- Dalli Dalli
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Seriendaten Originaltitel Dalli Dalli Produktionsland Bundesrepublik Deutschland Originalsprache Deutsch Produktionsjahr(e) 1971 bis 1986 Länge 90 Minuten Ausstrahlungs-
turnusmonatlich Genre Spielshow Moderation Hans Rosenthal Erstausstrahlung 13. Mai 1971 [1] auf ZDF Seriendaten Originaltitel Dalli Dalli Produktionsland Deutschland Produktionsjahr(e) 1995 bis 1996 Länge 30 Minuten Ausstrahlungs-
turnuswerktäglich Genre Spielshow Moderation Andreas Türck Erstausstrahlung 2. Oktober 1995 auf ZDF Seriendaten Originaltitel Dalli Dalli Produktionsland Deutschland Produktionsjahr 2011 Produktions-
unternehmenWhite Balance, Studio Hamburg, NDR Länge 60 ... 70 Minuten Ausstrahlungs-
turnuswöchentlich Genre Spielshow Moderation Kai Pflaume Erstausstrahlung 23. Juli 2011 auf NDR Dalli Dalli (nach der deutschen Redewendung dalli, dalli; aus dem Polnischen dalej „weiter, los, beeil dich“) war eine populäre Fernsehshow des ZDF, moderiert von Hans Rosenthal. Vom 13. Mai 1971 bis 11. September 1986 entstanden 153 Sendungen. Ursprünglich hatte Rosenthal dieses Fragespiel bereits als kleine Rateeinlage innerhalb von großen WDR-Unterhaltungssendungen im Hörfunk mit dem Tanzorchester Werner Müller in den Jahren 1968 bis 1970 ausprobiert und zwar unter dem Titel „Die dreifache Chance“. Seit Mitte 2011 läuft ein Remake der Fernsehshow im NDR.
Inhaltsverzeichnis
Ablauf
Es traten acht prominente Kandidaten in Zweierteams gegeneinander an. In der ersten Runde spielten zunächst jeweils zwei Kandidatenpaare gegeneinander. Die jeweiligen Verlierer spielten anschließend um den dritten Platz, die Gewinner aus der Vorrunde dann um den Sieg.
Die erste Runde bestand aus zwei Wortspielen, bei denen die Kandidaten binnen 15 Sekunden abwechselnd Antworten auf eine Frage geben mussten, und einem Aktionsspiel. Typische Fragen waren: "Sie schauen aus Ihrem Fenster. Was können Sie das sehen?" oder "Nennen Sie alle Opern- und Festivalhäuser, die Ihnen einfallen." Im Aktionsspiel mussten die Kandidaten unter anderem Bratwürste in einen Wurstdarm abfüllen und anschließend einzelnen Würstchen abdrehen oder möglichst viele Geranien eintopfen. Spielzeit war immer eine Minute. Die von Hans Rosenthal entwickelten Aktionsspiele wurden entweder von beiden Kandidaten innerhalb der 60 Sekunden gespielt oder die Kandidaten lösten sich nach 30 Sekunden ab. Die Aufgaben waren in der jeweiligen Vorrunde identisch und Rosenthal multiplizierte jeweils die Punkte der drei Spiele.
In den letzten beiden Spielrunden wurde der 3. Platz sowie das Siegerteam ausgespielt. In der Runde um Platz 3 traten die jeweiligen Verliermannschaften aus den beiden ersten Runden gegeneinander an. Die Spiele wechselten über die Jahre. In den ersten Jahren von Dalli Dalli gab es das "Dalli Dalli abc". Hier wurde aus einer rollbaren Konstruktion zunächst eine Punktekarte gezogen (zwischen 50 und 100 Punkte). Danach stellte Hans Rosenthal nur eine einzige Frage, die für beide Teams die gleiche war. Da die Mannschaft mit der höchsten Punktzahl beginnen sollte, um der Mannschaft mit der niedrigeren Punktzahl mehr Zeit um Überlegen zu geben, wurde nach der Fragestellung der Buchstabe gezogen, mit dem alle Antworten auf die Frage beginnen sollen. Die gegebenen Antworten wurden mit der gezogenen Punktzahl multipliziert. Danach zog das Team mit der niedrigeren Punktzahl ebenfalls einen Buchstaben mit dem ihre Antworten beginnen mussten. Das Team mit der höchsten Punktzahl in dieser Runde belegte den 3. Platz, die Verlierer den 4. Platz. Als Besonderheit bei diesem Spiel konnte der erste gezogene Buchstabe abgelehnt und ein neuer Buchstabe gezogen werden, wenn mit dem Buchstaben kaum Lösungen zu erwarten waren. Der zweite gezogene Buchstabe konnte aber nicht mehr abgewählt werden. Seit Ende 1972 wurden in die Konstruktion drei Karten mit dem Dalli Dalli-Männchen eingefügt. Wenn ein Team diese Karte ziehen sollte, konnte der Antwort-Buchstabe frei ausgewählt werden.
