- Eichfeld (Volkach)
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Eichfeld Stadt VolkachKoordinaten: 49° 50′ N, 10° 18′ O49.84083333333310.301666666667245Koordinaten: 49° 50′ 27″ N, 10° 18′ 6″ O Höhe: 245 m ü. NN Einwohner: 450 Postleitzahl: 97332 Vorwahl: 09381 Eichfeld ist ein Ortsteil der Stadt Volkach im Landkreis Kitzingen mit rund 450 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Eichfeld liegt im Regierungsbezirk Unterfranken nahe der Mainschleife. Die Umgebung ist landwirtschaftlich geprägt. Die nächstgelegene Großstadt ist das etwa 30 Kilometer entfernte Würzburg.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung geht auf das Jahr 906 zurück. Der damalige Name Aachiveld lässt sich in etwa mit Lichtung im Eichenwald übersetzen. Eichfeld, das damals noch aus einem Fronhof und den Häusern der dort arbeitenden Leibeigenen bestand, wurde demnach auf Rodungsland errichtet. Das Dorf gehörte zunächst dem fränkischen Kaiser Arnulf von Kärnten, der es 906 zu seinem Seelenheil dem Reichskloster Fulda überließ.
Um das Jahr 1200 ging Echfelt, wie der Ort nun hieß, in den Besitz der Grafen von Castell über. Ab 1300 teilten sich mehrere Adelige die Herrschaft über das Dorf und übten Vogteirecht aus. Am 16. November 1339 wurde Eichfeld als erste Filiale der Gemeinde Volkach eine selbstständige Pfarrei. Die St. Stephanuskirche wurde wohl im 14. Jahrhundert errichtet. Die zahlreichen Gaden, von denen sie umgeben ist, dienten als Gefängnis und Lagerräume.
Im Zweiten Markgrafenkrieg von 1552 stellte sich Graf Georg von Castell auf die Seite des Markgrafen Albrecht Alcibiades. Nachdem dieser von einem Zusammenschluss deutscher Fürsten in der Schlacht von Stadtschwarzach geschlagen worden war, wurde Eichfeld von den Siegern innerhalb eines halben Jahres siebenmal geplündert und zum Teil zerstört.
Mitte der 1550er Jahre wurde Eichuelt im Zuge der Reformation als einzige Gemeinde der Umgebung evangelisch. Vielen vertriebenen Lutheranern aus dem katholischen Umland diente das Dorf in den nächsten Jahren als Zufluchtsort. Ein Relikt aus dieser Zeit ist das Renaissance-Friedhofsportal von 1588. Seit 1977 ist der Eichfelder Pfarrer auch für die evangelische Gemeinde in Volkach zuständig.
1803 wurde das Dorf dem Großherzogtum Würzburg unterstellt und erhielt 1814 den Status einer königlich bayerischen Landesgemeinde.
Die Eingemeindung Eichfelds nach Volkach erfolgte im Zuge der Gemeindegebietsreform 1972. Die Schule, das Rathaus und die Poststelle wurden aufgelöst. 1989 feierte das Dorf sein 1100jähriges Bestehen und die Selbstständigkeit als Kirchengemeinde seit 650 Jahren.
Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen
- St. Stephanuskirche (14./15. Jahrhundert)
- Sakramentshäuschen von 1400
- Taufstein von 1610
- Kirchenburg (Gadeanlage)
- Friedhofsportal (1588)
- Kriegerdenkmal (1959)
- Dorfbrunnen (1989)
- Kulturscheune Eichfeld (bis 2010)
- Evangelischer Kindergarten
- Sportverein 1973 Eichfeld e.V. (Fußball, Tennis, Volleyball)
Quellen
- Eichfeld: 1100 Jahre Ortsgemeinde. 650 Jahre Kirchengemeinde, Festschrift
- Castell - Grafschaft und Dekanat, Eichfelder Chronik von Pfarrer Heinrich Thum
Weblinks
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- St. Stephanuskirche (14./15. Jahrhundert)
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