- Eugenglanz
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Polybasit Chemische Formel (Ag,Cu)16Sb2S11[1] Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze Kristallsystem monoklin Kristallklasse Farbe schwarz Strichfarbe rötlich schwarz Mohshärte 2 - 2,5 Dichte (g/cm³) 6-6,25 g/cm3 Glanz metallglänzend Transparenz opak, dunkelrot durchscheinend Bruch uneben Spaltbarkeit schlecht nach {001} Habitus pseutohexagonal, tafelig nach {001} Häufige Kristallflächen {001} Zwillingsbildung nach {110} Kristalloptik Brechzahl n=2,72 Doppelbrechung
(optische Orientierung); zweiachsig negatiev Pleochroismus schwach Polybasit (Polybasit-T2ac (ab 09/2006), Eugenglanz, Sprödglaserz) ist ein Mineral aus der Ordnung der Sulfide und Sulfosalze und gehört zur Familie der silberreichen Sulfosalze mit einem Überschuss kleiner, einwertiger Kationen (Ag, Cu) im Verhältnis zu As, Sb, Bi. Die vereinfachte Strukturformel lautet
[Ag9CuS4][(Ag,Cu)6(Sb,As)2S7] mit mehr als 1 Sb pro Formeleinheit.
Das Kupfer-Silber-Verhältnis ist variabel und die Silbergehalte liegen bei 64-72%. Zudem kommen geringe Gehhalte an Eisen und Zink sowie Antimon und Selen vor.
Polybasit gehört mit den isotypen Mineralen Pearceit (mehr As als Sb) und Seleopolybasit (mehr Se als S) zu einer Mischkristallreihe (Polybasitreihe).
Polybasit kristallisiert in rhombischen Tafeln oder findet sich derb und fein in umgebenden Mineralen verteilt. Es ist eisenschwarz mit Metallglanz und in sehr dünnen Blättchen rot durchscheinend. Es hat eine Mohs-Härte von 2-2,5 und ein spezifisches Gewicht 6-6,25 g/cm3.
Inhaltsverzeichnis
Bildung und Fundorte
Polybasit findet sich auf hydrothermalen Silbererzgängen, die bei niedrigen bis mittleren Temperaturen gebildet wurden, z. B. bei Freiberg, Andreasberg, Joachimsthal, Schemnitz in der Slowakei, in Mexiko, Nevada, Idaho. Er tritt zusammen mit Pyragyrit (Ag3Sb3S3), Tetraedrit (Cu12Sb4S13)[2], Stephanit, weiteren Silbersulfosalzen, Acanthit, Gold, Quarz, Kalzit, Dolomit und Baryt auf.
Struktur
Die Polybasitstruktur baut sich aus zwei verschiedenen schichtförmigen Baueinheiten mit den Zusammensetzungen [Ag9CuS4]2+ und [(Ag,Cu)6(Sb,As)2S7]2- auf. Diese Schichtpakete sind in Richtung der c-Achse alternierend aufeinandergestapelt.
Polybasit (und Pearceit) kristallisiert sowohl trigonal als auch monoklien in drei polytypen Strukturen:
- Polybasit-Tac (alt: Antimonpearceit), trigonal
- Polybasit-T2ac (alt: Polybasit-221), trigonal
- Polybasit-M2a2b2b (alt: Polybasit-222), monoklin
Die Verdopplung der einzelnen Elementarzellachsen (2a, 2b, 2c) beruht im Wesentlichen auf der geordneten Verteilung des Silbers (Ag) auf die diversen Gitterpositionen.
Verwendung
Polybasit ist lokal ein wichtiges Silbererz.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Polybasit-T2ac
- ↑ http://www.a-m.de/deutsch/lexikon/mineral/sulfide/polybasit.htm
Literatur
- C. Frondel 1963: ISODIMORPHISM OF THE POLYBASITE AND PEARCEITE SERIES; American Mineralgist V. 48, 565-572
- H. T. Hall 1967: The Perceite and Popybasite Series; American Mineralogist, v. 52, 1311-1321
- L. Bindi et al. 2007: The pearceite-polybasite group of minerals: Crystal chemistry and new nomenclature rules; American Mineralogist, V. 92, 918-925
- Y. Moëlo et al.: Sufosalt systematics: a review Report of the sulfosalt sub-committee of the IMA Commission on Ore Mineralogy. . Eur. J. Mineral. 2008, 20, 7–46
Weblinks
- Mindat.org – Polybasit (englisch)
- Mineral Data Publishing – Nagyagite(englisch)
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