Seit 1975 gab es in der dritten Runde das Spiel „Dalli-Klick“, eine Diashow, bei der immer mehr Teile eines Bildes aufgedeckt wurden. Anfänglich wurde auch nach einer falschen Antwort durchgeblendet, später musste der Betreffende bis zum nächsten Bild aussetzen und die Gegner bekamen einen Punkt. In den letzten Jahren wurde "Dalli-Klick" im Spiel um den 1. Platz eingesetzt.
In der letzten Runde wurde ein kurzes Theaterstück aufgeführt, dass unter anderem von Curth Flatow oder Horst Pillau neu geschrieben und mit Fehlern versehen wurde. (u. a. "Kiss me Kate", "Hamlet", "Der Vogelhändler"). Die Kandidaten mussten die eingebauten Fehler im Text, in der Dekoration oder bei den Kostümen notieren und im Anschluss innerhalb von 15 Sekunden vorlesen. In dem Theaterstück traten in der Regel die Gesangsgäste der jeweiligen Dalli Dalli-Sendung auf. Das Ensemble wurde verstärkt durch den Jury-Sprecher Ekkehard Fritsch und gegebenenfalls durch weitere Schauspieler in kleineren Nebenrollen. Aus Zeitgründen entfiel das Theaterstück in den 80er Jahren.
Nach der Aufgabenstellung gab Rosenthal stets das Startsignal mit dem Ausruf: Dalli, Dalli!
Neben den prominenten Spielern gab es auch teilnehmende Zuschauer: Beim „Fragen-Lotto“ zog ein Saalkandidat sechs Kugeln mit eingelegten Zetteln, auf denen Fragen standen. Beantwortete er mindestens drei korrekt, dann skizzierte Schnellzeichner Oskar (Hans Bierbrauer) einen Preis.
Beim „Spiel für zwei“ bekamen die Kandidaten von einem Experten vier Fragen zu einem Wissensgebiet (etwa Lokomotiven) gestellt. Bei 300 DM Startguthaben musste vor jeder Frage ein Einsatz festgelegt werden. Anschließend loste man das nächste Themengebiet aus und bat um schriftliche Bewerbungen. Später wandelte sich dieses Spiel in den „Dalli-Fragebogen“ bzw. die „Dalli-Dalli-Tonleiter“, die Unterschiede: Es mussten einfachere Fragen möglichst schnell beantwortet werden, der Höchstgewinn lag bei 2500 DM. Hierzu gab es eine spezielle Wabe mit Leuchtfeldern.
Im Mittelpunkt standen hierbei immer der Spaß und das gemeinsame Erreichen möglichst vieler Punkte. Rosenthal war immer bemüht, jeden seiner Kandidaten gut aussehen zu lassen.
„Das war spitze!“
Ab Herbst 1976 konnte das Publikum eine besondere Leistung von Kandidaten per Knopfdruck würdigen. Dies aktivierte anfänglich eine, später mehrere Warnleuchten und einen zwitschernden Alarmton, woraufhin Rosenthal mit den Worten in die Luft sprang: „Sie sind der Meinung, das war ...!“ Das Publikum rief „spitze!“ laut mit und es gab einen Sonderpunkt. Zudem wurde das Bild von Hans Rosenthals Luftsprung eingefroren, was zur damaligen Zeit eine technische Herausforderung war.
Musik
Außer Spielen enthielt die Show auch Musikdarbietungen. Es waren technisch betont einfache Produktionen, meist nur ein Sänger, begleitet vom Jochen-Brauer-Sextett oder von der Götz Wendlandt-Combo unter der Leitung von Heinrich Riethmüller. Die Texte der meist als Chanson vorgetragenen Darbietungen wurden am Anfang zumeist von Günter Neumann verfasst, der auch bis zu seinem Tode mit Heinrich Riethmüller an zwei Flügeln saß. Später steuerten auch Curth Flatow, Horst Pillau und andere Autoren Textbeiträge bei, um die an sich einfachen Spiele der „Dalli, Dalli“-Sendung in den Pausen mit ein wenig nachdenkenswerter Unterhaltung zu füllen.
