Embricho

Embricho
Kupferstich des Würzburger Hof- und Universitätskupferstechers Johann Salver (* 1670 in Forchheim; † 1738) aus der Serie mit Würzburger Fürstbischöfen

Embricho († 10. November 1146 in Aquileia) war von 1127 bis zu seinem Tode Bischof von Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Embricho im Familienkontext

Embricho, auch Embrico oder Emich, stammte wahrscheinlich aus der Familie der Grafen von Leiningen, in jedem Fall geht man von einer hochadeligen Familie im Mainzer Sprengel aus. Seine Schwägerin war Bertha von Sulzbach; bei ihrer Vermählung mit dem griechischen Kaiser Manuel I. war er zum Ende seines Lebens in Konstantinopel anwesend. Er trat hier als diplomatischer Gesandter von Konrad III. auf. Auf der Rückreise starb er in Aquileia und wurde auch dort begraben. Sein Grabdenkmal ist heute nicht mehr erhalten.

Embricho als Bischof

Aufgrund seiner Bekanntschaft mit Hugo Mettelus von Toul nimmt man an, dass er in Lothringen und Sorbonne studiert hat. Der Mainzer Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken setzt ihn in der königlichen Kanzlei, später auch als Propst im Erfurter Dom ein. Auf Empfehlung des Erzbischofs und mit der Unterstützung von König Lothar III. wurde er 1127 zum Würzburger Bischof ernannt. Er beendete damit ein fünfjähriges Schisma, bei dem Dompropst Rudger dem Gebhard von Henneberg gegenüberstand. Als Rudger 1125 starb, musste letztlich auch Gebhard weichen, denn sowohl der Kaiser als auch der Papst verweigtern ihm ihre Gunst.

Embricho wird als umsichtiger Regent in politischen wie auch in religiösen Fragen beschrieben. Er gründete mehrere Klöster, darunter das Schottenkloster Würzburg, Kloster Wechterswinkel und Kloster Oberzell der Prämonstratenser. Erster Abt des Schottenklosters wurde 1139 Makarius, der hierfür eigens als Prior vom Schottenkloster in Regensburg abberufen wurde. Für den verstorbenen Bamberger Bischof Otto I. hielt er die Leichenrede. Er galt als treuer Gefolgsmann des Kaisers Lothar III. und später auch Konrads III.

Im Kampf zwischen den Staufern und den Welfen nahm das Bistum eine strategisch bedeutsame Position ein: Es trennte die beiden welfischen Einflussbereiche Bayern und Sachsen. Mit Konrad III. zog er gegen Herzog Heinrich den Stolzen an die Werra. Auf dem Reichstag in Würzburg 1138 wurde gegen Heinrich auch die Reichsacht ausgesprochen. Embricho zog mit dem König auch nach Sachsen und gegen Welf VI. nach Schwaben, einschließlich der Belagerung von Weinsberg.

Literatur

  • Franz Xaver von Wegele: Embricho. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 79 f.
  • Alfred Wendehorst: Embricho. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, S. 474.
  • Alfred Wendehorst: Embricho Bischof von Würzburg. In: Gerhard Pfeiffer (Hrsg.): Fränkische Lebensbilder. Band 2. Kommissionsverlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 1968, (Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte, Reihe VII A. Band 2), S. 1-7.
  • Peter Kolb, Ernst-Günther Krenig (Hrsg.): Unterfränkische Geschichte. Band 1: Von der germanischen Landnahme bis zum hohen Mittelalter. Echter, Würzburg 1989, ISBN 3-429-01263-5, S. 335–338.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Gebhard von Henneberg Bischof von Würzburg
11271146
Siegfried von Truhendingen

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