- F-94
-
Lockheed F-94 Starfire
Lockheed F-94 "Starfire" im FlugTyp: Abfangjäger Entwurfsland: Vereinigte Staaten Hersteller: Lockheed Corporation Erstflug: 16. April 1949 Indienststellung: Mai 1950 Produktionszeit: 1950 bis 1954 Stückzahl: 854 Die Lockheed F-94 Starfire war ein in den 1950er Jahren entwickelter US-amerikanischer Abfangjäger des Flugzeugherstellers Lockheed Corporation.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung und Einsatz
Im Herbst 1947 äußerten die USAF Lockheed und anderen Firmen gegenüber den Bedarf an einem zweisitzigen Allwetterabfangjäger. Als die UdSSR 1949 ihre erste Atombombe zündeten, erkannte man, dass man keine Abwehr gegen anfliegende Bomber hatte. Daraufhin wurden die Programme für verschiedene Abfangjäger wie die North American F-86D „Sabre Dog“, die Northrop F-89 „Scorpion“ und die Lockheed F-94 „Starfire“ beschleunigt.
Um erfolgreich Bomber zu bekämpfen, benötigte man ein Radargerät und einen zweiten Piloten als Radarbeobachter. Damit dies alles in die Flugzeugzelle hinein passte, nahm man den Prototyp des Jettrainers T-33, eine modifizierte F-80, und baute ihn entsprechend zur ersten von zwei Versuchsmaschinen YF-94 um. Es wurde ein APG-33 Radar mit einer Erfassungsreichweite von 32 km und aus Platzgründen nur vier 12,7-mm-Maschinengewehre eingebaut. Als Triebwerk baute man das Allison J-33-A-33 mit 2.722 kp Schub ohne Nachbrenner ein. Die Flugleistungen waren mit 966 km/h Höchstgeschwindigkeit aber bestenfalls befriedigend und nicht besser als die der F-80. Die beiden YF-94, die am 16. April 1949 zum ersten Mal flogen, litten anfangs unter Triebwerksproblemen und so verzögerte sich der Projektabschluss bis Dezember 1949.
Die nun folgende erste Serienversion F-94A entstand nur in kleiner Stückzahl, hierbei handelte es sich um noch im Werk umgebaute T-33. Nach Test einer überarbeiteten YF-94B ging diese als erste größere Serienversion in Produktion. Es wurden über 25 Staffeln in den USA und Kanada damit ausgerüstet. Im Herbst 1950 wurden auch einige Maschinen nach Korea geschickt. Dort durften sie aber nicht über feindliches Gebiet fliegen, somit blieben die Erfolge aus. Erst im Januar 1953 konnten die F-94 auch über die Frontlinie hinaus Einsätze fliegen, und sie schossen jetzt auch MiG-15 ab. Die meisten Maschinen wurden aber vom Air Defense Command auf dem amerikanischen Kontinent zum Schutz der USA vor sowjetischen Bombern verwendet. Diese frühen Versionen waren bei den Piloten zwar beliebt, aber offensichtlich nur ein Übergangsmodell.
Es folgten zwei Prototypen YF-94C der endgültige Version F-94C „Starfire“. Dieses Modell hatte einen fast völlig neu konstruierten Rumpf, um das neue Pratt & Whitney J48-P-5 Triebwerk einbauen zu können. Dieser Motor war eine Lizenzversion des Rolls Royce Tay und hatte eine Leistung von 2.880 kp Schub ohne und 3.969 kp mit Nachbrenner. Der Rumpf hatte größere Lufteinläufe und ein im Durchmesser erweitertes und längeres Heckteil mit einem gepfeilten Leitwerk. Auch das hintere Cockpit wurde erhöht. Zusätzlich wurden neue Tragflächen mit dünnerem Profil, aber trotzdem stabilerer Bauart konstruiert, gleichzeitig wurden fest montierte Flügelspitzentanks angebracht. Jetzt waren Geschwindigkeiten bis Mach 0,92 möglich.
