- FAZ Börsenspiel
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Ein Börsenspiel (manchmal auch: Börsensimulation) ist eine Überbegriff einer spielerischen Simulation der Vorgänge beim Handel mit Wertpapieren an der Börse. Börsenspiele, bzw. Börsensimulationen, erfreuen sich in verschiedener Form seit den 1970er Jahren einer wachsenden Popularität.
Sie existieren in verschiedenen Formen, sowohl als
- Planspiele oder in der Form von
- Onlinespielen.
- Brettspiele
waren die Vorgänger dieses Spielgenres und existieren im deutschsprachigen Raum seit 1967. Prognosemärkte sind ebenfalls elektronische Börsenspiele aber nicht mit dem didaktischen Zweck, den Börsenhandel spielerisch verstehen zu lernen, sondern aus dem Kurs des Handels mit virtuellen Wertpapiere eine exakte Prognose zu erstellen. Sie werden sehr häufig für politische Wahlprognosen gebraucht.
Inhaltsverzeichnis
Planspiel-Börse
Seit 1983 gibt es das Planspiel-Börse, das für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 12 (Alter: 13. bis 17. Lebensjahr) an allgemein- und an berufsbildenden Schulen (außer Bankfachklassen und Erwachsenenbildung sowie Mitarbeiter der Sparkassenorganisation und deren Angehörige) vom deutschen Sparkassen- und Giroverband angeboten wird. Jede Spielgruppe bekommt dabei ein fiktives Startkapital von 50.000 Euro und kann zwischen 175 ausgewählten Wertpapieren wählen. Die Wertpapiere steigen und sinken identisch zu den real gekauften Wertpapieren.[1] Ab 2008 wird von einigen Sparkassen zusätzlich ein Wettbewerb für Studenten angeboten.
Börsenspiele im Internet
Online-Börsenspiele basieren im Regelfall auf realen Kursen und Handelsumgebungen. Die Marktsituation wird jedoch üblicherweise mit 15-20-minütiger Verzögerung wiedergegeben, seit 2004 gibt es aber auch vereinzelt Echtzeit-Börsenspiele.
Der wissenschaftliche Nutzen von Börsensimulationen ist die realitätsnahe Abbildung von Strategien und das Testen auf ihre Effizienz. Börsen-Anfänger haben ihrerseits die Möglichkeit, die Abläufe der Börse kennenzulernen und durch risikofreies „learning by doing“ Broker-Wissen zu erlangen. So lassen einige Banken ihre Trainees und/oder Auszubildenden an eigens eingerichteten Simulationssystemen üben und lernen.
Ablauf
Börsenspiele sind in erster Linie darauf ausgerichtet, erfolgreiche von weniger erfolgreichen Teilnehmern zu separieren. Anders als bei einem Prognosemarkt steht die Vorhersage zukünftiger Kurs-Entwicklung meist nicht im Vordergrund. Alle Online-Börsensimulationen verfügen über ein eigenes Ranking, das den Usern offen legt, wie gut sich ihre Performance, also der Zuwachs in ihrem Wertpapierdepot, im Verhältnis zu anderen Simulationsteilnehmern darstellt.
Die meisten Online-Börsenspiele vergeben Preise für die vorderen Plätze, die Teilnahme ist dennoch in der Regel kostenlos. Neben der Laufzeit und der Anzahl der Teilnehmer unterscheiden sich die Wettbewerbe vor allem in ihrer Systematik. Oft werden Reglements aufgestellt, die ein Mindestmaß an Streuung des Einsatzes verlangen und die Vielzahl der handelbaren Wertpapiere einschränken (z.B. in dem hochspekulative Derivate nicht zugelassen werden oder ein Aktienkurs eine Mindesthöhe überschreiten muss).
Börsenspiele können die Realität nur bedingt abbilden. Dies ist einerseits deswegen der Fall, weil jede Handelsaktivität eine Änderung der realen Nachfrage-/Angebotssituation nach sich zieht und dementsprechend die Kurse beeinflusst. Andererseits zeigt sich empirisch, dass die Teilnehmer in einem fiktiven Spiel anders investieren als in der Wirklichkeit und volatile Aktientitel und Optionsscheine in höherem Maße bevorzugen.
Varianten
Neben den klassischen Börsenspielen, an denen Wertpapiere gehandelt werden, tauchen zu speziellen Events auch immer wieder neue Formen auf. In den letzten Jahren sind hierbei besonders Börsenspiele auf Fußballereignisse wie die Weltmeister- und Europameisterschaften oder die Bundeligasaisons zu sehen gewesen.
Beispiele für Internet-Börsenspiele
Bekannte Vertreter für Online-Börsenspiele sind unter anderem Brokr.de[2], das FAZ Börsenspiel [3], Informunity [4] oder "Catch the Monkey" von Sharewise [5]. Zudem gibt es die Börsencommunity Tradingbird [6].
Brettspiele
Das Börsenspiel
Als bekanntestes Börsenspiel im deutschsprachigen Raum gilt Das Börsenspiel aus dem Jahr 1967 von Murray und Spencer, erschienen im Ravensburger Spieleverlag. Es beruht auf der englischen Version Broker von 1961. Das Börsenspiel erfuhr mehrere Verbesserungen und Auflagen, zuletzt 1998 und seit der 9. Auflage 1983 nennt es der Verlag schlicht nur noch Börsenspiel.[7][8]
Verlauf
Jeder der 2 bis 5 Spieler kann mit Aktionskarten und Startkapital, Aktien von vier Gesellschaften steigen oder fallen lassen. Markierungssteine zeigen stets die geltenden Wert der Gesellschaften. Der Spieler am Zug kann Aktien kaufen/verkaufen, muss eine Aktionskarte spielen und kann danach erneut kaufen/verkaufen. Nach Ausspielen aller 10 Aktionskarten gewinnt der reichste Spieler.[9]
Long Short
Long Short aus dem Jahr 1982 von L. Hensley erschien im Verlag Hexagames und simuliert in spielerischer Form die Vorgänge an den Warenterminbörsen, wo man bei steigenden als auch bei fallenden Kursen Gewinne machen kann. Durch Aktionskarten und Kursveränderungskarten kann man die Börsenkurse beeinflussen, die sich auch durch Würfel nochmals bewegen.[10]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.planspiel-boerse.com/
- ↑ Brokr.de
- ↑ FAZ.NET Börsenspiel
- ↑ Informunity Börsenspiel
- ↑ Sharewise "Catch the monkey"
- ↑ Tradingbird.de
- ↑ Abbildungen zum Börsenspiel von Ravensburger
- ↑ http://ftp.informatik.rwth-aachen.de/cgi-bin/luding/GameData.py/DEgameid/16236
- ↑ http://www.rgh-soft.de/sprace/debitel.htm
- ↑ http://www.funagain.com/control/product/~product_id=06784/~affiliate_id=LUDI
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