Egon von Poschinger

Egon von Poschinger

Egon Wolfgang Franz Wilhelm Ritter und Edler von Poschinger (* 21. Januar 1894 auf Gut Zengermoos bei München; † 16. Februar 1977) war Guts- und Fabrikbesitzer, außerdem Kunstmaler.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Er entstammte der alten bayerischen Familie Poschinger, die mit Joachim Poschinger (1523–1599), Gutsherr auf Oberzwieselau (Landkreis Regen) im Bayerischen Wald, erstmals urkundlich genannt ist, und war der Sohn des Guts- und Glasfabrikanten Egon Benedikt Maria Michael Wilhelm Ritter und Edler von Poschinger (* 15. Juni 1864 in Theresienthal; † 19. März 1915 ebenda) und dessen erster Ehefrau Anna Schmidt (1869–1901). Dieser erwarb das Gut Zengermoos im Erdinger Moos von J.N. Zenger. Er baute 1896 die Torfbahn nach Ismaning, die den damals wertvollen Brennstoff vor allem zu den Münchner Brauereien brachte. In der Folge waren alljährlich ganze Kolonnen von Torfstechern im Moos tätig. Sie kamen meist aus dem Bayerischen Wald und aus der Oberpfalz. Manche von ihnen siedelten sich im Moos an. So entstanden Zengermoos und Moosinninger Moos. 1922 wurde der Bereich Moosinninger Moos in Eichenried umbenannt.

Poschinger blieb unverheiratet.

Sein älterer Bruder war der Fabrikant und Kunstmaler Hans von Poschinger (1892–1951), seine Großmutter die Fabrikantentochter und Kunstmalerin Henriette von Poschinger, geborene Steigerwald (1844–1903).

Leben

Als wohlhabender Gutsherr und Fabrikant konnte Poschinger es sich wohl leisten, das von Großmutter Henriette geerbte künstlerische Talent auszuleben. Doch im Gegensatz zu seinem Bruder Hans bevorzugte Egon die Ölmalerei, wobei er sich besonders auf die Alpenvorland spezialisiert hatte.

Ab 1922 erbte Poschinger das Familiengut Theresienthal und übernahm die Firmenleitung der Glasfabrik von Bruder Hans. Egon hatte sehr gute Kontakte in die USA, wodurch in den Zeiten vor und nach dem Ersten Weltkrieg der Export seiner Glasprodukte nach Übersee enorm gesteigert werden konnte und die Gläser aus dem Bayerischen Wald auch in New York bekannt wurden. Der US-amerikanische Glashändler H.J.Howe in Syracuse (Bundesstaat New York) lässt damals das Vorwort eines Prospekts über das feine Glas aus Theresienthal mit folgenden Worten beginnen: „In the prettiest and most secluded part of the famous Bayern Woods in Bavaria, with the historic and picturesque blue Danube as its nearest neighbor, nestles the primitive little village of Theresienthal, famous the world over, for ist exquisitely beautiful glass." Zitat nach www.roemer-aus-theresienthal.de, Stand Oktober 2006

Nach dem Tod seines Bruders Hans blieb Egon alleiniger Besitzer der Glashütte, bis er am 1. Mai 1963 Max Gangkofner, den Direktor der Glasfachschule in Zwiesel, als Teilhaber aufnahm.

Auszeichnungen

Literatur


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