Guter Zweck
Am Ende des Quiz addierte Brigitte Xander alle von den Teams erspielten Punkte und setzte sie mit D-Mark gleich. Da es sich um eine Kooperation mit dem ORF handelte, sagte Mady Riehl den Betrag dann in Schilling an. Das siegreiche Team durfte schließlich bestimmen, an welche in Not geratene Familie diese Preissumme ging. Durch weitere Spenden konnte die erspielte Gewinnsumme später zweimal in der Sendung vergeben werden. Den entsprechenden Fall sagte Hans Rosenthal persönlich an.
Die von Rosenthal ins Leben gerufene Aktion „Dalli Dalli hilft“ unterstützte im Laufe der Jahre unverschuldet in Not geratene Familien mit umgerechnet 1,4 Millionen Euro. Nach Rosenthals Tod wird die Hilfsaktion von der Hans-Rosenthal-Stiftung fortgesetzt.
Team
Zum Dalli-Dalli-Team gehörte eine Jury, die sich anfangs aus Ekkehard Fritsch, Brigitte Xander und Mady Riehl zusammensetzte. Sie saßen an einem speziellen Pult und bewerteten die Leistungen der Kandidaten, zogen dabei insbesondere doppelt genannte Begriffe ab. Ekkehard Fritsch kam dabei eine komödiantische Rolle zu, während Brigitte Xander und Mady Riehl den administrativen Part übernahmen.
Assistentin Monika Sundermann saß an einem speziellen Pult. Sie brachte das Mikrofon und begleitete alle Kandidaten durch die Sendung, insbesondere zu den Aktionsspielen.
Wenn Ekkehard Fritsch wegen Theaterengagements nicht teilnehmen konnte, übernahmen andere Prominente den Jury-Vorsitz, unter anderem Felix Knemöller, der bayerische Schriftsteller Georg Lohmeier und später Christian Neureuther.
Mady Riehl wurde in der 150. Ausgabe durch Sabine Noethen abgelöst, die allerdings nur drei Sendungen bestreiten durfte, da die Reihe kurz darauf beendet wurde. Christian Neureuthers Frau Rosi Mittermaier war ebenfalls eine Zeit lang Jury-Mitglied.
Ebenfalls zum Team gehörte Schnellzeichner „Oskar“ (bürgerlich Hans Bierbrauer), der vor der Kamera binnen weniger Sekunden Zeichnungen von prominenten Gästen anfertigte.
Laufzeit und Erwähnungen
- Vom 13. Mai 1971 bis 11. September 1986 entstanden 153 Sendungen. Ursprünglich dautere eine Ausgabe von Dalli Dalli 75 Minuten. Ab der 25 Folge, die am 25. Oktober 1973 ausgestrahlt wurde, wurde die Sendezeit pro Folge auf 90 Minuten verlängert. Dennoch geriet die Sendung vom 13. Dezember 1973 zu lang und wurde vor dem Ende abgeschaltet. Dieser Vorfall wurde in der ersten Folge des Jahres 1974 in der Begrüßung von Hans Rosenthal thematisiert, auch das Siegerteam (Michael Holm und Wolfgang Hofer) wurde noch einmal ins Publikum eingeladen.
- Der an Krebs erkrankte Rosenthal musste sich einer Magenoperation unterziehen. Am 15. Januar 1987 wollte er wieder auftreten, was ihm die Ärzte aber untersagten. Die Sendung wurde kurzfristig aus dem Programm genommen. Den darauffolgenden Termin 26. Februar erlebte Rosenthal nicht mehr; das ZDF erinnerte auf diesem Sendeplatz an sein Lebenswerk.
- Hape Kerkeling hat in einem Sketch über Dalli Dalli gespielt, in dem eine Frau und ein Mann unter dem Motto Kegeln gegen Kiffen am Wortspiel für Assoziationen zu einem bestimmten Thema teilnahmen.
- Die Musik-Gruppe Sportfreunde Stiller hat zu Rosenthals Ausruf „Sie sind der Meinung, das war Spitze“ das Lied Spitze aufgenommen.
- Die Punk-Rock-Band Die Ärzte hat 2003 zu ihrer Single-Auskopplung „Dinge von denen“ das Musikvideo in einer detailgetreuen Nachbildung der alten Dalli-Dalli-Kulisse gedreht.
- In der ersten Version des Lieds Ich war noch niemals in New York singt Udo Jürgens „Die Frau rief: Mann wo bleibst Du bloß? / Dalli-Dalli geht gleich los.“ In einer neueren Einspielung wurde Dalli-Dalli durch Wetten, dass..? ersetzt. [2]
- In der Single Schöne neue Welt (nach dem gleichnamigen Album) von Culcha Candela wird gesungen: "Die Welt geht unter, doch bei uns ist Party, Halli-Galli, / alles im Eimer doch wir hüpfen wie bei Dalli-Dalli."
