- Eva Lichtenberger
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Eva (Evelin) Lichtenberger (* 1. Juli 1954 in Zams) ist Mitglied des Europäischen Parlaments und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz. Bekannt wurde Lichtenberger als Landespolitikerin der Grünen in Tirol.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach der Matura an einem Gymnasium in Innsbruck studierte Eva Lichtenberger 1972-1974 an der Pädagogischen Akademie in Innsbruck und arbeitete einige Jahre lang als Volks- und Hauptschullehrerin in Tirol. 1975 begann sie berufsbegleitend mit dem Studium der Psychologie und Kunstgeschichte, ab 1979 studierte Lichtenberger zudem Politikwissenschaften an der Universität Innsbruck. Ihr Studium schloss sie 1987 mit einem Doktortitel (Dr. phil.) ab.
Ab Mitte der 1980er Jahre begann Eva Lichtenberger sich in der Grünbewegung zu engagieren. Neben dem Engagement für den Frauenlehrstuhl war sie Sprecherin der Bürgerinitiative „Haller Luft“ und machte dort erste politische Erfahrungen, zudem war Lichtenberger beratendes Mitglied im Umweltausschuss der Stadt Hall. Ab 1988 war sie Sprecherin der grenzüberschreitenden Umweltinitiative Grün-Alternative ARGE ALP, die den Schutz des Alpenraumes zum Ziel hat.
1989 wurde Eva Lichtenberger Spitzenkandidatin der Grünen bei den Tiroler Landtagswahlen und zog als Fraktionsvorsitzende in den Landtag ein. Damit schafften die Grünen in Tirol erstmals den Einzug in den Landtag. Die Position der Klubobfrau hatte Lichtenberger bis 1994 inne und war für ihre oppositionelle Haltung in Transitfragen bekannt. Bei den Wahlen 1994 konnten die Grünen in Tirol ihre Stimmanteile stark steigern und bekamen einen Sitz in der Landesregierung. Eva Lichtenberger wurde als erste Grüne in Österreich Landesrätin für Umweltschutz. 1999 wechselte Lichtenberger von Tirol in den Nationalrat. Dort war sie von 1999 bis 2004 Mitglied des Verkehrsausschusses, des Ausschusses für Landesverteidigung und des Hauptausschusses (zuständig für Europaangelegenheiten) und Sprecherin der Grünen für Verkehr und Tourismus. Von 2003 bis 2005 nahm sie am Österreich-Konvent teil, in dem über eine grundlegende Verwaltungs- und Verfassungsreform debattiert wurde.
2004 wurde Eva Lichtenberger in das Europäische Parlament gewählt. Von 1999 bis 2004 nahm sie als stellvertretendes Mitglied am Europäischen Konvent teil, der mit der Ausarbeitung des EU-Verfassungsvertrages betraut war, dem Vorläufer des Vertrages von Lissabon.
Bei der Europawahl in Österreich 2009 erreichte sie erneut ein Mandat.
Arbeit im Europäischen Parlament
Im Europaparlament ist Eva Lichtenberger Mitglied des Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr und Berichterstatterin über das Grünbuch Europäische Verkehrsnetze der EU-Kommission. Als stellvertretendes Mitglied im Rechtsausschuss ist sie Vorreiterin im Kampf gegen die EU-Softwarepatentrichtlinie. Als stellvertretendes Delegationsmitglied im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU-Mexiko sowie der "Parlamentarischen Versammlung Europa-Lateinamerika" setzt sie sich aktiv für Frauen- und Menschenrechte ein. Zudem ist sie Mitglied der Delegation in der Parlamentarischen Versammlung Europa-Lateinamerika, und Ersatzmitglied in der Delegation für die Beziehungen zu der Volksrepublik China. Seit Beginn der EP-Legislaturperiode ist sie Vizepräsidentin der Tibet Intergroup. In der Delegation für die Beziehungen zur Volksrepublik China thematisiert sie vornehmlich Umweltfragen und Menschenrechte.
Als Schwerpunkte ihrer Arbeit nennt Lichtenberger auf ihrer Webseite die Themengebiete Klima und Verkehr sowie Patente und Copyright. Als Berichterstatterin im Europäischen Parlament zu transeuropäischen Verkehrsnetzen kontrollieren sie und ihre Kollegen im Verkehrsausschuss die Verteilung von 8 Milliarden Euro aus EU-Geldern bis 2013 und überwachen den prioritären Ausbau von grenzüberschreitenden Eisenbahn- und Straßenbauprojekten.
Im Bereich der Softwareregulierung fordert Eva Lichtenberger ein liberales Patentregime, das die Entwicklung von Software auf Open-Source Basis begünstigt.
Ende 2006 wurde Eva Lichtenberger als stellvertretende Fraktionsvorsitzende mit überwältigender Mehrheit in den Vorstand der Grünen/EFA gewählt. Seit 2008 ist sie Mitglied des Beirats von EuroparlTV, seit 2009 der Authors' Rights Group des Rechtsausschusses.
Auszeichnungen
Weblinks
Commons: Eva Lichtenberger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eintrag zu Eva Lichtenberger auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Website von Eva-Lichtenberger
- Biografie, Kontaktangaben und Debattenbeiträge ab 1996 von Eva Lichtenberger im österreichischen Parlament
- Biografie, Kontaktangaben und Debattenbeiträge ab 2004 von Eva Lichtenberger im EU-Parlament
- Lebenslauf auf den Seiten der europäischen Grüne
- Lebenslauf auf den Seiten der österreichischen Grüne
Kategorien:- Landesrat (Tirol)
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