Die Bewaffnung wurde völlig verändert, die Maschinengewehre wurden ersatzlos entfernt und stattdessen kreisförmig, um das Radar in der Nasenspitze, 24 Raketenabschussrohre eingebaut und jeweils zwölf Abschussrohre an den Flügeln montiert. Damit konnten ungelenkte 2,75 inch (69,85 mm) Mighty Mouse FFAR Luft-Luft-Raketen verschossen werden. Diese Raketen wurden auf ein Zielgebiet von der Größe eines Fußballfeldes abgeschossen und brachten jeden Bomber, der sich dort befand, zum Absturz. Aber diese Konstruktion bewährte sich nicht, da beim Abschuss der Pilot stark geblendet wurde. Außerdem kamen immer wieder die Raketenabgase in die Lufteinläufe und bewirkten Störungen am Triebwerk. Also wurde diese Abschussanlage stillgelegt und nur die 24 Abschussrohre an den Flügeln belassen.
Insgesamt entstanden 854 F-94 aller Versionen.
Schon Mitte der 1950er Jahre wurde die Starfire von der F-102 Delta Dagger in die zweite Reihe verdrängt.
Versionen
- YF-94
- zwei umgebaute TF-80C;
- YF-94A
- Prototyp (Seriennummer 49-2497);
- F-94A
- Serienversion mit Allison J33 Triebwerk, APG-33-Radar und vier Maschinengewehren, 110 gebaut, ab Dezember 1949 in Dienst gestellt;
- F-94B
- wenig verändertes und verbessertes Modell mit Sperry "Zero-Reader"-Flugleitgerät und "Fletcher"-Flügelspitzentanks, 355 gebaut;
- YF-94C
- Prototyp, zwei gebaut (ursprünglich YF-97A): Pratt & Whitney J-48-P-5-Triebwerk, Vorrichtung zur Luftbetankung, umkonstruierte Flügel, Heckflügel mit Pfleilung und verbesserter Avionik. Die MGs fielen weg, statt dessen wurden 24 ungelenkte Raketen um das Radar herum angeordnet, weitere 24 konnten in Flügelbehältern mitgeführt werden;
- F-94C
- Serienversion der YF-94C, 387 gebaut;
- F-94D
- einsitziger Jagdbomber, nicht gebaut.
Technische Daten Lockheed F-94C
- Typ: zweisitziger Allwetter-Abfangjäger
- Abmessungen:
- Spannweite 12,93 m
- Länge 13,56 m
- Höhe 4,55 m
- Tragflügelfläche 31,40 m²
- Masse:
- Leernmasse 5.761 kg
- max. Startmasse 10.977 kg
- Triebwerk: Pratt & Whitney J48-P-5 Turbojet; 2.880 kp ohne Nachbrenner; 3.969 kp mit Nachbrenner
- Leistung:
- Höchstgeschwindigkeit
- 941 km/h in 6.700m Höhe
- 1.030 km/h in Bodennähe
- Steiggeschwindigkeit 40,5 m/s in Bodennähe
- Dienstgipfelhöhe 15.665 m
- Reichweite 1.930 km
- Höchstgeschwindigkeit
- Bewaffnung: 24 Mighty Mouse Luft-Luft-Raketen (48 mit Flügelwerfer)
- Besatzung: zwei Mann
Weblinks
Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Lockheed MartinZivile Baureihen Vega – 9 Orion – 10 Electra – 12 Electra Junior – 14 Super Electra – L-1049 – L-188 Electra – L-1329 JetStar – L-1011 TriStar Militärische Baureihen A-12 – A-28/A-29 – B-34 – C-5 – C-130 – C-141 – F-16 – F-22 – F-35 – F-94 – F-104 – F-117 – P-2 – P-3 – P-38 – P-80 – PV – S-3 – SR-71 – T-33 – U-2 – X-35 – XFV-1 – XV-4
Wikimedia Foundation.