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Elgg Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Zürich Bezirk: Winterthur Gemeindenummer: 0217 Postleitzahl: 8353 Koordinaten: (707760 / 262071)47.5005568.868884530Koordinaten: 47° 30′ 2″ N, 8° 52′ 8″ O; CH1903: (707760 / 262071) Höhe: 530 m ü. M. Fläche: 15.53 km² Einwohner: 3922 (31. Dezember 2010)[1] Website: www.elgg.ch Elgg
Karte Elgg ist eine politische Gemeinde im Bezirk Winterthur des Kantons Zürich in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
- In Rot ein silberner Balken, begleitet von drei schwarzen, goldgezungten Bärenköpfen mit goldenen Halsbändern (2, 1)
Geographie
Elgg liegt im oberen Eulachtal, ungefähr zwölf Kilometer östlich von Winterthur, unmittelbar an der Grenze zum Kanton Thurgau. Elgg gehört zu den sechs historischen Zürcher Landstädtchen und ist ein beschauliches Dorf geblieben.
Geschichte
Der Name „Elgg“ (damals wörtlich Ailihccaugia) wurde erstmals im Jahre 760 schriftlich in einer Schenkungsurkunde an das Kloster St. Gallen erwähnt. 1371 verlieh der Habsburger Herzog Leopold Elgg das Stadtrecht. 1442 kauft Herdegen von Hinwil Schloss und Herrschaft Elgg; dessen Familie bestimmte während den folgenden 130 Jahren die Geschicke von Elgg, wobei den Bürgern gewisse Rechte (Wahl von drei Ratsherren) zugestanden wurden.
Nach verschiedenen weiteren Besitzerwechseln kaufte 1712 Generalmajor Hans Felix Werdmüller (aus der einflussreichen Familie der Werdmüllers) vom damaligen Besitzer Herkules von Salis-Marschlins die Gerichtsherrschaft Elgg, dessen Familie heute noch das Schloss Elgg besitzt (seit 1715 als Fideikommiss der „Werdmüller von Elgg“). Im Zuge der Helvetischen Revolution 1798 verzichten die Werdmüllers auf sämtliche gerichtsherrschaftlichen Rechte. Seit dann gehört Elgg zum Kanton Zürich.
1876 zerstörte ein Grossbrand das halbe Städtchen (42 Wohnhäuser, 47 Ökonomiegebäude etc.) welches anschliessend wieder aufgebaut wurde.[2]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1634 1018 1792 2103 1836 1038 1850 1182 1900 1420 1950 2184 2000 3593 2005 3700 2010 3896[3] Politik
Seit der der Helvetischen Republik war Elgg eine Munizipalgemeinde mit Zivilgemeinde und Politischer Gemeinde. Nach mehreren Anläufen wurde 1990 die Munizipalgemeinde abgeschafft.
Der heutige Gemeinderat (Stand 2010) setzt sich aus 4 Vertretern und 3 Vertreterinnen der folgenden Parteien zusammen: Lokalpartei „soso,elgg“: 2 (darunter Gemeindepräsident Christoph Ziegler), SVP: 2, FDP: 1, SP: 1, Parteilos: 1. Bei den Kantonsratswahlen 2007 erzielten die SVP 33%, SP 21%, EVP 17% und die FDP 11% der Stimmen.
Wirtschaft
Verkehr
Elgg wird im Halbstundentakt durch die Eisenbahnlinie Winterthur–St. Gallen der Schweizerischen Bundesbahnen sowie die Postautolinie Winterthur-Schlatt-Elgg erschlossen. Die Autobahnanschlüsse Matzingen, Oberwinterthur und Attikon, an den Autobahnen A1 und A7 sind innert weniger Minuten zu erreichen.
Kunst und Kultur
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist der Dorfkern, der vier Hauptgassen mit Riegelhäusern und den Lindenplatz umfasst. Dort steht auch das bedeutendste Bauwerk des Zürcher Landstädtchens, die 2003/2004 renovierte, mit bedeutenden Wandmalereien geschmückte spätgotische Kirche von 1516, deren Anfänge auf das 8./9. Jahrhundert zurückgehen. Das über dem Flecken thronende Schloss Elgg geht auf eine Burg aus dem 12. Jahrhundert zurück und gehört seit Jahrhunderten der privaten Familienstiftung der „Werdmüller von Elgg“.
Die Einwohner pflegen den historischen Brauch des „Äschli“[4][5] jedes Jahr am Aschermittwoch. Das ist ein Umzug von schulpflichtigen Knaben in historischen Gewändern in Erinnerung an die Reisläuferei, der erstmals anfangs des 16. Jahrhunderts gefeiert wurde.
Ebenfalls seit Jahrhunderten wird jährlich anfangs Sommer der sogenannte „Waldumgang“ durchgeführt. Jeweils am Freitag vor dem 6. Dezember findet der alljährliche Klausmarkt statt. Von April bis Anfang Dezember ist jeden Samstag Markttag mit Frischprodukten, welche zum grössten Teil aus Elgg und der Umgebung stammen.
Ein Museum in einer der alten Weintrotten am Humberg präsentiert altes Handwerk das im Städtchen Tradition hatte, wie die Kammmacherei, die Zinngiesserei und den Ofenbau.
Literatur
- K. Hauser: Geschichte der Stadt, Herrschaft und Gemeinde Elgg; Buchdruckerei H. Büche Elgg, 1895
- Karl Mietlich: Geschichte der Stadt, Herrschaft und Gemeinde Elgg; Volksverlag Elgg, 1946
- Helmut Jaeckel, Conrad Schneider: Elgger Leben Elgg Erleben; Obergass Wintherthur 2006, ISBN 978-3-033-00796-3
- Markus Stromer: Geschichte des Landstädtchens Elgg; Chronos Zürich 2010, ISBN 978-3-0340-1053-5
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt des Kantons Zürich – Bevölkerung in den Gemeinden und Regionen des Kantons Zürich, 2010
- ↑ Markus Stromer: Geschichte des Landstädtchens Elgg
- ↑ elgg.ch: Gemeinde Elgg Online: Übersicht, Zugriff am 26. Januar 2011
- ↑ Website der Aschermittwoch-Gesellschaft (Träger des „Äschli“-Brauchs)
- ↑ Der Elgger-Brauch „Äschli“ dargestellt auf der Gemeinde-Website
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Elgg
- Statistische Daten des Kantons zur Gemeinde Elgg
- Elgg im Historischen Lexikon der Schweiz
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