- Landkreis Regen
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Wappen Deutschlandkarte 49.0213.1Koordinaten: 49° 1′ N, 13° 6′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Niederbayern Verwaltungssitz: Regen Fläche: 975,06 km² Einwohner: 78.953 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: REG Kreisschlüssel: 09 2 76 NUTS: DE229 Kreisgliederung: 24 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Poschetsrieder Str. 16
94209 RegenWebpräsenz: Landrat: Willi Killinger, CSU (kommissarisch) Lage des Landkreises Regen in Bayern Der Landkreis Regen ist der nördlichste Landkreis des bayerischen Regierungsbezirks Niederbayern. Nachbarlandkreise sind im Norden der Oberpfälzer Landkreis Cham, im Norden und Osten der tschechische Verwaltungsbezirk Region Pilsen (Plzeňský kraj), im Südosten der Landkreis Freyung-Grafenau, im Südwesten der Landkreis Deggendorf und im Westen der Landkreis Straubing-Bogen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Kreisgebiet wird ganz vom Bayerischen Wald bedeckt, der hier aus dem so genannten Inneren und dem Vorderen Bayerischen Wald besteht. Zwischen beiden liegt der Pfahl, eine aus Quarzgestein bestehende Landschaft. Die höchste Erhebung des Bayerischen Waldes, der Große Arber, liegt an der nördlichen Kreisgrenze zum Landkreis Cham. Kreis und Kreisstadt sind nach dem Fluss Regen benannt, dessen Quellfluss Schwarzer Regen das Kreisgebiet von Ost nach West in einem weiten Bogen durchzieht. Der Schwarze Regen entsteht wiederum aus zwei Quellflüssen, dem Kleinen und dem Großen Regen, die sich in Zwiesel, im Osten des Kreises vereinigen.
Geschichte
Das Gebiet des Landkreises Regen gehörte schon vor 1800 zu Bayern. 1803 wurden die Landgerichte Regen und Viechtach errichtet. Das Landgericht Viechtach gehörten zunächst zum Regenkreis, ab 1810 zum Unterdonaukreis, zu dem das Landgericht Regen bereits vorher gehörte. 1838 wurde der Unterdonaukreis in Niederbayern umbenannt. 1862 wurde aus den beiden Landgerichten jeweils ein Bezirksamt gebildet, welches 1939 in Landratsamt, der zugehörige Bezirk in Landkreis umbenannt wurde.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern 1972 wurde die beiden Landkreise Regen und Viechtach zum heutigen Landkreis Regen vereinigt.
Politik
Landräte
- 1946–1948: Werner Haas, CSU
- 1948–1960: Max Köckeis, SPD
- 1960–1972: Max Binder, CSU
- 1972–1994: Helmut Feuchtinger, CSU
- 1994–2011: Heinz Wölfl, CSU (verstorben am 16. August 2011[2])
- seit 17. August 2011: Willi Killinger, CSU (kommissarisch); außerordentlicher Wahltermin festgesetzt auf 13. November 2011[3]
Kreistag
Der Kreistag setzt sich seit der Kommunalwahl am 2. März 2008 wie folgt zusammen (gesamt 60 Sitze):
- CSU: 25 Sitze, 40,5 %
- SPD: 14 Sitze, 22,9 %
- GFW: 7 Sitze, 11,6 %
- Unabhängige: 6 Sitze, 10,7 %
- ödp: 4 Sitze, 6,2 %
- Bündnis 90/Die Grünen: 3 Sitze, 5,9 %
- FDP: 1 Sitz, 2,2 %
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Bahnverkehr
Die AG der Bayerischen Ostbahnen erschloss 1877 das Kreisgebiet durch die Bahnlinie Plattling - Deggendorf - Regen - Zwiesel - Bayerisch Eisenstein (Bayerische Waldbahn), die hier an die Österreichische Bahn (heute Tschechische Staatsbahn) anschloss.
Im Jahre 1890 kamen zwei Lokalbahnstrecken hinzu, die von der ersten Strecke abzweigen: Die Bayerischen Staatseisenbahnen stellten von Zwiesel mit der Bahnstrecke Zwiesel–Grafenau die Verbindung nach Grafenau her und eine Lokalbahn-AG führte eine Strecke von Gotteszell nach Viechtach.
