- Ferdinand Schneider
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Ferdinand Schneider (* 10. Oktober 1866 in Fulda; † 27. März 1955 ebenda) war ein deutscher Ingenieur, Unternehmer und Erfinder.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ferdinand Schneider war der älteste Sohn von Luise Mollenhauer und Johannes Schneider. Nach seinem Realschulabschluss absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher und anschließend seinen Militärdienst als Militärmusiker bei der Marine; er spielte Böhm-Flöte. Während des Ersten Weltkrieges erfand er für die Marine Wasserbomben und Minen.
Schneider demonstrierte am 23. März 1895 noch vor Guglielmo Marconi, der dafür (zusammen mit Karl Ferdinand Braun) 1909 den Nobelpreis bekam, die drahtlose Telegraphie; es fehlte Schneider jedoch am erforderlichen Kapital, seine Ideen kommerziell zu verwirklichen. Ihm wurden 117 deutsche und 64 ausländische Patente erteilt. Wegen Mittellosigkeit musste er Ehrendoktorwürden der Universitäten Jena und Zürich ablehnen. Er arbeitete teilweise eng mit Ferdinand Braun zusammen. Seine Idee einer "Weltuhr", ein Vorläufer der heute bekannten Funkuhr, fand damals ein zwiespältiges Echo.
Nebenbei entwickelte er unter anderem Entfernungsmesser, Mikrofone, Projektoren, Motoren, Sprechmaschinen, Sicherheitsmanometer, Blitzableiter, Signalanlagen und Windkraftanlagen.
Die Gebühren für seine vielen Patente stürzten ihn in eine finanzielle Krise, sodass sein Haus und seine Laboratorien zwangsversteigert wurden. Seine Vaterstadt, in der er 1944 der erste Kulturpreisträger geworden war, gewährte ihm einen Ehrensold.
Würdigung
Im Jahre 2005 wurde beschlossen, eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Fulda anzubringen. Das Vonderau Museum widmet ihm einen kleinen Bereich in der kulturgeschichtlichen Dauerausstellung. Die Ferdinand-Schneider-Straße in Fulda ist nach ihm benannt.
Literatur
- Ferdinand Schneider, Lebenserinnerungen eines Fuldaer Erfinders und Pioniers, herausgegeben von Stephan Mollenhauer, Fünfundsechzigste Veröffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins, Fulda 2005, ISBN 3-7900-0378-6
- Michael Mott: "Der Mann, der zu viele Dinge erfunden hatte", in: Fuldaer Zeitung vom 18. Mai 2005
Weblinks
- Martin Werner (Hochschule Fulda): Ferdinand Schneider - Fuldaer Unternehmer, Erfinder und Ingenieur
- Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte: Kurze Biographie via Internet Archive
- Christoph Käppeler: "Ferdinand Schneider - Strom aus Urin", hr 4 Nordosthessen am 10. Februar 2006
- Dokumentation, Kurzfilm und Infos über Ferdinand Schneider (Erstsemesterprojekt der Hochschule Fulda)
- Kurzfilm von Studenten der Hochschule Fulda über die wichtigsten Erfindungen Ferdinand Schneiders
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