genre passt auch ihr Wanderlied einer Hausfrau, in dem sie die vielschichtigen Tätigkeiten des vermeintlich geruhsamen Hausfrauenlebens aufzeigt.

Im Radio wurde sie auch in der RIAS-Sendereihe Die Buchholzen und Pension Spreewitz sehr bekannt sowie durch ihre Auftritte in unzähligen Filmen und Fernsehproduktionen. Bekannt war sie zuletzt in ihrer Rolle als Großmutter in Die Wicherts von nebenan. Aber immer verkörperte sie in ihren Rollen die typische Berliner Verbindung von „Herz mit Schnauze“. Daneben betätigte sich Edith Schollwer auch als Synchronsprecherin. Bekannte Schauspielerinnen, denen sie ihre Stimme lieh, waren Margaret Rutherford in Unternehmen Pappkamerad, Angela Lansbury in Tod auf dem Nil oder Alice Faye in Texas-Show.

Am 11. Oktober 2002 hielt der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses Walter Momper die Gedenkrede in der Hochmeisterkirche in Berlin-Halensee. Edith Schollwers Grab befindet sich auf dem Berliner Friedhof Heerstraße.

Auszeichnungen

• 1994: Verdienstorden des Landes Berlin

Filmografie

1931: Die Firma heiratet 1931: Student sein, wenn die Veilchen blühen 1932: Diva in Vertretung 1933: Morgen beginnt das Leben 1937: Gasparone 1951: Unschuld in tausend Nöten 1952: Der Fürst von Pappenheim 1952: Der bunte Traum 1952: Pension Schöller 1953: Ein Abend von Rias Berlin 1953: Das singende Hotel 1953: Den Ku’ Damm ’rauf und runter' 1953: Die Blume von Hawaii 1953: Der Vetter aus Dingsda 1953: Die Kaiserin von China 1953: Weihnachten bei Buchholzens 1954: Schützenliesel 1954: Hoheit lassen bitten 1954: Mädchen mit dem Brokatmantel 1954: Dieses Lied bleibt bei Dir 1954: Daniel ist mein Feind 1955: Der fröhliche Wanderer 1955: Eine Frau genügt nicht

1955: Die Ratten 1955: Urlaub auf Ehrenwort 1957: Vater sein dagegen sehr 1957: Es wird alles wieder gut 1958: Solang’ noch untern Linden 1959: Das schöne Abenteuer 1960: Die rote Hand 1960: Bis daß das Geld euch scheidet 1961: Ramona 1961: Berliner Bilderbogen 1962: Ein verdienter Staatsmann 1962: Die Insulaner 1968: Zum Teufel mit der Penne 1971: Der erste Frühlingstag 1973: Wie wär’s denn, Mrs. Markham? 1973: So’n Theater 1978: Ein Mann für alle Fälle (Mehrteiler) 1981: Variationen 1983: Frau Juliane Winkler 1985: Grenzenloses Himmelblau 1986: Die Wicherts von nebenan (Serie) 1990: Kaffeeklatsch

Weblinks

• Günter Neumann Stiftung – Webpräsenz
• Edith Schollwer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Bilder und Literatur

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