- Ismaning
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Wappen Deutschlandkarte 48.22638888888911.6725490Koordinaten: 48° 14′ N, 11° 40′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: München Höhe: 490 m ü. NN Fläche: 40,19 km² Einwohner: 15.389 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 383 Einwohner je km² Postleitzahl: 85737 Vorwahl: 089 Kfz-Kennzeichen: M Gemeindeschlüssel: 09 1 84 130 LOCODE: DE IMG Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schlossstraße 2
85737 IsmaningWebpräsenz: Bürgermeister: Michael Sedlmair (FWG) Lage der Gemeinde Ismaning im Landkreis München Ismaning (alt: Yserrain) ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises München, Regierungsbezirk Oberbayern.
Der Ort liegt etwa sieben Kilometer nordöstlich von München auf dem rechten Hochufer der Isar. Die ursprünglich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde ist seit Mitte der 1990er Jahre als bedeutender Medienstandort bekannt. Nordöstlich des Ortes befindet sich seit 1932 ein Großsender des Bayerischen Rundfunks. Im Süden befindet sich der Medienpark mit Sport1, dem Gong-Verlag und dem privaten Radiosender Antenne Bayern. Ismaning ist Mitglied der Nordallianz, einem informellen Zusammenschluss von 8 Kommunen im Norden Münchens.
Inhaltsverzeichnis
Gemeindegliederung
Die Siedlungsfläche konzentriert sich weitgehend auf den Hauptort Ismaning, der selbst nicht in benannte Ortsteile untergliedert ist. Einziger definierter Ortsteil der Gemeinde Ismaning im übrigen Gemeindegebiet ist die Siedlung Fischerhäuser, die rund fünf Kilometer nördlich des Hauptorts liegt.
Nachbargemeinden
Das Gemeindegebiet grenzt im Norden an die Gemeinden Eching, Hallbergmoos und an den Hallbergmooser Ortsteil Erching (alle drei Landkreis Freising), im Osten an die Gemeinden Moosinning und Finsing (beide Landkreis Erding), im Süden an die Gemeinden Aschheim und Unterföhring (beide Landkreis München) und im Westen an die Stadt Garching b.München (ebenfalls Landkreis München) sowie an die Stadt München.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Ismaning stammt aus dem Jahr 1929 und steht für die über Jahrhunderte währenden Bindungen zu der Stadt Freising. Im oberen Teil des Schildes ist ein Mohr mit roter Krone zu sehen, der ursprünglich aus dem Wappen des Hochstiftes Freising stammt. Bischof Otto von Freising soll sich das Recht, einen Mohren im Wappen zu tragen, mit seiner Teilnahme am Zweiten Kreuzzug verdient haben. Im unteren Teil des Schildes stehen nebeneinander drei silberne Rauten (Wecken genannt). Sie stammen aus dem Familienwappen des Fürstbischofs Johann Franz Eckher, dem Erbauer von Schloss Ismaning.
Geschichte
- 6./7. Jahrhundert: erste bajuwarische Besiedelung
- 809: erste urkundliche Erwähnung bezüglich einer Rechtsstreitschlichtung durch Bischof Atto
- 1319: Verkauf der Ortschaften Ismaning, Unterföhring, Oberföhring, Englschalking und Daglfing an das Freisinger Hochstift durch den Herzog von Bayern und späteren deutschen Kaiser Ludwig dem Bayern gegen „hundert March lotrings silber“. Damit entsteht die „Grafschaft auf dem Yserrain“ als geschlossenes Herrschaftsgebiet der Freisinger Bischöfe.
- 1530: übernimmt Bischof Philipp von Freising von den Haushaimern, einem Freisinger Domherrengeschlecht, deren Ismaninger Landsitz und erbaut ein Renaissanceschloss mit vier Türmen. Aus der „Grafschaft Yserrain“ wird die „Reichsgrafschaft Ismaning“.
- 1632: fallen im Dreißigjährigen Krieg schwedische Truppen plündernd und brandschatzend in Ismaning ein. Mehr als die Hälfte der Bewohner stirbt in der darauffolgenden Zeit an der Pest.
- 1678–1685: Bau der barocken Johanniskirche.
- 1716–1724: Barocke Umgestaltung des Ismaninger Schlosses unter Fürstbischof Johann Franz Eckher, unter entscheidender Mitwirkung von Johann Baptist Zimmermann.
- 1802–1803 beendet die Säkularisation die fast 500jährige Ära der Freisinger Fürstbischöfe. Das Schloss und seine Einrichtung werden teilweise zerstört.
- 1816 übernehmen der Stiefsohn Napoleons, Eugène de Beauharnais, und seine Gattin Auguste Amalie, Tochter des bayerischen Königs Maximilian I., das Ismaninger Schloss und lassen es durch Leo von Klenze klassizistisch umgestalten.
- 1851 stirbt Auguste Amalie. Das Schloss wechselt mehrmals die Besitzer.
- 1899–1919: Das Ismaninger Schloss ist Eigentum der Stadt München.
