Everigisil

Everigisil
Figuren am Rathausturm Köln. Links: Everigisil, rechts: Severin

Everigisil(us), auch Evergislus oder Eberigisil, (* in Tongeren; † um 594 ebenda) war der fünfte Bischof von Köln.

Everigisil erhielt seine theologische Ausbildung in Köln. Er war der erste einen Namen fränkischen Ursprungs tragende Bischof von Köln. Everigisil wurde mehrfach von Gregor von Tours als Bischof von Köln erwähnt, da er aber stets die Vergangenheitsform vrerwendet, muss von einem Tod vor 594 ausgegangen werden. Mit ihm verbindet Gregor von Tours (Libri miraculorum I 61) die erste Erwähnung des Kults der Märtyrer der Thebäische Legion in Köln, durch die dieser nach seiner eigenen Mitteilung von Kopfschmerzen geheilt worden sein soll. Man wird annehmen können, dass Everigisil deren Kult förderte, vielleicht sogar begründete.

Während seiner Amtszeit als Bischof von Köln soll er in Birten bei Xanten eine Kirche zu Ehren des heiligen Mallosus erbaut haben. Archäologisch ist dieser Bau aber heute nicht mehr nachweisbar. Ebenso findet sich in mittelalterlichen Quellen seine Teilnahme an einer von König Childebert II. zusammengerufenen Versammlung. Bekannt und im Volk beliebt war Everigisil wegen seiner diplomatischen Fähigkeiten.

Laut mittelalterlichen Quellen soll sein Todestag der 14. September gewesen sein. Es heißt, Everigisil sei in Tongeren den Märtyrertod gestorben. Der Kölner Erzbischof Brun hat im Jahr 955 die angeblichen Gebeine des Everigisil von Tongern nach Köln überführt. Die Gebeine Everigisils wurden daraufhin in der Kölner Kirche St. Cäcilien beigesetzt. 1802 wurden die Gebeine von St. Cäcilien nach St. Peter überführt, wo sie noch heute ruhen.

Der heilige Everigisil ist der Schutzpatron der Glaser und der Kölner Malerzunft. Der Gedenktag des Heiligen ist der 24. Oktober.

Im Erzbistum Köln sind ihm zwei katholische Pfarrkirchen geweiht: St. Evergislus in Bornheim-Brenig und St. Evergislus in Plittersdorf.

Literatur

  • Gereon Becht-Jördens: Venantius Fortunatus und die Renovierung der Kirche St. Gereon zu Köln durch Bischof Carentinus. In: Kölner Jahrbuch 43, 2010, S. 57-69. ISBN 978-3-7861-2628-7
  • Hendrik Hülz: Bischof Evergislus: ein Kölner Heiliger und seine Bedeutung in Geschichte und Gegenwart. Köln: Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek 2006 ISBN 3-939160-03-2

Weblinks

 Commons: Everigisil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Carentinus Bischof von Köln
590
Solatius

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