Grube Concordia

Grube Concordia
Concordia
Abbau von Eisenerz
Größte Tiefe 882 m
Förderung/Gesamt 1,8 Mio. t Eisenerz
Beschäftigte 200
Betriebsbeginn 1875
Betriebsende 29. Februar 1962
Geografische Lage
Koordinaten 50° 48′ 13″ N, 7° 57′ 53″ O50.8036111111117.9647222222222Koordinaten: 50° 48′ 13″ N, 7° 57′ 53″ O
Concordia (Rheinland-Pfalz)
Concordia
Lage Concordia
Gemarkung Dermbach
Gemeinde Herdorf
Kreis Landkreis Altenkirchen
Revier Bergrevier Daaden-Kirchen

p1p2p4

Die Grube Concordia war eine der wirtschaftlichsten Eisenerzgruben in Herdorf im Landkreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz. Sie lag abseits des Ortsteils Dermbach in Richtung Eiserfeld.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Grube bauten auf zwei Gangmitteln mit 1 bis 2,5 m Mächtigkeit.[1] Neben Eisenstein führten diese viel Kupfererz.[2]

1858 wurde der Mathiasstollen angelegt. 1875 wurde die Grube Concordia gemutet. Die Förderung im ersten Jahr betrug schon 5125 t Spateisenstein, 415 t Brauneisenstein und 123 t Kupfererz.[1] Ab 1880 wurde Tiefbau betrieben. Der Schacht der Grube hatte eine Größe von 3,77 x 1,6 m und hatte eine Teufe von 670 m. Die Gesamtteufe lag bei 882 m. 1882 wurden zwei Stollen angelegt. Die beiden Stollen gingen tief in die Erde, der erste bis 37 m unter der Erdoberfläche. Der tiefste war bis zu 100 m unter Tage. 1907 fand eine Konsolidation mit der Grube Harteborn statt, die bis dahin zur Grube Steimel gehörte. Neben ihr gehörte die Grube Hüttenwäldchen („Hüttenwäldchenstollen“) zur Concordia.

Ab 1910 gehörte die Grube Concordia zur Grube Eisenzecher Zug. Während 1903 noch 22.221 t[3] gefördert wurden, waren es 1905 bereits 36.339 t Eisenerz.[2] 1912 fand der Durchschlag zur Eisenzeche auf der 350-m-Sohle statt. Am 12. September 1922 stürzten beide Förderkörbe der Grube aufgrund eines Bedienfehlers in die Tiefe, es gab drei Tote und einen Eingeschlossenen auf der 450-m-Sohle, der aber nach drei Tagen befreit werden konnte.[4]

1923 wurde die Förderung aufgrund der Wirtschaftskrise eingestellt.[5] Von 1882 bis 1924 fuhr die „Kunstertaler Bahn“, die Schmalspurbahn der Grube Kunst zur Concordia, ab dann wurde die Förderung von der Eiserfelder Seite aus betrieben. 1936 wurden die Förderanlagen modernisiert.[5] 1953 gab man die Förderung auf, nachdem es unterirdisch gebrannt hatte. Am 29. Februar 1962 wurde sie endgültig stillgelegt. Bis zu 200 Belegschaftsmitglieder bauten insgesamt 1,8 Mio. Tonnen Eisenerz ab.

Bis Februar 1990 diente der „Tiefe Stollen“ zur Wasserversorgung des ab 1970 aus den Grubengebäuden entstandenen Freizeitheims. Bereits Ende der 1920er Jahre wurden die Gebäude der Grube von der „Rheinisch-Westfälischen Frauenhilfe“ gepachtet. Sie wollte dort ein Müttererholungsheim einrichten. Heute befindet sich an der Grube die polnische Begegnungsstätte „Haus Concordia“.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Ute Bosbach: Spurensuche im Eisenland - Unterwegs auf Erzstraßen und Bergmannspfaden, amadeusmedien, November 2006. ISBN 3-9808936-8-5

Einzelnachweise

  1. a b A. Ribbentrop: Beschreibung des Bergreviers Daaden-Kirchen; Bonn 1882
  2. a b Hans Dietrich Gleichmann: Stahlberg, Hollertszug und Eisenzeche – Von Zechen und Gruben des Siegerlandes, Verlag Höppner & Göttert, Siegen 1997
  3. Hans Dietrich Gleichmann: Der Füsseberg – Die große Zeit des Siegerländer Eisenerzbergbaus, Bertelsmann Fachzeitschriften-Verlag Gütersloh, 1994.
  4. Chronik Dermbach
  5. a b Horst G. Koch: Königin der Eisensteingruben. - Eisenzecher Zug/Reinhold-Forster-Erbstollen, Verlag Gudrun Koch, Siegen 1986.
  6. Christliches Zentrum zur Förderung der polnischen Sprache, Kultur und Tradition in Deutschland e.V.

Weblinks


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