- 1932: Inbetriebnahme des Senders Ismaning.
- 1983: der schon längst außer Betrieb befindliche hölzerne Sendeturm in Ismaning, der letzte seiner Art in Deutschland, wird wegen Baufälligkeit abgerissen.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister der Gemeinde ist seit Mai 1990 Michael Sedlmair von der Freien Wähler-Gemeinschaft Ismaning.
- 1818: Franz Schweinhamer
- 1833–1838: Johann Sellmayr
- 1839–1841: Andrä Jungbeck
- 1842–1844: Koloman Stor
- 1845–1853: G. Schweinhammer
- 1854–1876: Nikolaus Zacherl
- 1877–1881: Josef Dax
- 1882–1887: Michael Reisinger
- 1888–1896: Anton Reisinger
- 1896–1906: Johann Sellmayr
- 1906–1919: Georg Kraus
- 1919–1922: Josef Reisinger
- 1922–1933: Benno Hartl
- 1933–1945: Korbinian Huber
- 1945–1946: Kaspar Deimel
- 1946–1952: Andreas Schweiger (CSU)
- 1952–1990: Erich Zeitler (SPD)
- seit 1990: Michael Sedlmair (Freie Wähler)
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Ismaning besteht aus 24 Mitgliedern:
- Freie Wähler 11 Sitze
- CSU 5 Sitze
- SPD 6 Sitze
- Grüne 2 Sitze
Wirtschaft
- ca. 7.000 Privathaushalte
- 2.194 Gewerbebetriebe
- 85 Landwirtschaftliche Betriebe
- 11 Hotelbetriebe
Stand: Januar 2007
Verkehr
Durch seine Lage im Norden Münchens ist Ismaning gut erschlossen. Die Münchner Innenstadt ist somit ebenso gut zu erreichen wie die Autobahn und der Flughafen. Ismaning liegt an der A 99, B 471, B 388 und der Staatsstraße 2053 (Unterföhring–München).
Die S-Bahn-Linie S8 verbindet Ismaning im 20-Minuten-Takt mit jeweils etwa 20 Minuten Fahrzeit mit München und dem Flughafen. Die S-Bahn verläuft im Ortskern von Ismaning in einem Tunnel, der Bahnhof befindet sich dementsprechend ebenfalls im Untergrund. Der Bau erfolgte im Zuge der S-Bahn-Verlängerung zum neuen Münchner Flughafen. Auf dem Tunnel wurde größtenteils eine Grünanlage errichtet.
Außerdem verfügt Ismaning über recht gute Busverbindungen zur Studentenstadt (Bus 231), zur Messe-München (Bus 228), nach Garching (Bus 230) und nach Erding (Bus 531).
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1900 1.951 1910 2.359 1919 2.402 1946 4.460 1950 4.795 1960 5.860 1970 8.038 Jahr Einwohner 1980 12.511 1990 13.527 2000 14.270 2003 14.638 2004 14.887 2005 15.056 2006 15.224 Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Ismaning
- Schlosspark
- Schlossmuseum
- Schlosspavillon
- Kallmann-Museum
- Pfarrkirche St. Johann Baptist
- Bildstock für die Opfer des Flugzeugabsturzes vom 25. August 1918
- Goldachhof
- Kapelle des Zacherlhofes
- Kriegerdenkmal auf dem Kirchplatz
- Kriegerdenkmal an der Schloßstraße
- Pestsäule
- Wasserturm
- Gedenkstein für die Opfer des Floßunglücks vom 21. Mai 1907
- Großsender des Bayerischen Rundfunks für UKW und Mittelwelle (ca. 2 km nordöstlich von Ismaning), mit 171,5 Meter hohen, gegen Erde isolierten selbststrahlenden Sendemast, der in 56 Meter und 112 Meter Höhe mit Hilfe eines Trennisolators elektrisch unterteilt ist.
- Firmensitz des Hörfunksenders Antenne Bayern
- Großsendeanlage des International Broadcasting Bureau für die Voice of America und Radio Free Europe/Radio Liberty
- Sitz des Allianz Zentrum für Technik mit hauseigenem „Museum der Missgeschicke“ [2]
siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Ismaning
Einrichtungen
In Ismaning gibt es eine Realschule, eine Hauptschule, zwei Grundschulen, vier Kindergärten sowie ein Hallenbad (Erich-Zeitler-Straße 4). Außerdem gibt es eine 1986 gegründete Waldorfschule mit rund 430 Schülern.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Otto Braun (* 28. September 1900; † 15. August 1974), Schriftsteller
Erich Greipl (* 2. September 1940), Handelsmanager
Literatur
- Therese Risinger: Ismaning – Geschichte eines Dorfes. Ismaning 2004, eine ausführlich recherchierte Dokumentation dieses Ortes.
Quellen
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Museum der Missgeschicke
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Ismaning
- Ismaning: Wappengeschichte vom HdBG
- Ismaning: Amtliche Statistik des LStDV
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