- Hausmannit
-
Hausmannit Chemische Formel Mn2+Mn3+2O4 Mineralklasse Oxide und Hydroxide
4.BB.10 (8. Aufl.: IV/B.05-10) (nach Strunz)
07.02.07.01 (nach Dana)Kristallsystem tetragonal Kristallklasse ditetragonal-dipyramidal [1] Farbe dunkelbraun, schwarz, grau, dunkelrote bis rötlichbraune interne Reflexionen Strichfarbe braun Mohshärte 5,5 Dichte (g/cm3) 4,7 bis 4,84 Glanz Metallglanz Transparenz undursichtig, durchscheinend in dünnen Schichten Bruch uneben Spaltbarkeit vollkommen nach {001}, undeutlich nach {112} und {011} Habitus pseudooktaedrische Kristalle, körnige bis massige Aggregate Zwillingsbildung häufig nach (112) Kristalloptik Brechungsindex ω=2,46 ; ε=2,15 [2] Doppelbrechung
(optische Orientierung)Δ=0,310 [1] ; einachsig negativ Hausmannit (auch Glanzbraunstein, Schwarzmanganerz, Scharfmanganerz, Schwarzbraunstein) ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Er kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Mn2+Mn3+2O4 und entwickelt überwiegend pseudooktaedrische Kristalle, aber auch körnige bis massige Aggregate von dunkelbrauner, schwarzer oder grauer Farbe mit dunkelroten bis rötlichbraunen internen Reflexionen.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Erstmals gefunden und beschrieben wurde es 1813 von Abraham Gottlob Werner (1749–1817) bei Oehrenstock (Thüringer Wald). Er benannte das Mineral nach Friedrich Hausmann (1782–1859), der wie er Mineraloge war.
Klassifikation
In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale (9. Auflage) nach Strunz ist der Hausmannit in die Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 3 : 4 eingeordnet. Die neue Systematik unterteilt hier allerdings noch weiter, sodass das Mineral jetzt in der Unterabteilung der Verbindungen „mit ausschließlich mittelgroßen Kationen“ zu finden ist.
Modifikationen und Varietäten
Der bis November 2006 noch als eigenständiges Mineral behandelte Arseniodialytit wurde als Varietät von Hausmannit erkannt.
Bildung und Fundorte
Hausmannit bildet sich meist durch hydrothermale Vorgänge in manganhaltigen Eisenerzgängen [3], kann aber auch durch Kontaktmetamorphose entstehen.
Außer an seiner Typlokalität Oehrenstock wurde das Mineral noch in vielen weiteren Regionen von Deutschland gefunden, so unter anderem in Baden-Württemberg (Schwarzwald), Bayern (Spessart), Hessen (Limburg), Niedersachsen (Peine), Nordrhein-Westfalen (Siegerland), Rheinland-Pfalz (Hunsrück), Sachsen-Anhalt (Harz) und Sachsen (Erzgebirge).
Weltweit wurde der Hausmannit bisher in folgenden Regionen gefunden: New South Wales, Queensland und South Australia in Australien; Iténez und Chiquitos in Bolivien; Minas Gerais in Brasilien; mehrere Regionen in der Volksrepublik China; Franche-Comté und Midi-Pyrénées in Frankreich; die Kykladen in Griechenland; England und Wales in Großbritannien; Orissa in Indien; mehrere Regionen in Italien; Honshū, Kyūshū und Shikoku in Japan; Souss-Massa-Daraâ in Marokko; Durango in Mexiko; Otjozondjupa in Namibia; Nord-Trøndelag und Telemark in Norwegen; al-Batina im Oman; Kärnten und Salzburg in Österreich; der Ural in Russland; mehrere Regionen in Schweden; die Kantone Graubünden, St. Gallen und Wallis in der Schweiz; Banská Bystrica und Nitra in der Slowakei; die Provinzen Nordkap und Nordwest in Südafrika; Denizli in der Türkei; viele Regionen in den USA; sowie Chaur Fakkan und Fudschaira in den Vereinigten arabischen Emiraten. [4]
Morphologie
Die Kristalle des Hausmannits sind ähnlich dem Spinell von pyramidalem bis oktaedrischem Charakter, allerdings mit horizontaler Streifung versehen. Die Streifung verrät die Zwillingsnatur der Kristalle, die oft aus fünf zyklisch miteinander verwachsenen Individuen bestehen. [5]
Kristallstruktur
Hausmannit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I 41/amd mit den Gitterparametern a1 = a2 = 5,7691 Å und c = 9,4605 Å, sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Verwendung
Hausmannit ist ein wichtiges Erz zur Gewinnung von Mangan.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Webmineral - Hausmannite (englisch)
- ↑ Mineraldatenblatt - Hausmannite (engl., PDF 68,6 KB)
- ↑ Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2005, ISBN 3-540-23812-3, S. 266.
- ↑ MinDat - Localities for Hausmannite (englisch)
- ↑ Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8.
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 78.
Weblinks
Commons: Hausmannite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mineralienatlas:Hausmannit (Wiki)
Kategorien:- Mineral
- Tetragonales Kristallsystem
- Oxide und Hydroxide
- Manganmineral
Wikimedia Foundation.