Stephanit

Stephanit
Stephanit
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Stephanit vom St Andreasberg, Harz, Niedersachsen, Deutschland
(Größe: 2,5 x 2,1 x 1,5 cm)
Andere Namen
  • Sprödglaserz
  • Schwarzgüldigerz
  • Melanglanz
Chemische Formel Ag5SbS4
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.GB.10 (8. Auflage: II/E.06-10) (nach Strunz)
03.02.04.01 (nach Dana)
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse orthorhombisch-pyramidal mm2[1]
Farbe weiß, grau bis schwarz, läuft in seltenen Fällen schwarz oder buntfarbig an
Strichfarbe schwarz
Mohshärte 2 bis 2,5
Dichte (g/cm3) 6,2 bis 6,3
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch muschelig
Spaltbarkeit unvollkommen nach {010}, undeutlich nach {021}
Habitus pseudohexagonale, prismatische, nadelige oder dicktafelige Kristalle, massige Aggregate
Weitere Eigenschaften
Ähnliche Minerale Selenostephanit, Arcubisit, Fettelit

Stephanit, auch als Sprödglaserz, Schwarzgüldigerz oder Melanglanz bekannt, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und der Abteilung Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag5SbS4 und entwickelt meist kurze, prismatische bis nadelige und längsgestreifte Kristalle in weißer und grauer bis schwarzer Farbe, die an der Luft in seltenen Fällen schwarz oder buntfarbig anlaufen kann.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden und beschrieben wurde es 1845 von Wilhelm Ritter von Haidinger, der es zu Ehren von Erzherzog Stefan Franz Viktor von Österreich Stephanit nannte [2].

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Stephanit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Er wird zu den Sulfosalzen gezählt. In der 8. Auflage bildete er mit Arcubisit, Fettelit und Selenostephanit eine Gruppe. In der 9. Auflage werden die Sulfosalze genauer eingeteilt, hier bildet Stephanit mit Selenostephanit eine Untergruppe der Insel- oder Neso-Sulfoarsenide, Sulfoantimonide und Sulfobismutide mit zusätzlichem Schwefel.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet Stephanit mit Selenostephanit eine Untergruppe der Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y = 4 und der Zusammensetzung (A+)i(A2+)j [ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle.[3]

Bildung und Fundorte

Stephanit bildet sich hydrothermal in geologisch aktiven (rezenten) Störungszonen der Erdkruste. Dort ist es vor allem in Silber-Lagerstätten, begleitet von Akanthit, Galenit, gediegen Silber, Proustit, Pyrit, Sphalerit und Tetraedrit, zu finden

Fundorte sind unter anderem Sankt Andreasberg, Freiberg und Schneeberg in Deutschland, Arizpe/Sonora in Mexiko, Hiendelaencina in Spanien, sowie Příbram und Jáchymov in Tschechien.

Kristallstruktur

Stephanit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Cmc21 mit den Gitterparametern a = 7,83 Å, b = 12,46 Å und c = 8,54 Å sowie vierFormeleinheiten pro Elementarzelle.

Verwendung

Aufgrund des Silbergehalts von bis zu 68% ist Stephanit ein wichtiges Silbererz.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Webmineral - Stephanite (englisch)
  2. Mineralienatlas:Stephanit (Wiki)
  3. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com
  4. W. Pohl: W. & W.E. Petrascheck's Lagerstättenlehre. 4. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele und Obermiller), Stuttgart 1992, S. 193. ISBN 3-510-65150-2.

Literatur

  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6.
  • Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0.
  • Stephanit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks

 Commons: Stephanite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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