- Seit dem 10. Mai 2011 werden die Folgen mit Hans Rosenthal im digitalen Sender zdf.kultur dienstags nachmittags wiederholt. Seit dem 18. Oktober 2011 werden sogar immer zwei Folgen hintereinander gezeigt.
Liste der ZDF-Ausstrahlungen
Neuauflage im ZDF 1995 bis 1996
Vom 2. Oktober 1995 bis 28. Juni 1996 zeigte das ZDF eine von Andreas Türck moderierte Neuauflage der Sendung.
Neuauflage im NDR 2011
40 Jahre nach der Erstausstrahlung sendete der NDR vom 23. Juli 2011 bis 1.Oktober 2011 insgesamt 9 Folgen als Neuauflage der Rate-Show, die am späten Samstagabend ausgestrahlt wurden. Moderator war Kai Pflaume. Dabei orientierte man sich weitestgehend an alten Show-Elementen, wie dem berühmten "Dalli-Klick"-Spiel, der "Dalli-Tonleiter" oder der "Wabenwand" als Bühnenbild. Auch der legendäre "Spitze"-Sprung wurde von Kai Plaume ausgeführt. Im Gegensatz zum Original verzichtete man jedoch auf Publikumsrunden, auf Theatersketche mit Fehlern und auf Musikdarbietungen gänzlich. Auch gab es nicht mehr vier Kandidatenpaare, sondern nur noch zwei Kandidatenpaare, die jeweils mit zwei Prominenten besetzt waren. Dieses Remake ist bei den Zuschauern auf großes Interesse gestoßen und bescherte dem NDR sehr gute Einschaltquoten, so dass sich die Verantwortlichen des NDR noch während der Ausstrahlung der 1. Staffel mit insgesamt neun Folgen dazu entschlossen hat, weitere Folge zu produzieren. Wann genau es soweit sein wird und wann diese weiteren Folgen dann ausgestrahlt werden, ist noch offen.
Auch in dem Remake wurden am Ende der Sendung die erspielten Punkte in Geld umgerechnet: 1 Punkt = 1 €. Das so erspielte Geld ging am Ende einer jeden Sendung an die Hans-Rosenthal-Stiftung, die sich ihrerseits um unschuldig in Not geratene Menschen kümmert.
Die Jury bestand aus Jan Hofer und Verena Püschel. In der ersten Folge war Gert Rosenthal, der Sohn von Hans Rosenthal, zu Gast.
Liste der NDR-Ausstrahlungen
Folge Datum Mannschaft 1 Mannschaft 2 1 23.07.11 Uwe Ochsenknecht
Heiner LauterbachPeter Hahne
Jenny Jürgens2 30.07.11 Dennis Wilms
Cornelia PolettoMareile Höppner
Hubertus Meyer-Burckhardt3 06.08.11 Wigald Boning
Ursula KarvenMarie-Luise Marjan
Carlo von Tiedemann4 20.08.11 Alexa Maria Surholt
Hendrikje FitzIngo Nommsen
Judith Hildebrandt5 27.08.11 Mary Roos
Kim FisherBernd Stelter
Ingo Oschmann6 03.09.11 Linda Zervakys
Marc BatorJohann Lafer
Alexander Herrmann7 17.09.11 Jeanette Biedermann
Yared DibabaMiriam Pielhau
Roberto Blanco8 24.09.11 Enie van de Meiklokjes
Inka SchneiderSven Plöger
Karsten Schwanke9 01.10.11 Götz Alsmann
Horst SchrothAnja Kohl
Christian HäcklLiteratur
- Horst Pillau: Dalli-Dalli Sketche aus dem heiteren Ratespiel von und mit Hans Rosenthal, Falken-Verlag, 1980, ISBN 3-8068-0527-X
Weblinks
- Dalli Dalli in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- ZDF.de – Das bleibt „Spitze“! (Archivversion vom 15. Juli 2007) im Internet Archive, Stand 15. Juli 2007, auf archive.org, gesehen 5. Mai 2010
- Informationen zu Dalli Dalli auf fernsehserien.de
- Neuauflage von Dalli-Dalli auf NDR mit Kai Pflaume
Einzelnachweise
- ↑ http://www1.wdr.de/themen/archiv/stichtag/stichtag5222.html
- ↑ Lyrics auf der offiziellen Website Jürgens.
- ↑ Quellen u. a. : Online-Archiv der Wiener Arbeiter-Zeitung, Biografie Hans Rosenthal: "Zwei Leben in Deutschland", Ausstrahlungen
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