Eduard von Wahl

Eduard von Wahl

Eduard Georg von Wahl (* 19. Februar 1833 in Vatla, heute Gemeinde Hanila/Estland; † 17. Januar 1890 in Tartu) war ein deutschbaltischer Mediziner.

Eduard von Wahl besuchte zunächst die private Lehranstalt Birkenruh in der Nähe des livländischen Cēsis. Ab 1851 studierte er Mineralogie, Naturwissenschaften und Medizin an der Universität Tartu. 1859 promovierte von Wahl zum Dr. med. Anschließend bildete er sich in Berlin und Paris fort, bevor er sich 1860 als Privatarzt in Sankt Petersburg niederließ, aber auch als Chirurg in Krankenhäusern arbeitete. Von 1867 bis 1876 war er Leiter der chirurgischen Abteilung des nach Prinz Peter von Oldenburg benannten Kinderklinikums.

Eduard von Wahl wurde 1876 auf den Lehrstuhl für Staatsarzneikunde an der Universität Tartu berufen. Er schenkte der Universität ein aus privaten Mitteln erworbenes Anwesen in Tartu, das er zusammen mit Mitstreitern - trotz zahlreicher staatlicher und gesellschaftlicher Widerstände - 1877 zu einer psychiatrischen Klinik ausgebaute. 1878 wurde er zum Professor der Chirurgie ernannt. Später wurde von Wahl auch Leiter des chirurgischen Klinikums in Tartu.

Neben seinem Spezialgebiet setzte sich von Wahl für die Bekämpfung von Lepra, Geschlechts- und Geisteskrankheiten ein, sowohl in der Medizin als auch auf dem Gebiet der Volksaufklärung. Weitere Forschungen galten der Rechtsmedizin. Von 1881 bis 1885 war von Wahl Rektor der Universität Tartu.

Im Dezember 1889 wurde Eduard von Wahl bei einem Verkehrsunfall so schwer verletzt, dass er wenige Tage später an den Folgen verstarb. Sein Nachlass befindet sich heute in der Bibliothek der Universität Tartu.

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