- Ernst Oppler
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Ernst Oppler, der Tanzmaler genannt, (* 9. September 1867 in Hannover; † 1. März 1929 in Berlin) war ein deutsch-jüdischer impressionistischer Maler, Radierer und Erfinder.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Ernst Oppler war der Sohn eines angesehenen Architekten in Hannover. Ernst Oppler studierte in München Malerei. Dann folgte er seinem Vorbild dem englischen Maler James McNeill Whistler und zog nach London um. 1901 ging er ins kleine holländische Dorf Sluis und widmete sich der Landschaftsmalerei. Zwischen 1901 bis 1905 wandelte sich sein Malstil unter dem Einfluss der französischen Pleinair-Methode in der Farbgebung stetig von einer gedämpften Tonmalerei zu einer farbintensiveren Lichtmalerei. Zu dem deutschen impressionistischen Maler Paul Baum hatte er während dieser Zeit engen Kontakt, der ebenso wie er in Holland als Freiluftmaler arbeitete. Dieser Kontakt ermöglichte ihm nach seinem Umzug in die Reichshauptstadt Berlin 1905 den Zugang zur Berliner Kunstszene. Er war 1905 Preisträger im Preisausschreiben um Reklameentwürfe für Gemeinschaftswerbung von Ludwig Stollwerck und Otto Henkell. Weitere Preisträger waren die Künstler Julius Diez, Eugen Kirchner, Friedrich Stahl, Albert Klingner, Ludwig Hohlwein, Fritz Klee, Bernhard Halbreiter, Elly Hirsch, Anton Kerschbaumer, Johann Baptist Maier, Georg v. Kürthy, Fritz Helmuth Ehmcke, Paul Leuteritz, Otto Kleinschmidt, Ulrich Hübner, Anton Hoffmann, Otto Ludwig Naegele, Peter Würth, A. Altschul, Ant. Jos. Pepins und August Geigenberger. [1] Er wurde Mitglied in der von Paul Cassirer und Max Liebermann angeführten Berliner Sezession und beteiligte sich bis 1912 regelmäßig an deren Ausstellungen. Er wurde ein sehr gefragter und angesehener Porträtist. Ab 1912 radierte er überwiegend Bühnen Darstellungen vom populären Russischen Ballett. Seine Eindrücke von den Tanzaufführungen hielt Oppler unmittelbar während der Theaterbesuche fest, wofür er einen speziellen beleuchteten Zeichenstift erfand, der ihm das skizzieren seiner Eindrücke von der Bewegung im abgedunkelten Raum ermöglichte. Auf dem Gebiet der Ballettszenen wurde er einer der bedeutendsten deutschen Chronisten des deutschen Tanzes. Später rekonstruierte und konkretisierte er seine Momenteindrücke von bewegten Figuren. Ausdrucksstark waren die malerischen Tonwerte seiner Radierungen, die er durch flächige Aquatintakörnung und Weichgrundätzungen erzeugte. Diese Technik ermöglichte ihm ein breites Spektrum an Hell- Dunkelwerten. Ernst Oppler blieb zeitlebens ein distanzierter, leidenschaftlicher Beobachter und kultivierter Ästhet des Balletts. Ab 1913 nahm Ernst Oppler nicht mehr an den Jahresausstellungen der inzwischen dem Expressionismus zugewandten Berliner Sezessionisten teil. Es folgte ein Werkkomplex aus Großstadt- und Gesellschaftsszenen. Ernst Oppler lebte bis zu seinem Tod im Alter von 65 Jahren in der Reichshauptstadt Berlin. Sein Nachlass wird im Deutschen Tanzarchiv Köln aufbewahrt.
Gedacht wird Ernst Opplers durch ein Ehrengrab auf dem Parkfriedhof Lichterfelde.
Ein Porträt Ernst Opplers von Lovis Corinth befindet sich im Museum Neue Galerie in Kassel.
Einzelnachweise
- ↑ Hofacker, Prof. Karl: Kunstgewerbeblatt 16. Jahrgang, Leipzig, 1905.
Literatur
- Jochen Bruns: Ernst Oppler 1867–1929. Leben und Werk mit einem Werkkatalog seiner Ölgemälde und Druckgraphiken. 3 Bände. Lit, Münster 1993, ISBN 3-89473-406-X.
Deutsches Tanzarchiv Köln (Hrsg.). Erweiterte CD-ROM-Ausgabe. Lit, Münster 1997, ISBN 3-8258-3317-8.
Weblinks
Commons: Ernst Oppler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Ernst Oppler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorwort der Publikation von Jochen Bruns (aus der CD-ROM-Ausgabe)
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