- Eurydike (Kreon)
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Kreon (griechisch Κρέων), Sohn des Menoikeus, war in der griechischen Mythologie König von Theben. Er war der Ehemann von Eurydike und Vater von 3 Söhnen Haimon, Megareus (auch: Menoikeus), Lykomedes und von 3 Töchtern Megara, Henioche und Pyrrha. Als Bruder von Iokaste war er auch Schwager von Ödipus und Onkel von Antigone, Ismene, Eteokles und Polyneikes.
Inhaltsverzeichnis
Erste Regierungszeit
Als Laios von seinem eigenen Sohn Ödipus getötet worden war, übernahm Kreon als Bruder der Gattin des Laios die Herrschaft über Theben. Amphitryon, der versehentlich Elektryon getötet hatte, floh mit seiner Frau Alkmene und ihrem Bruder Likymnios nach Theben zu Kreon und Kreons erster Frau Henioche. Von Theben aus führte Amphitryon mit Kreons Hilfe einen Feldzug gegen die Taphier.
Zu Kreons erster Regierungszeit schickte auch Hera den Thebanern die Sphinx. Die Sphinx lauerte auf dem Phikeischen Berg Passanten auf und stellte ihnen ein Rätsel. Konnten sie es nicht lösen, so wurden sie von ihr verschlungen. Da Ödipus das Rätsel lösen konnte und somit die Sphinx besiegte, stürzte sich diese in den Tod. Anschließend heiratete Ödipus Iokaste, seine eigene Mutter, und löste Kreon als König von Theben ab.
Zweite Regierungszeit
Nachdem Ödipus als König von Theben zurücktrat, gab er das Königreich seinen beiden Söhnen Eteokles und Polyneikes, die vereinbarten, jährlich abwechselnd zu regieren. Nach dem ersten Jahr verweigerte Eteokles jedoch den Rücktritt, so dass Polyneikes Theben mit seinen Verbündeten angriff (Sieben gegen Theben). Beide Brüder kamen in der Schlacht um.
Nun bestieg Kreon als Vormund des Laodamas, dem Sohn des Eteokles, erneut den Thron von Theben. Er ließ verkünden, dass Polyneikes und alle, die mit ihm im Kampf gegen Theben gefallen waren, nicht beerdigt werden dürften und ließ Wachen aufstellen. Antigone, Polyneikes Schwester, missachtete die Anordnung und wurde gefasst, als sie Polyneikes begraben wollte. Kreon bestimmte, dass sie lebendig beerdigt werden solle, obwohl sie mit seinem Sohn Haimon verlobt war. Antigones Schwester Ismene erklärte daraufhin, Antigone geholfen zu haben, und forderte das gleiche Schicksal für sich.
Die Götter drückten durch den blinden Propheten Teiresias ihre Unzufriedenheit mit Kreons Entscheidung aus, was ihn dazu brachte, seine Anordnung aufzuheben und Polyneikes selbst zu beerdigen. Antigone hatte sich in der Zwischenzeit selbst getötet, um nicht lebendig begraben zu werden. Als Kreon an ihrem Grab erschien, wurde er von Haimon angegriffen, der sich anschließend selbst tötete. Als Eurydike von seinem Tod erfuhr, beging auch sie Selbstmord.
Adrastos bat Theseus wegen der Herausgabe der Toten um Hilfe. Theseus zog gegen Theben, errang einen Sieg und brachte die Gefallenen nach Eleusis, wo sie begraben wurden. In der Folge kam Lykos, Sohn des Lykos, von Euböa nach Theben, ermordete Kreon und wurde Tyrann von Theben.
Vorgänger
König von Theben
13. Jahrhundert v. Chr.
(1. Regierungszeit)Nachfolger
Vorgänger
König von Theben
13. Jahrhundert v. Chr.
(2. Regierungszeit)Nachfolger
Quellen
- Hesiod, Der Schild des Herakles, 83.
- Apollodor, Bibliotheke, 2, 57; 2, 59; 2, 70; 2, 165; 3, 52; 3, 54; 3, 73; 3, 78.
- Pausanias, Reisen in Griechenland, 1, 39, 2; 9, 5, 13; 9, 10, 3; 9, 25, 1; 10, 25, 6.
Literatur
- Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten, dtv, München 1994. ISBN 3-423-30030-2 <ddb>
- Michael Grant und John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. dtv, München 2004. ISBN 3-423-32508-9 <kvk>
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie - Quellen und Deutung. rororo, Hamburg 2001. ISBN 3-499-55404-6 <ddb>
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