Erst Jahrzehnte später, nämlich 1928, erfuhr das Eisenbahnnetz noch zwei Ergänzungen und umfasste nun ein Netz von 119 km Länge:
Die Lokalbahn-AG erweiterte ihre Linie von Viechtach nach Blaibach zur Bahnstrecke Gotteszell–Blaibach und firmierte fortan als Regentalbahn AG (RAG), während die Deutsche Reichsbahn von Zwiesel aus die Bahnstrecke Zwiesel–Bodenmais baute.
Die Regentalbahn legte 1991 ihre Strecke von Gotteszell nach Blaibach und damit 38 km von insgesamt 119 km Bahnlinien im Kreis still; allerdings verkehren zwischen Gotteszell und Viechtach noch touristische Züge der „Wanderbahn im Regental e. V.“. Der Verein bemüht sich in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Landkreis um eine Wiederaufnahme des regulären Personenverkehrs auf dieser Strecke.
Die RAG übernahm unter der Bezeichnung „Waldbahn“ den Personenverkehr zunächst 1993 auf den beiden Zwieseler Zweigbahnen und ab 1997 auch auf der Hauptlinie Plattling–Bayerisch Eisenstein im Auftrag der DB Regio Bayern. Die Deutsche Bahn ist im Kreisgebiet weiterhin als Infrastrukturbetreiber vertreten. Ab Dezember 2013 wird die RAG, als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung durch die BEG direkt mit der Erbringung des SPNV beauftragt.
Öffentlicher Nahverkehr
Im Landkreis verkehren Regionalbusse der RBO, sowie private Buslinien wie der Igelbus.
Im Landkreis gilt das Verbundticket Bayerwald-Ticket. In den Gemeinden Bayerisch Eisenstein, Frauenau (beide seit 1. Mai 2010), Lindberg (seit 1. August 2010), Zwiesel (seit 1. Juni 2010) und Regen (ab 1. Dezember 2010) gelten die Gästekarten als sogenanntes GUTi-Fahrschein im Landkreis sowie im Nachbarlandkreis Freyung-Grafenau.
Straßen
Durch den Landkreis führen die Bundesstraßen 11 und 85. Daneben verbinden mehrere Staatsstraßen den Landkreis mit diesen Fernstraßen.
Tourismus
Der Begriff ArberLand
„ArberLand“ ist der Begriff, unter dem sich der Landkreis Regen seit Juli 2008 touristisch präsentiert.
Entwicklung
Der Tourismus im ArberLand hatte seine Geburtsstunde bereits Ende des 19. Jahrhunderts mit der Gründung des Bayerischen Waldvereins. Aber erst in den 60er Jahren ging es mit den Übernachtungszahlen rasant bergauf. Mit permanent steigenden Gästeankünften stieg auch die Zahl an Vermietungsbetrieben. Mittlerweile hat das ArberLand Bayerischer Wald ein Kontingent von rund 32.000 Betten unterschiedlicher Sterne- und Preiskategorien vorzuweisen.
Zahlen & Fakten
Das ArberLand wird jährlich von bis zu 380.000 Urlaubsgästen besucht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Gastes beträgt 6,7 Tage. Von diesen Besuchern profitiert die ganze Region, rund 15 % der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer arbeiten im Tourismus, andere Wirtschaftszweige wie Handel und Handwerk gewinnen ebenfalls in hohem Maße davon.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[4])
- Bodenmais (3338)
- Ruhmannsfelden (2019)
- Teisnach (2894)
- Ruhmannsfelden
mit den Mitgliedsgemeinden Achslach, Gotteszell, Ruhmannsfelden (Markt) und Zachenberg
Keine Gemeindefreien Gebiete
- Achslach (969)
- Arnbruck (2022)
- Bayerisch Eisenstein (1051)
- Bischofsmais (3193)
- Böbrach (1627)
- Drachselsried (2371)
- Frauenau (2792)
- Geiersthal (2235)
- Gotteszell (1200)
- Kirchberg i.Wald (4246)
- Kirchdorf i.Wald (2136)
- Kollnburg (2894)
- Langdorf (2007)
- Lindberg (2394)
- Patersdorf (1774)
- Prackenbach (2707)
- Rinchnach (3210)
- Zachenberg (2139)
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Traueranzeige zum Tod von Landrat Heinz Wölfl, Passauer Neue Presse, 19. August 2011
- ↑ Wölfl-Nachfolger: Wahl am 13. November, in: Passauer Neue Presse, 5. September 2011
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
Weblinks
Commons: Landkreis Regen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz des Landkreises
- Landkreis Regen: Wappengeschichte vom HdBG
- ArberLand
- Literatur von Landkreis Regen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Regen: Amtliche Statistik des LStDV
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