Eisenzeche

Eisenzeche
Eisenzecher Zug
Die Grube Eisenzecher Zug um 1905 Die Grube Eisenzecher Zug um 1905
Abbau von Spateisenstein
Größte Tiefe 1343,33dep1
Förderung/Gesamt 13,5 Mio. t Eisenerz
Seltene Mineralien Hausmannit, Pyrolusit
Beschäftigte 920
Betriebsbeginn 1495
Betriebsende 29. Februar 1960
Geografische Lage
Koordinaten 50° 49′ 8″ N, 7° 59′ 22″ O50.8188888888897.98944444444447Koordinaten: 50° 49′ 8″ N, 7° 59′ 22″ O
Eisenzecher Zug (Nordrhein-Westfalen)
DEC
Eisenzecher Zug
Lage Eisenzecher Zug
Gemarkung Eiserfeld
Kreis Kreis Siegen-Wittgenstein
Revier Bergrevier Siegen II

Der Eisenzecher Zug (auch „Eisenzeche“) war eine Verbundgrube mit gleichnamiger Hauptgrube in Eiserfeld, einem Stadtteil von Siegen im Siegerland. Mit über 20 Gruben war er einer der größten Verbände und die tiefste Grube im Siegerländer Erzrevier. Im Volksmund wurde sie auch „Königin der Eisensteingruben“ genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Verschiedene Handwerker der Grube Eisenzecher Zug um 1900

Bereits 1495 wurde nach den Eisenerzvorkommen gegraben, doch wie bei allen Gruben, erst in Stollen und später mit Schächten. Im 16. Jahrhundert wurde der Obere Eisenzecher Stollen angelegt, 1765 folgte der Eisenzecher Stollen. Am 21. März 1805 wurde der Reinhold Forster Erbstollen in Eiserfeld angehauen, der mit einer Gesamtlänge (inkl. Nebenstollen) von 7597,50 m den Erbstollen der Grube bildete. Er wurde 1902 fertiggestellt.

1891 bekam die Grube eine Bahn der Eisern-Siegener Eisenbahn als Anschluss. Ab 1900 dienten Fahrdrahtloks zum Transport. Im Jahr 1953 wurde die Grube der Erzbergbau Siegerland AG angeschlossen. Mit 1343,33 m war sie bis zu ihrem Verkauf an die Grube Pfannenberger Einigkeit in Salchendorf im Jahr 1957 die tiefste Grube Europas. In ihr arbeiteten meist knapp 1000 Bergleute, 1905 waren es 920 Belegschaftsmitglieder.

1953 brannte die Aufbereitungsanlage komplett ab. Trotz Überlegungen wurde sie nicht wieder errichtet. Ab 1957 wurden alle Erze in der zur zentralen Aufbereitung umgebauten Grube Pfannenberger Einigkeit aufbereitet, nachdem am 22. Juni desselben Jahres eine 2,5 km lange unterirdische Verbindung fertiggestellt wurde. Diese lag in der Eisenzeche auf der 670 m-Sohle, am Pfannenberg auf 800 m.

Am 29. Februar 1960 wurde die Grube stillgelegt. Insgesamt wurden 13,5 Mio. Tonnen Spateisenstein gefördert.

Tiefbau

Der erste Schacht (Kaiserschacht) wurde 1881 im Grubenfeld der Grube Kirschenbaum abgeteuft. Die erste Seilfahrt erfolgte am 26. September 1885. Der Schacht wurde bis 1954 genutzt und hatte eine Teufe von 790 m.

Der zweite Schacht, ein Blindschacht wurde am 8. Oktober 1882 abgeteuft. Insgesamt gab es sieben weitere Blindschächte. Der dritte Schacht folgte im Jahr 1894. Die Gesamtteufe betrug zum Schluss 1343,33 m.

Gruben

Hier alle Gruben des Verbundes:

Grube Ortschaft Erstverleihung Sonstiges
Concordia Dermbach 1875 Tiefbau ab 1880; Gesamtteufe: 882 m; † 1962
Dreisling Brachbach 27. Mai 1867
Elias Dermbach 17. Dezember 1861
Feuer Und Flamme Eiserfeld 18. April 1835
Freiberg Eiserfeld 29. Mai 1858
Grauebach Eiserfeld vor 1466 neu: 1730 & 1797, Oberer Grauerbacher Stollen: * 1730
Hohe Aussicht Eiserfeld 18. Oktober 1857
Hose Eiserfeld 21. Juli 1858
Kirschenbaum Eiserfeld 1465 Kaiserschacht: * 1881
Oberster Kirschenbaum Eiserfeld 23. Mai 1857
Rehhorn Eiserfeld 2. Oktober 1861
Reinhold Forster Stollen Eiserfeld 21. März 1805 † 1902; Länge: 7597,50 m
Römelszeche Eiserfeld 18. Juli 1857
Scheuer Eiserfeld vor 1466 Schacht: * 8. Oktober 1882
Schlänger Und Eichert Eiserfeld vor 1619 neu: 1812
Stiefel Eiserfeld 16. Mai 1908
Vater Werner Eiserfeld 15. Januar 1856
Vater Werner III Eiserfeld 16. Mai 1908
Vereinigter Findling Brachbach Konsolidation: 14. Dezember 1874
Verweide Eiserfeld 30. August 1865
Vollmond Eiserfeld 28. Mai 1858
Vorwärts Eiserfeld 6. August 1861

Siehe auch

Literatur

  • Horst G. Koch: Königin der Eisensteingruben. - Eisenzecher Zug/Reinhold-Forster-Erbstollen, Verlag Gudrun Koch, Siegen 1980er. ISBN 3-7001027-2-0
  • H. Dietrich Gleichmann: Verbundanlage „Pfannenberg-Eisenzeche“ - Trotz Modernisierung Erze nicht mehr gefragt, Verlag Koch, Siegen 1992.
  • Ute Bosbach: Spurensuche im Eisenland - Unterwegs auf Erzstraßen und Bergmannspfaden, amadeusmedien, November 2006. ISBN 3-9808936-8-5

Weblinks


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